23.10.2009 | 1. Mannschaft

"Der Nervenkitzel, bei dem man sich beweisen kann!"

Norbert Meier vor dem Spiel beim 1. FC Kaiserslautern

"Dies wird ein Spiel in dem man sein Herz in die Hand nehmen muss", skizziert Chefcoach Norbert Meier die Ausgangslage vor der Partie am Freitagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern. Eine Partie, die unter dem Eindruck der aktuellen Tabellenkonstellation zum Spitzenspiel avanciert und großen Zuspruch der Fans findet: Mit etwa 40.000 Zuschauern darf gerechnet werden - dies wäre ein neuer Saisonrekord.

Die Voraussetzungen hierfür wurden nicht zuletzt am vergangenen Wochenende geschaffen. Er habe nicht umsonst betont, so Meier, dass das Spiel gegen den FSV Frankfurt von ganz wichtigem Charakter gewesen sei - mit einem letztlich überzeugenden Sieg, der trotz eines 55-minütigen Rückstandes zustande kam, und den daraus resultierenden Punkten. Damit ist die Zielsetzung, die Mainstädter nicht weiter herankommen zu lassen und sich gleichzeitig von der Gefahrenzone der Liga fernzuhalten, aufgegangen. Und an Selbstvertrauen sollte es den Fortunen nach dem bisherigen Saisonverlauf ebenfalls nicht gebrechen. Dennoch werden nun harte Brocken auf die Fortuna zukommen, die allesamt ehemalige Bundesligisten oder Clubs sind, die in irgendeiner Weise deutsche Fußballgeschichte mitgeschrieben haben.

 

Kaiserslautern macht dabei den Auftakt und dürfte über ein höheres Niveau als die bisherigen Gegner in der Liga verfügen. Dies sieht nicht nur der oberste Übungsleiter so, sondern auch die Statistik beweist: Den Lauf, den die Pfälzer derzeit haben - der Tabellenzweite ist weiterhin der einzige ungeschlagene Club der 2. Bundesliga - lässt nicht wenige bereits jetzt Wetten darauf abschließen, dass der 1. FCK nach vielen turbulenten Jahren die neuerliche Reife für die 1. Bundesliga haben. Hinzu kommt, dass Auftritte für die Flingeraner bei den "Roten Teufeln" bis dato erst ein einziges Mal von Erfolg gekrönt waren.

 

Dennoch werden sich die Fortunen um Kapitän Andreas Lambertz nicht verstecken brauchen - auch wenn "einfach Fußball spielen gewiss nicht reichen wird." Dieser Einschätzung des Düsseldorfer Fußballlehrers dürfte niemand widersprechen, sind die Lauterer doch dafür bekannt, dass sie 90 Minuten Tempofußball aufbieten können und über eine gut besetzte Mannschaft verfügen. Viele junge Kräfte sind dort schnell zu wichtigen Spielern avanciert, auch wenn vielleicht grundsätzlich weniger die Frage nach dem Alter, sondern der Qualität von Bedeutung ist.

 

"Wir haben ebenso wie die Fans jahrelang auf Spiele wie dieses warten müssen. Da kommt doch Freude auf, aber auch die nötige Angefasstheit", sagt Norbert Meier. Die Akteure auf dem Platz dürfen sich in jedem Fall auf eine herausragende Kulisse einstellen, denn die Hausherren hatten schon am Vortag der Partie über 35.000 Tickets verkauft - davon alleine im Vorfeld 2.500 nach Düsseldorf, von wo insgesamt sicherlich noch einmal 1.000 Fans mehr den Weg in Richtung Südwesten antreten dürften. "Das sind die schönsten Dinge für einen Fußballer und der Nervenkitzel, bei dem man sich beweisen kann!"

 

Die rot-weiße Anhängerschaft darf sich auf eine hoch motivierte Düsseldorfer Mannschaft freuen, die - objektiv betrachtet - in den bisherigen Auswärtsspielen zwar nicht unbedingt gewonnen haben, aber zumindest nicht schlecht aussah. "Wir haben entweder gewisse Fehler gemacht oder sind überirdisch bestraft worden", resümiert Meier und jeder weiß, was er damit meint, wenn man sich die Spielverläufe noch einmal vor Augen hält. Es sei wichtig bei einer starken Heimmannschaft wie dem FCK "cool und clever ist und hoch konzentriert zu Werk geht."

 

Dabei könnte die Fortune einmal mehr in der gleichen Besetzung antreten, wie in den vergangenen Wochen auch. Außer Michael Melka, Deniz Kadah und Fabian Hergesell sind alle Spieler einsatzfähig Denn kleinere Blessuren nach dem letzten Match, wie bei Martin Harnik oder eine Magen-Darm-Verstimmung bei Hamza Cakir, sind vergessen vor diesem wichtigen und spannenden Spiel.
Dennoch wollte Norbert Meier auch vor der Abfahrt am Donnerstagnachmittag, dem noch eine Trainingseinheit voranging, nicht offenlegen, wer letztlich im Kader stehen wird: "Wir arbeiten zwar nicht nach dem Rotationsprinzip, aber es kann taktische Gründe geben, warum die Aufstellung anders aussieht als noch am letzten Sonntag."

 

Und die persönlichen Erinnerungen Norbert Meiers ans Fritz-Walter-Stadion? "Es waren immer heiße Duelle dort, denn Kaiserslautern ist etwas Besonderes und verfügt über eine unglaubliche Fankultur. Man muss sich nur die Geschichte des Vereins anschauen - mit Abstieg, direktem Wiederaufstieg und Meisterschaft, Europacup. Das ist schon außergewöhnlich"

Und auch Manager Wolf Werner sagt: "Kaiserslautern spielt in einer anderen Liga und hatte qualitativ von den Finanzen her andere Möglichkeiten sich zu verstärken als wir beispielsweise. Stefan Kunz hat dort, so denke ich, richtig gut gearbeitet. Doch der FSV Frankfurt hat vorgemacht, dass man auch gegen Kaiserslautern punkten kann." Ein Ergebnis, über das sich kein Fortune nach 90 Minuten beschweren dürfte.

 

Winter-Trainingslager bestätigt
Silvester 2009 dürfte eine überschaubare Angelegenheit werden für die Aktiven und das Funktionsteam von Fortuna Düsseldorf. Denn gleich zu Beginn des neuen Jahres - an Neujahr - geht es ins andalusische Chiclana, wo die Kicker für acht Tage ihr Winter-Trainingslager aufschlagen werden. Doch zum Jahreswechsel ist die Kurzpause nach dem letzten Spiel in Rostock ohnehin schon wieder beendet: Am 30. Dezember werden die Flingeraner noch ein Hallen-Fußballturnier in Oldenburg bestreiten.

bundesliga.de

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