06.04.2003 |

Namen und Notizen aus der Oberliga Nordrhein

Aktuelle Meldungen aus der Oberliga Nordrhein vom 04.04.2003

Fortuna Düsseldorf muss wegen Zuschauerausschreitungen ein Ordnungsgeld in Höhe von 100 Euro entrichten. Im Wiederholungsfall erfolgt eine sofortige Abgabe an die Rechtsinstanz. Wegen Fehlverhalten des Trainers gegenüber dem Schiedsrichter im Wiederholungsfall zahlt der SC Fortuna Köln ein Ordnungsgeld in Höhe von 50 Euro. Außerdem bekamen der ETB Schwarz-Weiß Essen (Fehlverhalten des Betreuers im Wiederholungsfall gegenüber dem Schiedsrichter) und der Bonner SC (grobe Unsportlichkeit des Co-Trainers gegenüber dem Schiedsrichter im Wiederholungsfall) jeweils ein Ordnungsgeld in Höhe von 50 Euro aufgebrummt.


 



 


Bis einschließlich Sonntag, 6. April, (längstens vier Pflichtspiele) wurden Georgios Efthimiou von Ratingen 04/19 und Anastasios Nikolaidis vom SCB Viktoria Köln gesperrt. Bis einschließlich Mittwoch, 9. April, längstens für vier Pflichspiele, muss André Rasche (Ratingen 04/19) zusehen. Außerdem ist Profi Rouven Schröder nach einem Platzverweis bei einem Einsatz für die Oberliga-Reserve des MSV Duisburg mit einer Sperre für drei Partien der Oberliga Nordrhein belegt worden. Außerdem darf der Abwehrspieler in diesem Zeitraum nicht am Spielbetrieb aller anderen MSV-Mannschaften teilnehmen.


 



 


Und das war der siebte Streich! Sieben Minuten vor dem Abpfiff des Lokal-Derbys zwischen Ratingen 04/19 und Fortuna Düsseldorf, das nach dramatischen und spannenden 90 Minuten mit einem 2:2-Unentschieden endete, setzte sich der "Elfmeter-Fluch" bei der Fortuna fort: Christoph Chylla scheiterte vom Kreidepunkt aus am überragenden 04/19-Schlussmann Markus Hangert - bereits der siebte vergebene Foulelfer der "Kö-Kicker" in dieser Saison! Während die NRW-Landeshauptstädter mit der Punkteteilung nicht zufrieden sein konnten, beendete Ratingen nach sechs Niederlagen in Folge die Negativserie. Dalbor Zjajij und Karsten Rafoth hatten die Gastgeber bereits nach sechs Minuten 2:0 in Führung gebracht. Die Fortuna schlug durch ein Eigentor von Antonio Destino und Robert Niestroj zum 2:2-Endstand zurück.


 



 


Die lange Wartezeit hat ein Ende! Nach 168 Tagen ohne Heimsieg feierte die SSVg. Velbert mit dem 3:1 (2:0)-Erfolg über die mit sechs Lizenzspieler verstärkten Amateure des Zweitligisten Alemannia Aachen wieder einen "Dreier" in den eigenen vier Wänden. - fünfeinhalb Monate nach dem 3:0 gegen Borussia Freialdenhoven am 13. Oktober 2002. "Ich hoffe, zu Hause ist der Knoten nun geplatzt", freute sich Spielertrainer Marek Lesniak. Velberts Winter-Neuzugang Sascha Siebert hatte bereits nach vier Minuten mit dem 1:0-Führungstreffer die Weichen auf Sieg gestellt, ehe Lesniak den zweiten Treffer für die Gastgeber kurz vor der Pause beisteuerte. Nach dem 1:2-Anschlusstreffer für die Domstädter durch Stefan Tümmler (73.) musste Velbert zittern, ehe Lesniak mit seinem zweiten Tor den 3:1-Endstand besorgte (90.).


 



 


Während der Partie des GFC Düren gegen den 1. FC Bocholt (3:1) wurden Rufe der Gäste-Fans laut: "...und Kleve steigt nicht auf". Diese Schmährufe galten Sascha Brouwer. Der Stürmer des 1. FC Bocholt, der mit neun Treffern die interne Torjägerliste anführt, wechselt überraschend zum 1. FC Kleve, der in der Verbandsliga neben Straelen zu den heißesten Aufstiegskandidaten gehört. Dabei hatte Brouwer erst vor wenigen Wochen zugesagt, beim Bocholter Oberligisten zu bleiben. "Ich habe zum damaligen Zeitpunkt aber keinen Vertrag unterschrieben", erklärte der Angreifer, der erst in der 66. Minute für Stefan Jansen eingewechselt wurde. Bocholts Trainer Franz-Josef Tenhagen wurde deutlicher. "Ich bin enttäuscht von ihm, denn ich war mir sicher, dass er bei uns bleiben würde." Aber, so führte der ehemalige Profi weiter aus: "Reisende soll man nicht aufhalten. Wenn sich ein Spieler nicht mit dem 1. FC identifiziert, dann ist es besser, wenn er geht."


