Fünf Fakten zum Gegner
Rot-Weiss Essen im Fokus
Fortuna Düsseldorf gegen Rot-Weiss Essen – was vor vielen Jahren auch eine Begegnung in der Bundesliga war, entwickelt sich langsam aber sicher zu einem DFB-Pokal-Klassiker. Seit Sonntagabend steht fest, dass die Landeshauptstädter am 22. oder 23. Dezember zum zweiten Mal binnen fünf Jahren in Deutschlands größtem Pokalwettbewerb auf RWE treffen.
Lokalderby mit langer Historie
Das Duell Fortuna Düsseldorf gegen Rot-Weiss Essen gehört zu den traditionsreichsten im deutschen Fußball. Allein seit der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 sind die beiden Rot-Weißen rund drei Dutzend Mal aufeinandergetroffen. Und auch wenn das letzte Aufeinandertreffen im DFB-Pokal erst fünf Jahre zurückliegt – die Fortuna setzte sich 2015 in der ersten Runde mit 3:1 nach Elfmeterschießen durch – werden es doch vor allem die Erinnerungen an die früheren Duelle sein, die die Vorfreude auf die Begegnung im Dezember steigern. Denn das kommende Spiel ist für die Düsseldorfer auch eine kleine Reise in die mit Höhen und Tiefen versehene Vergangenheit. Hohe Siege, wie etwa das 4:0 der Fortuna in Essen in der Bundesliga-Saison 1976/1977, oder bittere Niederlagen, wie die im Niederrhein-Pokal 2004, machen das Duell auch heute noch zu etwas Besonderem.
Der Weg in die zweite Runde
Neun Jahre nach dem 6:5-Sieg im Elfmeterschießen gegen Union Berlin steht Rot-Weiss Essen wieder in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Auf dem Weg dorthin ist dem Ruhrpott-Club in der ersten Runde ein echter Coup gelungen. Gegen den hochfavorisierten Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld setzte sich der Regionalligist knapp, aber nicht unverdient mit 1:0 durch und machte die Sensation perfekt. Den goldenen Treffer in dieser Partie markierte Simon Engelmann, der erst zur laufenden Saison an die Hafenstraße gewechselt war.
Gelungener Saisonstart
Dass der Sieg gegen die Arminia nicht von ungefähr kam, sondern das Ergebnis harter Arbeit ist, zeigt sich auch in der laufenden Saison der Regionalliga West. Mit 28 Punkten führt RWE die Liga an und ist auf einem guten Weg, das lang gehegte Ziel, endlich in die 3. Liga aufzusteigen, zu realisieren. Dabei kann sich der Club vor allem auf die eigene Defensive verlassen. Mit sechs Gegentoren nach zwölf Spielen gehört das Team von Cheftrainer Christian Neidhart zu den Top-Teams der Liga. Das musste auch schon die U23 der Fortuna leidvoll erfahren. Die 0:2-Niederlage gegen RWE am 7. Spieltag der Regionalliga West ist die bis dato einzige Niederlage der Flingeraner in der laufenden Spielzeit.
Erfahrung gepaart mit jugendlicher Leichtigkeit
Der Name Daniel Davari sticht dem geneigten Fußballfan sofort ins Auge, wenn er den Kader der Essener betrachtet. Mit 32 Jahren und der Erfahrung von 29 Bundesligaspielen für Braunschweig und 75 weiteren in der 2. Bundesliga ausgestattet, gehört der Torhüter zusammen mit Dennis Grote, der ebenfalls 69 Mal in der höchsten deutschen Spielklasse auflief, zu den routiniertesten Spielern im Essener Kader. Aber auch der bereits erwähnte Simon Engelmann, der mit acht Treffern aktuell die Torschützenliste der Regionalliga West anführt, bildet mit seiner langjährigen Erfahrung eine wichtige Säule beim DFB-Pokalsieger von 1953. Junge Nachwuchstalente wie Amara Condé und Sandro Plechaty sollen dem Spiel von RWE im Saisonverlauf die nötige Leichtigkeit verleihen und das Geflecht rund um die etablierten Spieler verbreitern. Mit Joshua Endres steht zudem auch ein Akteur auf der Seite der Essener, der eine kurze Laufbahn als Fortune in seiner Vita vorweisen kann. In der Saison 2018/19 lief der Rechtsaußen insgesamt 25 Mal für die U23 der Flingeraner auf.
Mythos Hafenstraße
Moderne gepaart mit einer großen Portion Tradition – das ist das Stadion Essen. Beinahe genau an der Stelle, wo das „Georg-Melches-Stadion“ 1923 eröffnet wurde, steht heute die neue Heimspielstätte von Rot-Weiss Essen. Von großen Spielen im Europapokal der Landesmeister bis hin zu Partien im Amateurfußball hat das ursprüngliche Stadion, das im Mai 2012 abgerissen und durch ein neues ersetzt wurde, alles erlebt. Über Jahrzehnte hat sich die Spielstätte zur einer der bekanntesten Kultstätten in der deutschen Stadionlandschaft entwickelt – entsprechend groß war der Abschiedsschmerz bei den Anhängern des Traditionsvereins, als 2012 die Bagger anrollten, um mit den Arbeiten am neuen Stadion zu beginnen. Heute steht dort ein Neubau mit 20.650 Plätzen, der neben Fußball auch für Konzerte genutzt wird.