21.09.2007 | 1. Mannschaft

Niederlage verdaut - jetzt wieder punkten

Uwe Weidemann vor dem Spiel gegen Lübeck

Die erste Niederlage - in den vergangenen Tagen immer wieder apostrophiert mit den drei Adjektiven knapp, ärgerlich und unnötig - scheint verdaut zu sein. Zu dieser Ansicht ist zumindest Uwe Weidemann gekommen, der am Freitagnachmittag einen Überblick über Abläufe der vergangenen Tage gab. "Ich rechne damit, dass wir morgen eine sehr engagierte Leistung der Mannschaft sehen werden", stellte der Chefcoach in Aussicht. Was wohl nichts anderes bedeuten soll, als dass das Team um Mannschaftsführer Henri Heeren am Samstag mit großem Eifer ihre Chancen zur Rückkehr auf den ersten Tabellenplatz suchen wird.

Dabei stehen die Aussichten formal gar nicht einmal schlecht, an die Spitze der Regionalliga Nord zurückzukehren. Denn während die zweitplatzierte Fortuna gegen den auf Rang 14 stehenden VfB Lübeck antritt, findet im Steigerwaldstadion die Partie zwischen dem momentanen führenden Wuppertaler SV Borussia und dem dort beheimateten Rot-Weiß Erfurt statt. Eine Konstellation, die den Flingeranern zumindest auf dem Papier leichte Vorteile bereiten könnte. Hinzu kommt, dass die Hansestädter zuletzt über erhebliches Verletzungspech klagten. "Ich gebe nichts auf solche Aussagen. Zumindest von den zwei ehemaligen Düsseldorfern weiß ich, dass sie schon wieder im Training waren. Meine Jungs sollen sich nicht einlullen lassen", warnt Fortunas oberster Übungsleiter vor dem Gegner aus dem hohen Norden. Insbesondere für Pino Canale wäre es eine große Genugtuung, an alter Wirkungsstätte noch einmal aufzutrumpfen. Wobei man damit rechnen darf, dass die Lübecker -für eine Gastmannschaft nicht untypisch - kompakte auftreten und auf Fehler lauern werden, um entsprechende Konter zu fahren. Dabei dürfte der Gast erneut seine Stärken in den Standards, aber auch bei Kopfbällen ausspielen wollen.
Weidemanns Beobachtungen in den letzten Tagen waren offensichtlich durchgängig positiver Natur. "Die Jungs wollen gegen Lübeck ein gutes Spiel zeigen. Wollen beweisen, dass sie nach oben gehören." Dass dies nicht nur Lippenbekenntnisse sind, haben sie bei den Trainingseinheiten bewiesen. Da ging es nämlich sehr engagiert, lautstark und durchaus körperbetont zu. Was hernach einen Robert Palikuca, der einen Schlag auf den Knöchel erhielt, nicht davon abhielt, sich bereites am nächsten Tag wieder zu den Übungseinheiten zurückzumelden.
Eitel Sonnenschein also im Arena-Sportpark? Nicht ganz, denn nicht nur die sportliche Leitung weiß, dass es durchaus verbesserungswürdige Dinge gab im Spiel der Fortunen - auch als man noch ungeschlagen und gegentorlos war. "Wir haben vor Magdeburg angesprochen, einiges verbessern zu können. Beispielsweise in unserem Aufbauspiel und der Chancenverwertung." Kurz ausgedrückt: Aufwand und Nutzen hielten sich immer noch nicht die Waage. Dies habe sich auch nach dem Spiel in der Börde gezeigt, als Axel Lawarée unvermittelt gegenüber Uwe Weidemann zugab, die eine oder andere Chance leichtfertig vergeben zu haben. Die spricht zumindest für gesunde Selbstkritik.
Im Verletztenstand befinden sich weiterhin drei Spieler: Erdal Eraslan, der mit Achillessehnen-Problemen kämpft, Ivan Pusic, dessen Reha-Maßnahmen nach seinem Kreuzbandriss im Juli gute Fortschritte machen und David Krecidlo, dessen alte Narbe am Hüftbeuger aufgebrochen ist und der nun voraussichtlich weitere vier auf fünf Wochen Pause einrechnen muss. Somit wird sich am Kader nichts ändern werden und dieselben 18 Leute, die in den letzten beiden Spielen dabei waren, auch am Samstag versuchen, wertvolle Punkte zu gewinnen. Gleichzeitig bedeutet dies, dass Olivier de Cock weiter auf sein Debüt im Jersey de Rot-Weißen warten muss. "Er könnte kommen, wenn Pali ausfällt", so Weidemanns Prognose. Doch wer den Coach kennt, der weiß, dass er derzeit nicht die geringste Veranlassung sieht, die Viererkette zu verändern. "Olivier hat sehr viel Erfahrung, wie man auch im Training sehen kann. Für mich ist entscheidend, dass ein Spieler seines Formats die momentane Situation akzeptiert." Für de Cock heißt das: Spannung halten und auf dem Sprung sein, wenn der Tag X kommt und er zu 100% gefordert wird. Eine Situation mit der der Belgier sicher umgehen kann, worauf sich nicht nur die Fans verlassen können. Und das ist gut so.

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