 



 


Ein langer Atem ist gefragt bei der Kölner Fortuna. Denn der Traditionsverein aus dem Kölner Süden, der an diesem Spieltag beim 1. FC Bocholt gastiert, hat zu einem Spendenmarathon aufgerufen, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Prominente Sportler wie der ehemalige Rad-Profi Marcel Wüst oder 5.000-Meter-Olympiasieger Dieter Baumann, Schirrmherr der Aktion, unterstützen die Fortuna, die nach wie vor die "ewige Tabelle" der 2. Liga anführt. Die bereits verlängerte Frist für den Abgabetermin der ausstehenden Gelder am 31. März hat Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering noch einmal bis zum 30. April verlängert. Fortuna-Trainer Ralf Aussem glaubt an die Rettung: "Wir bekommen das in den Griff!"


 



 


Heinz Otten heißt der neue Trainer bei Borussia Freialdenhoven, der am Saisonende Wilfried Hannes auf der Kommandobrücke ablöst. Zuletzt trainierte er den Verbandsligisten Germania Lich-Steinstraß und hat bei Germania Teveren schon einmal Oberligaluft geschnuppert.


 



 


Total verschlafen haben die Oberliga-Amateure Borussia Mönchengladbachs die wohl letzte Chance auf den Aufstieg in die Regionalliga! Während Spitzenreiter Wuppertaler SV beim SV Adler Osterfeld eine 1:2-Niederlage einstecken musste, kamen die "Fohlen" auf eigenem Geläuf gegen die abstiegsgefährdeten Amateure des Zweitligisten MSV Duisburg nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Damit weisen die Gladbacher sieben Spiele vor dem Saisonschluss acht Punkte Rückstand auf den Liga-Primus aus dem Bergischen auf. Das war's wohl! Eine Minute vor dem Spielende rettete Enrico Gaede mit einem satten Schuss aus 20 Metern der Mannschaft von Trainer Holger Fach wenigstens den einen Zähler, nachdem der niederländische MSV-Profi Hilmi Mihci die "Zebras" 1:0 in Führung (31.) gebracht hatte. Die Borussia war vor allem in der zweiten Halbzeit haushoch überlegen, doch in der Offensive fehlte die Durchschlagskraft. Die wenigen Gladbacher Chancen machte Duisburgs Profi-Torwart Tomasz Bobel zunichte.


 



 


Böses Erwachen für Viktoria Köln! Nach dem 1:0-Sieg im Derby bei Fortuna unter der Woche mussten die Rechtsrheinischen beim Bonner SC beim 0:6 viel Prügel einstecken. Die Hönerbach-Schützlinge stecken bei zwei Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone weiter tief im Abstiegsschlamassel. Das Unheil in der ehemaligen Bundeshauptstadt nahm seinen Lauf, als Schlussmann Patrick Görgens einen Strafstoß verursachte, den BSC-Torjäger Klaus Köbler eiskalt vollstreckte. Spätestens nach dem Doppelpack durch Abwehrspieler Tobias Roth und der Roten Karte für Abwehrspieler Klaus Welter wegen einer Tätlichkeit ging es für die Kölner nur noch um Schadensbegrenzung. Das gelang nicht. Die weiteren Treffer zum halben Dutzend erzielten Frank Süs und zwei Mal Anderson Faluyi.


 



 


Aufschub! Eine Fristverlängerung um einen Monat bis zum 30. April hat Fortuna Köln bekommen, um die Eröffnung des Insolvenzverfahrens abzuwenden. Fortuna-Trainer Ralf Aussem blickt derweil schon weiter: "So oder so muss ein Umdenkprozess bei uns stattfinden - und er wird es auch. Großes Geld wird bei der Fortuna nicht mehr zu verdienen sein. Wir müssen erst eine gesunde wirtschaftliche Basis schaffen. Das hat absolute Priorität. Aber es gibt genügend Spieler, die hungrig sind und sich empfehlen wollen, für die die Oberliga sehr reizvoll ist. Und ich hoffe, sie werden bei uns auch in der nächsten Saison in dieser Liga bei uns ihre Chance suchen."


 



 


Die Partie zwischen dem GFC Düren 09 und dem 1. FC Bocholt begann mit begann mit einer fünfzehminütigen Verspätung. Der Bus der Gäste aus dem Münsterland auf der Hinfahrt streikte und konnte nur noch mit halber Kraft fahren. So hatte die Tenhagen-Elf nur rund eine Viertelstunde Zeit, sich warm zu machen. Doch das ließ Tenhagen nicht als Entschuldigung für die vermeidbare 1:3-Niederlage gelten. "Zu sagen, die Mannschaft hätte nicht die richtige Temperatur gehabt, wäre zu einfach. Fakt ist, dass wir Düren bei den Toren kräftig geholfen haben", bilanzierte der FC-Trainer.


