14.12.2020 | 1. Mannschaft

Ein Spiel, das viele Geschichten liefert

5 Notizen zu #KSCF95

Wer Fortuna-Fan ist, braucht bisweilen starke Nerven. So auch am Sonntag. Das Auswärtsspiel der Rot-Weißen in Karlsruhe glich einmal mehr einer emotionalen Achterbahnfahrt mit ausgelassenen Großchancen auf beiden Seiten, Nervenkitzel bis zum Abpfiff und aus Düsseldorfer Sicht dem richtigen Sieger. Vor allem aber war es ein Spiel, das zahlreiche Geschichten geliefert hat.

1. Premierentreffer sorgen für den Premierensieg
Zwei neue Namen in der rot-weißen Torschützenliste: Luka Krajnc und Kristoffer Peterson ebneten mit ihrem jeweils ersten Treffer im Fortuna-Trikot den Weg zum ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Linksverteidiger Krajnc köpfte früh einen Eckball von Edgar Prib über die Linie, Peterson traf in der zweiten Halbzeit durch einen sehenswerten Schlenzer. Die beiden Tore sorgten für den ersten Auswärtssieg der Fortuna in dieser Saison.

2. Rückkehr zwischen die Pfosten
Achthundertsiebenundvierzig. Exakt so viele Tage lagen zwischen dem letzten Pflichtspieleinsatz von Raphael Wolf und seiner Rückkehr zwischen die Fortuna-Pfosten in der 73. Minute im Wildparkstadion. Der 32-Jährige rückte nach der Gelb-Roten Karte für Florian Kastenmeier in den Kasten und man merkte dem Aufstiegstorwart von 2018 nicht an, dass er fast zweieinhalb Jahre lang keine Partie absolviert hat. In der Nachspielzeit rettete Wolf den Rot-Weißen den Sieg, als er einen Schuss von Marvin Wanitzek um den rechten Pfosten lenkte. Durch Kastenmeiers Sperre wird Wolf am Mittwoch zum ersten Mal seit vielen Monaten wieder das Tor der Merkur Spiel-Arena hüten.

3. Fortuna lässt ihre Chancen liegen
„Eigentlich hätten wir das Spiel schon viel früher im sicheren Hafen haben müssen“, meinte Trainer Uwe Rösler nach dem Auswärtssieg und sprach damit aus, was sich viele nervengeschundene Fortuna-Fans ebenfalls gedacht haben werden. Seine Mannschaft ließ im Wildpark zahlreiche Großchancen aus und verpasste es somit, ihren Anhängern und sich selbst einen entspannteren Adventssonntag zu bescheren. Kristoffer Peterson und Rouwen Hennings zielten gegen Mitte der ersten Hälfte jeweils zu weit nach rechts, Kenan Karaman ließ kurz vor der Pause und direkt nach dem 2:0 Großchancen liegen und auch Shinta Appelkamp und Thomas Pledl fanden in der zweiten Hälfte in KSC-Keeper Marius Gersbeck ihren Meister. Speziell Karaman sah sich nach seiner vergebenen Chance in der ersten Hälfte großer Kritik in den sozialen Medien ausgesetzt. Sturmpartner Hennings nahm den türkischen Nationalspieler in Schutz: „Es gibt keinen Stürmer, der jede Chance nutzt. Jeder hat mal solche Tage. Kenan ist ein super Fußballer und er wird sich davon nicht unterkriegen lassen.“

4. Neuformiertes Mittelfeld kontrolliert das Spiel
Die Fortuna-Fans sahen im Wildpark ein rot-weißes Mittelfeld, das so noch nie zusammengespielt hat – seine Sache aber mehr als ordentlich erledigte. Alfredo Morales stand erstmals seit dem ersten Spieltag wieder in der Startelf. Edgar Prib rückte von der linken Seite auf seine angestammte Position in der Zentrale. Interessant war auch die Rollenverteilung der Außenspieler Shinta Appelkamp und Kristoffer Peterson, weil ersterer immer wieder ins Zentrum rückte, um sich die Bälle abzuholen, und letzterer den deutlich offensivsten Part des Quartetts übernahm. Röslers Taktik ging auf: Peterson sorgte für mächtig Betrieb über den linken Flügel und erzielte sein erstes Tor im F95-Trikot, die restlichen drei verliehen dem Fortuna-Spiel mehr Ballkontrolle und Passqualität. Das Mittefeld war ein nicht unerheblicher Grund dafür, dass nach der Partie oftmals von der besten Saisonleistung der Rot-Weißen zu lesen war.

5. Fortuna wird konstanter
Zum ersten Mal in dieser Saison hat die Fortuna zwei Ligaspiele in Folge gewonnen. Die Rot-Weißen stehen bei vier Siegen und 13 Punkten aus den letzten sechs Spielen – ein durchaus beachtlicher Lauf. Schon am Mittwoch gibt es die Chance, erstmals in dieser Spielzeit den dritten Dreier in Serie einzufahren.  Gegen den VfL Osnabrück wollen die Flingeraner ihre Heimstärke (13 von 15 möglichen Punkten aus den bisherigen fünf Heimspielen) einmal mehr auf den Platz bringen.

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