Man stelle sich vor, jemand kommt ins gehobenere Fußballalter und zieht sich in der Endphase der Aufstiegssaison mehrere Verletzungen zu und trägt dieses Pech dazu auch noch in den Start der ersehnten Bundesligasaison hinein. Da würde manch einer mit 36 Jahren den Hut nehmen. Diese Option gab es für Fortuna-Kapitän Oliver Fink aber nie so wirklich, der sich eindrucksvoll zurück ins Aufgebot kämpfte.

Zu den persönlichen Höhepunkten des Mittelfeldakteurs in seiner zweiten Saison im Fußballoberhaus dürfte sein Traumtor gegen den VfB Stuttgart zählen. Es lief die 49. Spielminute: Mit einem 1:0 im Rücken, den Ball am Fuß führend, dribbelte „Finki“ los in Richtung Strafraum. Dort ließ er mit einer Körpertäuschung Santiago Ascacibar aussteigen, nahm Maß und zirkelte das Spielgerät aus knapp 18 Metern an Ron-Robert Zieler vorbei in den rechten Winkel.

Die Freude musste raus, ein „alter Hase“ machte Luftsprünge und ließ sich von den Teamkollegen feiern. Doch es zeigte sich erst nach der Partie, wie viel besser der Charakter eines Führungsspielers nicht sein könnte. Im persönlichen Erfolg stellte Fink das mannschaftlich Erreichte über sein Traumtor: „Es geht nicht um mich, wir haben eine richtig gute Mannschaftsleistung gezeigt. Wenn du weißt, dass die anderen für dich da sind, haust du auch nochmal extra was raus.“

Und wie. Das so wichtige Tor in dieser Phase der Partie leitete einen weiteren von Fortunas insgesamt neun Heimerfolgen ein, der zu diesem Zeitpunkt der Saison unglaublich wichtig war. Die Punkte 23, 24 und 25 bedeuten zu diesem Zeitpunkt zehn Zähler Vorsprung auf den Stuttgarter Rang 16 und gaben die Marschrichtung für die restliche Rückrunde vor.

ANGEBERWISSEN: Gleich dreimal wurde die Fortuna mit Toren in die Auswahl zum „Tor des Monats“ der ARD Sportschau aufgenommen. Dazu gehörten die Treffer von Jean Zimmer (2:0 gegen Borussia Dortmund), Kenan Karaman (2:0 gegen Werder Bremen) und Oliver Fink (2:0 gegen VfB Stuttgart). Von den drei genannten konnte sich Zimmer knapp gegen die Konkurrenz durchsetzen und wurde mit dem „Tor des Monats Dezember“ ausgezeichnet.