"So schnell wie möglich die Dritte Liga erreichen"
Ex-Fortune Stefan Emmerling bleibt bescheiden
Als Tabellenführer der Regionalliga Nord kehrt Stefan Emmerling (41) am Samstag nach Düsseldorf zurück. Der langjährige Profi hatte zwischen 2001 und 2002 insgesamt 21 Regionalliga-Einsätze für die Fortuna absolviert und dabei drei Tore erzielt. Seine Karriere musste er verletzungsbedingt beenden. Er fungierte bei den Rot-Weißen schließlich noch als Trainer der Reserve und kurzzeitig sogar als Interimstrainer der Ersten Mannschaft. Seit Saisonbeginn betreut er Kickers Emden - und ist damit ebenso in die Riege der obersten Übungsleiter aufgestiegen, wie sein damaliger Teamkamerad und Fortunas heutiger Chefcoach Uwe Weidemann.
Für viele unerwartet hat Emmerling mit den Ostfriesen zu einem unerwarteten Höhenflug angesetzt. Obwohl es bei den Kickers einen erheblichen personellen Umbruch gab, hat sich die Mannschaft überraschend schnell gefunden und ist - wie schon in der letzten Saison, als man den Aufstieg nur knapp verpasste - erneut nach oben durchgestartet. Der vorläufige Höhepunkt war der Sprung an die Tabellenspitze. Vor dem Anpfiff in der LTU arena sprachen wir mit Stefan Emmerling, der mit Rudi Zedi und Thorsten Nehrbauer zwei weitere Ex-Fortunen in seinem Kader weiß.
Stefan Emmerling, es ist einige Jahre her, seit Sie Fortuna den Rücken gekehrt haben. Was hätten Sie gesagt, wenn Ihnen jemand vor der Saison die Wette angeboten hätte, dass Kickers Emden am 15. Spieltag als Tabellenführer zu Ihrem alten Arbeitgeber fährt?
Emmerling: "Der Mann wäre sicher belächelt worden. Denn mit diesem Abschneiden war nicht unbedingt zu rechnen. Trotzdem drehen wir jetzt nicht durch, zumal wir noch ein Spiel mehr ausgetragen haben als unsere Verfolger. Uns ist ohne Zweifel ein guter Start gelungen. Aber unser Ziel ist und bleibt die Qualifikation für die neue Dritte Liga. Wenn wir so weiter machen wie bisher, dann sind wir auf einem guten Weg."
Die ersten beiden Versuche, auf Platz eins vorzurücken, waren in Lübeck und Bremen jeweils gescheitert. Nun klappte es mit dem 2:0-Heimsieg gegen Rot-Weiß Oberhausen. Ihr Fazit?
Emmerling: "Wir standen zuvor schon unter Druck, mussten vor allem nach dem schlechten Spiel in Bremen viel Kritik einstecken. Darauf hat die Mannschaft gut reagiert und gegen die Ruhrstädter eine sehr starke erste Halbzeit hingelegt. Die beiden frühen Tore haben uns dabei natürlich in die Karten gespielt. Aber wir haben auch viel Druck aufgebaut und hätten sogar noch höher führen können."
Bis zum letzten Spieltag hatten die Kickers in der abgelaufenen Saison um den Aufstieg mitgespielt. Dann wurde der Trainer gewechselt und viele Leistungsträger verließen den Verein. Wie ist es Ihnen gelungen, in derart kurzer Zeit erneut ein Spitzenteam zu formen?
Emmerling: "Ganz wichtig war, dass unsere neuen Spieler gut und schnell integriert wurden. Denn nur wenn man sich als Einheit präsentiert, kann man in dieser Liga bestehen und seine Ziele erreichen. Nochmals: Wir wollen uns so schnell wie möglich für die neue eingleisige Liga qualifizieren."
Jetzt kommt es in Düsseldorf zu einem echten Spitzen-Spiel. Wie sind die Kontakte zu Ihrem ehemaligen Verein?
Emmerling: "Ich habe nach wie vor einen guten Draht zur Fortuna und bin damals ja auch nicht im Bösen gegangen. Auf Grund eines Knieschadens konnte ich nicht mehr spielen, habe dann ja noch die Oberliga-Mannschaft und am Ende die Erste trainiert. Ich freue mich auf das Wiedersehen."
Mit Ihrem Kollegen Uwe Weidemann haben Sie ja noch selbst in Düsseldorf zusammen gespielt. Wie schätzen Sie die Fortuna ein?
Emmerling: "Wie fast alle anderen Vereine auch, mit Ausnahme von Wuppertal, hat Fortuna Düsseldorf die 3. Liga als das erklärte Saisonziel ausgegeben. Dafür steht die Mannschaft in der Tabelle gut da. Nach dem Sieg in Dortmund ist sicher auch wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt."
Es treffen die beiden besten Abwehrreihen aufeinander!
Emmerling: "Es sieht Also nach einem typischen 0:0-Spiel aus, oder?! Aber Spaß beiseite: Mit einem Punkt wären wir wohl nicht unzufrieden."
Aufgrund seiner Roten Karte im Spiel gegen RWO wird mit Thorsten Nehrbauer ein früherer Fortune ausfallen. Dafür ist Ihr Kapitän Rudolf Zedi, der ebenfalls bei den Flingeranern gespielt hat, dabei. Welche Rolle spielt er in Ihrem Konzept?
Emmerling: "Rudi ist auf dem Platz und auch außerhalb eine echte Führungsfigur. Er hält die Defensive zusammen und tritt immer häufiger auch noch als Torschütze in Erscheinung. Er ist für uns ein ganz wichtiger Mann."
Stefan Emmerling, wir danken für das Gespräch. (mspw/tk)
Das sind die Paarungen des 15. Spieltages am 24./26./27. Oktober:
VfB Lübeck - Eintracht Braunschweig (Mi., 19.30 Uhr)
Rot-Weiß Ahlen - Borussia Dortmund II (Fr., 19.30 Uhr)
FC Energie Cottbus II - Wuppertaler SV Borussia
Fortuna Düsseldorf - Kickers Emden
Rot-Weiß Oberhausen - VfL Wolfsburg II
1. FC Magdeburg - SV Babelsberg 03
SC Verl - Rot-Weiß Erfurt
Dynamo Dresden - 1. FC Union Berlin
Hamburger SV II - Rot-Weiss Essen (alle Sa., 14.00 Uhr)
spielfrei: SV Werder Bremen II