Wiesner bleibt im hitzigen Derby ganz cool
Fortuna mit zwei starken Torwartleistungen zum nächsten Heimsieg
Über das Derby zwischen der Fortuna und dem MSV am Montagabend gibt es einige Geschichten zu erzählen. Eine davon betrifft Fortunas Torhüter, die gleich mehrfach im Mittelpunkt standen. Aus Raphael Wolfs Sicht zusammengefasst: Kopfball aus der Ecke gefischt, Elfmeter verschuldet und gehalten, mit dem Kopf an den Pfosten geknallt, Zusammenstoß mit einem Duisburger, Auswechslung. Es kam Tim Wiesner: Profidebüt im Derby vor über 40.000 Zuschauern, zu Null gespielt in einer kniffligen Schlussphase.
"Rapha hat irgendwann signalisiert, dass es für ihn nicht mehr weitergeht. Und kurze Zeit später stand ich in der Kiste“, erinnert sich Wiesner an den Moment seiner Einwechslung. Wolf war zuvor im ersten Durchgang bei einer Rettungstat mit dem Kopf gegen den Pfosten geknallt, in der zweiten Hälfte stieß er noch einmal mit einem Duisburger zusammen. Dann kam die Erkenntnis: Es geht nicht weiter! Dies war in einer ohnehin schon dramatischen Partie der nächste Höhepunkt – vor allem für Tim Wiesner. „Das realisiert man erst gar nicht, weil man sich direkt auf das Spiel konzentrieren muss“, betont der Youngster mit Blick auf sein Profidebüt.
Nach seiner Einwechslung gab es sofort eine Ecke für den MSV, die von seinen Vorderleuten geklärt wurde. „Ich hatte gar keine Sorgen“, sagte Wiesner nach dem Spiel entspannt und schob direkt seine Begründung hinterher: „Weil ich weiß, was die Jungs vor mir können. Und so richtig viel habe ich ja auch nicht zu tun bekommen.“ Was er dann doch zu bewältigen hatte, löste er mit Bravour. Dementsprechend fällt sein Fazit aus: „Ich bin überglücklich, es hat Spaß gemacht.“
Auch wenn die Aussage von Cheftrainer Friedhelm Funkel oft ein wenig belächelt wird, aber auch die Torwartsituation in diesem packenden Derby beweist einmal mehr: „Ich brauche jeden Einzelnen!“ Momentan scheint es so, dass genau das zum Erfolgsrezept wird. „Wir schwimmen gerade alle auf einer Welle“, spürt auch Wiesner, um dann wieder auf die Euphoriebremse zu treten: „Wir können das, was aktuell passiert, aber auch sehr gut einschätzen!“