„Die Automatismen greifen jetzt“
IM FOKUS: Matthias Zimmermann fällt am Millerntor auch offensiv auf
Vorne getroffen, außen assistiert, hinten die Null gehalten: Viel mehr kann man von einem Verteidiger nicht erwarten. Matthias Zimmermann überzeugte am Sonntag gegen den FC St. Pauli offensiv wie defensiv und richtet den Fokus bereits jetzt auf das DFB-Pokalspiel in Essen – und auf 2021.
Nach vier Siegen in Folge läuft es bei der Fortuna wieder rund. „Wir haben ein wenig gebraucht, um in die Saison zu kommen. Mittlerweile haben wir mehr Selbstvertrauen und sind eingespielter. Deswegen greifen jetzt Automatismen, die zu Beginn noch nicht gegriffen haben“, analysiert Zimmermann die aktuelle Situation der Fortuna. Auch für den Rechtsverteidiger persönlich war es ein eher holpriger Start in die neue Spielzeit: In Kiel früh verletzt raus, bei der Rückkehr in Hannover die schnelle Gelb-Rote Karte – auch „Zimbo“ brauchte in dieser Saison seine Anlaufzeit, ist mittlerweile aber wieder kaum mehr von seiner rechten Abwehrseite wegzudenken.
Und jetzt wird der gebürtige Karlsruher auch noch vorne auffällig: Am Millerntor erzielte er den Führungstreffer nach zehn Minuten selbst, in der zweiten Halbzeit war es dann seine mustergültige Flanke, die Rouwen Hennings per Kopf zum 2:0 verwertete. Doch der 28-Jährige ist weit davon entfernt, abzuheben. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir vor fünf, sechs Wochen standen. Wir müssen uns noch immer verbessern“, fordert Zimmermann.
Und noch ist das Jahr 2020 ja auch nicht vorbei. „Am Mittwoch haben wir mit Rot-Weiss Essen eine Mannschaft vor der Brust, die schon 50 Punkte auf dem Konto und im Moment einen richtig guten Lauf hat“, so „Zimbo“. Er selbst hat für Borussia Mönchengladbach II über 60 Partien in der Regionalliga West absolviert und verfolgt diese Liga „noch immer intensiv“. Sein Ziel für diese DFB-Pokal-Saison: „Wir sind am Mittwoch als Zweitligist Favorit, wollen alles geben und die nächste Runde erreichen. Und dann will ich so weit kommen wie möglich!“
Nach dem West-Schlager an der Hafenstraße ist das Jahr 2020 dann beendet. Und 2021? „Ich gehe positiv ins neue Jahr. 2020 war für uns alle eine schwere Zeit, weil man seine Familie und seine Freunde so selten gesehen hat. Ich hoffe, dass sich das im Laufe des nächsten Jahres wieder etwas normalisiert.“ Dazu gehören natürlich auch Fans im Stadion, die auch in Essen fehlen werden. „Man spielt für diese besondere Atmosphäre. Man spielt, um angefeuert und bejubelt zu werden – oder von den Fans des anderen Teams ausgepfiffen. Das fehlt einfach. Ich hoffe, dass wir bald wieder Fans im Stadion haben.“