07.09.2007 | 1. Mannschaft

Verl bloß nicht unterschätzen!

Uwe Weidemann vor dem Spiel gegen den SC Verl

Konzentration, Geduld und Ausdauer werden gefragt sein, wenn Fortuna am Samstag gegen den SC Verl antritt. "Mit Herz und Leidenschaft weiter spielen" fordert Uwe Weidemann, Chefcoach der Rot-Weißen, denn der Druck, dieses Spiel gewinnen zu müssen, laste eindeutig auf den Rot-Weißen.

"Wir können zwei englische Wochen mit einem Sieg krönen", sagte Weidemann und hofft, ebenso wie die Fans, auf einen erfolgreichen Abschluss einer Serie von fünf Spielen innerhalb von 14 Tagen. Doch der Coach weiß auch um die Tücke, die mit der vermeintlich leichtesten Aufgabe verbunden ist. "Wir haben immer über die Amateure und die Gefahr, die von ihnen ausgeht, gesprochen. Doch der SC Verl ist ebenso wenig ungefährlich." Dem kann man kaum widersprechen, denn die sechs Punkte, die der Aufsteiger aus Ostwestfalen in dieser Saison bislang erkämpft hat, resultieren aus zwei Auswärtssiegen. Einer davon mit einem klaren 3:0-Erfolg bei VfB Lübeck. Um auch in Düsseldorf erfolgreich zu sein, werde Verl sein Heil in der Defensive suchen und auf Konterchancen lauern, ist sich Weidemann sicher. "Es könnte ein ähnliches Spiel werden wie gegen Rot-Weiss Essen." Das endet bekanntlich torlos unentschieden - ein Ergebnis, das nicht sonderlich glücklich machen würde.
In einem kurzen Rückblick auf keine 40 Stunden zurückliegende Spiel im Osten meinte Fortunas oberster Übungsleiter: "In Dresden ergaben sich für uns durchaus Möglichkeiten" - was stimmt, angesichts eines 8:2-Verhätlnisses nennenswerter Chancen, "doch wir haben einmal mehr zu wenig daraus gemacht" - was bedauerlicherweise ebenso stimmt, den Tore wollten partout nicht fallen. Dennoch sind die Flingeraner insgesamt ganz zufrieden mit dem Punktgewinn in Elbflorenz, auch wenn ein wenig Wehmut heraushört: "Alleine Lumpi hatte zweimal die Möglichkeit zur Führung" sinnierte der Ex-Profi, um sogleich einzuräumen, dass der Lattenknaller von Axel Lawarée schlichtweg Pech war. Alleine deshalb sei aber die Aussage seines Dynamo-Trainerkollegen Meier so nicht richtig, der nach dem Spiel am Mittwoch davon sprach, Fortuna sei derzeit das Maß aller Dinge. Die Mannschaft wisse sich zwar gut zu formatieren, doch "wir treiben immer noch viel zu viel Aufwand, um zum Erfolg zu kommen."
So wird am Samstag die vom Trainer immer wieder geforderte Geduld gefragt sein und ist vielleicht auch eine Frage der körperlichen Verfassung. Denn das Spiel in der Ferne hat nicht nur wegen des tiefen Platzes im Rudolf-Harbig-Stadion geschlaucht. Die sportliche Reisegruppe war erst am frühen Donnerstagmorgen mit dem Bus ins Rheinland zurückgekehrt. Der Rest des Tages war frei. "Ich hoffe, die Jungs haben den Rat angenommen und viel geschlafen", denn dies, so das Ärzteduo Dr. Ulf Blecker und Dr. Alois Teuber, sei eines der besten Mittel für eine angemessene Regeneration. Doch mehr noch umsorgt Uwe Weidemann, "dass es in der Natur des Menschen liegt, vielleicht ein wenig nachlässiger zu werden, wenn er Erfolg hat. Wir dürfen bloß den Fehler nicht machen und Verl unterschätzen."
So darf man einem von vielen taktischen Elementen geprägten Spiel entgegensehen - bei dem Fortunas Coach möglicherweise auf personelle Alternativen zurückgreifen wird. "Vielleicht gönne ich dem einen oder anderen eine Pause." Die Stürmer Christian Erwig und Axel Lawarée werden dazu mit Sicherheit nicht gehören, denn eine offensive Ausrichtung mit entsprechendem Flügelspiel dürfte Bestandteil des Weidemannschen Heimkonzepts sein. Und auch der Dritte im Bunde, Bekim Kastrati, wird wahrscheinlich wieder eine Chance bekommen, sich mit Toren in die Herzen der Fans zu schießen, auch wenn er konditionell noch nicht über 90 Minuten spielen kann. Bis auf David Krecidlo, der nun doch erst in der kommenden Woche seine Reha abschließt, Tomislav Zivic (ist zwar wieder bei der Mannschaft, wird aber auch nicht bei der Zwoten auflaufen) und dem Langzeitverletzten Ivan Pusic, kann Uwe Weidemann ohnehin weiter aus dem Vollen schöpfen: "Wir haben nun mal einen starken Kader und bis jetzt glücklicherweise wenige Verletzte. Und die, die ins Spiel kamen, haben auch immer sofort Druck gemacht." Von der Auswechselbank zusehen wir auch Fortunas letzter Neuzugang Olivier de Cock, dessen Spielberechtigung zwischenzeitlich eingetroffen ist, von dessen Leistungsstand sich Uwe Weidemann aber noch ein genaues Bild machen möchte.
Ganz nebenbei könnten die Mannen um Kapitän Henri Heeren gegen Verl einen weiteren Rekord brechen, was die "Gegentorlosigkeit" angeht: Aachen Manager Jörg Schmadtke, in der Saison 1992/1993 zwischen den Pfosten der Fortuna, hält den vereinsinternen Rekord mit 708 Minuten. Es fehlen also nur noch 78 Minuten bis auch diese Serie Vergangenheit sein wird und Michael Melka sich dieses "Titel" erfreuen darf. Doch dass er dabei auch auf tatkräftige Hilfe seiner Mannschaftskollegen angewiesen ist, weiß auch der 1,96-Meter-Mann.

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