 



 


Auf einem Höhenflug befinden sich die Adler aus Osterfeld. Nur eine Niederlage musste die Mannschaft von Trainer Hans-Günter Bruns in den letzten 15 Partien hinnehmen. Zuletz besiegten die Oberhausener den souveränen Tabellenführer Wuppertaler SV. Die Frage ist: Was wird mit dieser jungen Truppe? Obmann Frank Neuwirth hat in der letzten Woche vom Vorsitzenden Jürgen Becker den finanziellen Rahmen abgesteckt bekommen und weiß: "Auch wir müssen sparen." In dieser Woche wird er die Gespräche mit den Spielern führen. Dass sich Osterfeld gleichwohl auch für die nächste Saison etwas ausrechnet, lässt Neuwirth durchblicken: "In der kommenden Spielzeit werden wir wahrscheinlich die Regionalliga-Lizenz beantragen." Wie das "Sparen" am Rothebusch aussehen wird, präzisierte Jürgen Becker: "Wir werden nicht einfach kappen, sondern die Verträge deutlich leistungsbezogener strukturieren, als dies bisher der Fall ist. Das bietet in der Tat Einsparpotenzial."


 



 


Der Ex-Freialdenhovener Müslüm Karabulut, der nach seinem erfolglosen Halbjahres-Gastspiel beim Süd-Regionalligisten SV Darmstadt 98 in der Winterpause zum GFC Düren 09 gewechselt war, hat bereits fünf Tore erzielt. GFC-Trainer Jörg Jung freut sich über das "Schnäppchen": "Das war ein guter Schachzug. Als er auf dem Markt war, habe ich ganz schnell zugeschlagen. Schließlich hatte Müslüm in der letzten Saison 14 Tore für Borussia Freialdenhoven erzielt. Karabulut ist sicherlich nicht allein für unseren Aufschwung verantwortlich, weil die Mannschaft einfach funktioniert. Aber er ist einer der wichtigsten Bausteine. Denn Müslüm macht die Tore, die uns im alten Jahr gefehlt haben. Oft waren wir gleichwertig, doch vorne hatte immer der letzte Tick gefehlt. Das haben wir mit der Verpflichtung von Karabulut abgestellt."


 



 


Gewinnen scheint für die Kölner Fortuna zum Fremdwordt zu geraten. Seit acht Meisterschaftsspielen ist die Fortuna sieglos. "Diese Serie muss man relativieren. Schließlich setzt sich die Mannschaft seit der Winterpause zum großen Teil aus Landesliga-Spielern zusammen. Beim 0:0-Remis gegen Freialdenhoven standen sechs Spieler aus der Zweitvertretung in der Mannschaft." Mit der Leistung gegen die Borussia sei der Ex-Profi sehr zufrieden gewesen: "Der Punkt ist viel wert. Wir haben es aber versäumt, unsere klaren Chancen zu nutzen."


 



 


Freier Fall gestoppt! Mit zwei Siegen in Serie hat sich der Bonner SC aus dem gröbsten Abstiegsschlamassel befreit. "Wichtig war, dass uns einige Spieler wieder zu Verfügung stehen, die über weite Strecken der Saison ausgefallen waren. So kam Nana Amaniampong, der in der letzten Saison einer der besten Oberligaspieler auf seiner Position im defensiven Mittelfeld war, gegen Viktoria Köln zumindest wieder eine Halbzeit lang zum Einsatz. Auch Jimmy Mukuna und Albert Rodalec Souza befinden sich wieder im Training. Außerdem hat sich die finanzielle Situation entspannt. Da ist einiger Druck von den Spielern gefallen."


 



 


Holger Gaißmayer, Stürmer bei Borussia Wuppertal, liebäugelt mit einem Wechsel in die Oberliga Westfalen. Der DJK TuS Hordel ist an der Verpflichtung des ehemaligen Bundesliga-Angreifers (unter anderem 1. FC Köln) interessiert. Die Bochumer haben Gaißmayer ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Dabei geht es weniger um die Finanzen, als um die berufliche Perspektive des Ex-Profis. Eine Stelle im kaufmännischen Bereich wurde im angeboten.


 



 


Rollentausch! Am Ende der Saison verlässte Jörg Jung den GFC Düren 09. Wilfried Hannes, der zurzeit Borussia Freialdenhoven trainiert, wird sein Nachfolger. "Ich will weiterhin in der Oberliga als Trainer arbeiten. Aber Düren liegt 70 Kilometer weit von meiner Heimatstadt Mönchengladbach weg. Der Zeitaufwand mit einer Stunde Hin- und einer Stunde Rückfahrt ist einfach zu groß. Ein Verein im Ruhrgebiet wäre daher ideal für mich. Konkrete Angebote gibt es aber noch nicht", hofft Jung, der für Borussia Mönchengladbach ein Mal in der Bundelsiga am Ball war, auf ein weiteres Engangement.

bundesliga.de

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