"Um den Lohn des großen Aufwandes gebracht"
MIXED ZONE: Die Stimmen zur späten Niederlage in Gladbach
Mit hängenden Köpfen stapften die Fortunen vom Platz. In den vorherigen 90 Minuten hatten sie gekämpft bis zum Umfallen, um nach einem packenden Derby etwas Zählbares mit auf die kurze Heimreise zu nehmen. Dennoch standen sie aufgrund eines späten Gegentreffers zum 1:2-Endstand mit leeren Händen da. Die Enttäuschung konnte man aus den Stimmen heraushören.
Friedhelm Funkel, Cheftrainer: „Aus unserer Sicht ist es eine ärgerliche und vermeidbare Niederlage. Wir haben es in den ersten 45 Minuten sehr gut gemacht. Es gelingt uns aber momentan nicht, ein zweites Tor nachzulegen. In der zweiten Hälfte haben wir zu viele Fehler gemacht, zu schnell den Ball verloren und zu wenig Diagonalbälle gespielt. Das war alles im ersten Durchgang besser. Mich ärgert unser Freistoß in der 87. Minute. Den haben wir schlecht ausgeführt, daraus entsteht ein Konter und ein Eckball, woraus das 2:1 resultiert. So geben wir zum zweiten Mal in Folge ein Auswärtsspiel aus der Hand, in dem wir in den ersten 45 Minuten richtig gut waren. Diese gute Leistung nutzt uns nichts, wir stehen mit leeren Händen da. Das muss sich in den nächsten Wochen ändern.“
Marco Rose, Trainer Borussia Mönchengladbach: „Es war ein sehr wichtiger Sieg für uns, wie man an der Reaktion nach dem Spiel gesehen hat. Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und haben dann früh ein Standard-Gegentor bekommen. Obwohl wir in der ersten Hälfte nicht gut waren, hatten wir schon ein, zwei Möglichkeiten. Für die zweite Halbzeit kann ich meiner Mannschaft nur ein großes Kompliment aussprechen. Diese drei Punkte sollten uns wieder Selbstvertrauen verleihen, aber wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns.“
Andre Hoffmann: „Nach dem späten Ausgleich in Frankfurt ist uns das heute wieder passiert. Das ist sehr ärgerlich, weil wir uns einmal mehr um den Lohn des großen Aufwandes gebracht haben. Gladbach hat in der zweiten Hälfte viel Druck gemacht, aber auch, weil wir es nicht mehr so gut verteidigt haben wie im ersten Durchgang. Das müssen wir uns genau angucken, weil es nun schon zum wiederholten Male passiert ist, dass wir in Halbzeit zwei schlechter sind als vor der Pause. Es tut extrem weh, mit leeren Händen da zu stehen. Dementsprechend groß ist unsere Enttäuschung.“
Adam Bodzek: „Wir haben es in der ersten Halbzeit ordentlich gemacht und haben so gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. In der zweiten Hälfte haben wir dann die Kontrolle über das Spiel etwas verloren. Wir sind passiver geworden und wollten das Ergebnis vielleicht etwas zu sehr verwalten. Am Ende stehen wir mit leeren Händen da.“
Lutz Pfannenstiel, Sportvorstand: „Es war eine unnötige Niederlage. Man hat in der ersten Halbzeit gesehen, dass den Gladbachern der Schock des Donnerstags noch in den Knochen steckte. Wir haben sehr gut angefangen und haben verdient geführt. Aber wenn man so lange 1:0 vorne liegt, ist es unnötig, die Punkte liegenzulassen. Gladbach ist in der zweiten Hälfte zwar besser geworden, unter dem Strich sind wir aber selbst schuld, verloren zu haben.“