"Fortuna gehört in die 2. Bundesliga"

Erfurts Trainer Pavel Dotchev vor dem Spiel in Düsseldorf

"Den Aufstieg werden Braunschweig, Essen, Dresden und Wuppertal unter sich ausmachen", hatte Pavel Dotchev, Trainer von Rot-Weiß Erfurt, vor dem ersten Anpfiff der aktuellen Saison gesagt. Derzeit befindet sich bis auf Wuppertal aber keiner der genannten Vereine in Schlagdistanz zu einem Aufstiegsplatz.

Dafür würde bei jetzigem Stand die Dotchev-Elf, die heute zum Hinrunden-Abschluss in Düsseldorf zu Gast ist, den Sprung in Liga zwei schaffen. Doch der Trainer der Erfurter backt kleine Brötchen und versucht Gegner Fortuna stark zu reden. Eine beliebte Taktik, zumal Dotchev schon einmal eine Mannschaft in die Zweite Liga geführt hat, nämlich den SC Paderborn.. "Für uns zählt nur die Qualifikation zur 3. Liga. Alles andere wäre eine Sensation", versucht Dotchev auf die Euphorie-Bremse zu treten. Die Verantwortlichen waren sich hingegen schon früh sicher, dass zumindest das Vorhaben Qualifikation für die "Eingleisige" gelingen wird. Der Verein hat allen Dauerkarten-Besitzern versprochen, dass im Falle des Nicht-Erreichens der 3. Liga die Kartenpreise zurückgezahlt werden. Außerdem verlängert sich bei Erreichen dieses Ziels der Vertrag von Pavel Dotchev automatisch um ein weiteres Jahr. Wir sprachen vor der Partie in der LTU arena mit dem Coach der Thüringer.

Zuletzt verpasste Ihre Mannschaft den Sprung an die Tabellenspitze. Gegen Rot-Weiß Oberhausen gab es eine 1:2-Niederlage. Ihr Fazit?
Dotchev: "Nach dem Spiel war ich wütend und enttäuscht. Es war eine schmerzhafte und unnötige Niederlage. Mit einem Sieg hätten wir uns oben festsetzen können. Nach der 1:0-Führung haben wir allerdings aufgehört, Fußball zu spielen, und wollten das Ergebnis nur verwalten. Dann kamen auch noch individuelle Fehler hinzu."

Wie geht Ihre Mannschaft mit solchen Rückschlägen um?
Dotchev: "Das Ärgerliche ist, dass wir das Spiel eigentlich nicht hätten verlieren dürfen. Es war ein herber Rückschlag. Gerade in Hinblick auf die beiden kommenden Auswärtsspiele in Düsseldorf und in Ahlen."

Am Samstag sind Sie bei der Fortuna zu Gast. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Dotchev: "Die Düsseldorfer sind sehr ambitioniert und gehören eigentlich in die 2. Bundesliga. Ich bin sicher, dass sie das Zeug haben, am Ende einen der ersten beiden Tabellenplätze zu belegen. Die Mannschaft hat gegen Braunschweig bewiesen, dass sie funktioniert, als sie mit nur neun Spielern noch den 1:1-Ausgleich geschafft hat. Dennoch müssen wir uns nicht verstecken. Trotz der Niederlage im Oberhausen-Spiel können wir mit breiter Brust in die Partie gehen."

Wo glauben Sie landet Ihr Team am Ende der Saison?
Dotchev: "Unser Minimal-Ziel ist die 3. Liga. Der Aufstieg käme einer Sensation gleich. Wir haben ein gutes Fundament, mehr nicht. Ich rechne damit, dass die Saison nach der Winterpause noch einmal neu beginnt. Viele Vereine werden sich weiter verstärken, um ihre Ziele zu erreichen."

Denis Wolf wechselte erst vor der Saison von Düsseldorf nach Erfurt. Wie hat er sich in der Zwischenzeit entwickelt?
Dotchev: "Ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er hat den Abgang von Björn Brunnemann zum FC St. Pauli vergessen gemacht. Zwischenzeitlich war Denis in ein kleines Leistungstief gefallen, aber jetzt ist wieder voll da. Von ihm geht auf der rechten Mittelfeldseite viel Torgefahr aus."

Wie sieht es personell aus? Gibt es Probleme?
Dotchev: "Momentan stehen mir alle Spieler zur Verfügung. Nur Thiago Rockenbach da Silva ist nach seinen Verletzungen noch nicht wieder bei 100 Prozent. Martin Pohl ist aus disziplinarischen Gründen in die zweite Mannschaft versetzt worden." (MSPW/tk)

Das sind die Paarungen des 19. Spieltages am 23./24. November:

Rot-Weiß Oberhausen - 1. FC Union Berlin (Fr., 19.30 Uhr)

Kickers Emden - VfL Wolfsburg II
Borussia Dortmund II - Eintracht Braunschweig
Rot-Weiß Ahlen - SV Babelsberg 03
Fortuna Düsseldorf - Rot-Weiß Erfurt
VfB Lübeck - Rot-Weiss Essen
1. FC Magdeburg - Wuppertaler SV Borussia
SC Verl - SV Werder Bremen II
Dynamo Dresden - FC Energie Cottbus II (alle Sa., 14.00 Uhr)

spielfrei: Hamburger SV II