25.01.2015 | Faninfos

Neun inhaltsreiche Stunden Fankongress

Fortunas Anhänger trafen sich am Sonntag in der ESPRIT arena

Am Sonntag trafen sich rund 100 Fortuna-Fans sowie -Mitarbeiter in den Logen Ost der ESPRIT arena, um am diesjährigen lokalen Fankongress teilzunehmen. Neben zehn Arbeitsgruppen, die sich mit den unterschiedlichsten Themen beschäftigten, sorgte auch ein Impulsreferat von Richard Gebhardt zum Thema „Fankulturkampf! – das Fußballstadion als politischer Ort“ für viel interessanten Diskussionsstoff. Nach insgesamt neun sehr inhaltsreichen Stunden gingen die Teilnehmer am Abend mit vielen gesammelten Erkenntnissen auseinander.

Um 9:30 Uhr begrüßte die Fortuna ihre Anhänger in der ESPRIT arena – Vorstandsvorsitzender Dirk Kall, Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck und Fanbeauftragter Dominik Hoffmeyer richteten die ersten Worte an die Teilnehmer. Nach einer kurzen Einführung in den Tagesablauf fanden sich die ersten fünf Arbeitsgruppen in ihrer jeweiligen Loge ein. Hier sollte es um die Themen „Ultrakultur“, „Selbstkritik und Selbstbetrug – wie sehen sich Fans selbst?“, „Das Verhältnis zwischen Polizei und Fans in Düsseldorf“, „Grenzen Marketing“ und „Vereinsidentität“ gehen. Nach einer Kaffeepause fanden sich fünf weitere Arbeitsgruppen zusammen – diese besprachen die Themen „Stimmung in der Arena“, „Fanrechte / Menschenrechte“, „Wie kann ein verbindlicher Dialog zwischen Fans und Verein aussehen?“, „Merchandising – Verein und Fans“ und „Integration Neufans“. Es wurde kontrovers diskutiert, aber auch stets aufeinander zugegangen, sodass am Ende jede Gruppe interessante Ergebnisse präsentieren konnte.

Doch bevor es dazu kam, trat Richard Gebhardt vor das Plenum, um zum Thema „Fankulturkampf! – das Fußballstadion als politischer Ort“ zu referieren. Der Publizist und Politische Bildner analysierte in seinem Vortrag die jüngsten Auseinandersetzungen in unterschiedlichen deutschen Fanszenen, thematisierte dabei vor allem auch die Fanszene in Aachen, wo er lebt und arbeitet. Gebhardt hat sich gleich mehreren Fragen gewidmet – die beiden, die im Mittelpunkt standen, lauteten wie folgt: Inwieweit sind Fußballfans politische Akteure? Hat tatsächlich ein Kulturkampf zwischen den Fanszenen begonnen?

Im Anschluss an die daraus entstandene Diskussion, in der die von Gebhardt aufgestellten Thesen auch mit Blick auf die Fanszene der Fortuna besprochen wurde, präsentierten jeweils zwei Teilnehmer der Arbeitsgruppen die erarbeiteten Ergebnisse. Hierbei kamen viele interessante Ansatzpunkte zu Tage, die sowohl von Vereins- als auch von Fanseite in den nächsten Wochen und Monaten weiter verfolgt werden sollen. Hierzu will sich die eine oder andere Gruppe auch über den Fankongress hinaus treffen und das bisher Erarbeitete erneut aufgreifen.

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