27.05.2021 | 1. Mannschaft

„Aufbruchsstimmung erzeugen“

Die Stimmen zur Verpflichtung von Christian Preußer als Cheftrainer

Die Fortuna hat einen neuen Cheftrainer: Am Donnerstagmittag gab der Verein bekannt, dass Christian Preußer in der neuen Saison auf Uwe Rösler folgt. Weil Preußer mit seinem aktuellen Team, der U23 des SC Freiburg, noch im Aufstiegskampf steckt, wird sich der Fußballlehrer erst rund um den Vorbereitungsstart in Düsseldorf offiziell der Öffentlichkeit vorstellen. Eine knappe Dreiviertelstunde nahm sich Preußer am Donnerstag jedoch Zeit, um gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Klaus Allofs und Uwe Klein erste Fragen der Düsseldorfer Medienvertreter zu beantworten. Die wichtigsten Aussagen gibt es hier zum Nachlesen.

  • Foto: IMAGO / HMB-Media

Fortunas neuer Cheftrainer Christian Preußer über …

… seine ersten Eindrücke von der Fortuna:
„Wenn man die Fußballwelt verfolgt, verfolgt man die Fortuna automatisch – schließlich ist es ein großer Club, der in den Medien immer präsent ist. In den letzten 24 Stunden habe ich einen kleinen Vorgeschmack davon erhalten, denn mein Handy steht seit gestern Abend nicht mehr still. Ich freue mich sehr darüber, dass wir meinen Wechsel zur Fortuna nun offiziell bekanntgegeben haben.“

… seinen favorisierten Spielstil: „Ich habe mit Klaus Allofs und Uwe Klein viel darüber gesprochen, welchen Fußball ich bei der Fortuna spielen lassen möchte. In Freiburg haben wir – wie bei einer U23 üblich – sehr viel Wert auf den Offensivbereich gelegt. Das gilt auch für meine Aufgabe in Düsseldorf, allerdings muss man die Anforderungen der 2. Bundesliga bedenken, denn in dieser Liga muss man auf alles vorbereitet sein. Man braucht Lösungen gegen tiefstehende Gegner, man muss beidseitig gut bei Standards sein und man muss in beide Richtungen umschalten können.“

… sein favorisiertes Spielsystem: „Ich möchte mich noch nicht auf ein bestimmtes System festlegen, denn das ergibt sich zum einen aus dem vorhandenen Spielerpersonal und zum anderen durch den jeweiligen Gegner. Ich möchte gerne eine gewisse taktische Flexibilität haben, allerdings ohne jede Woche alles komplett zu ändern.“

… den Aufstiegskampf mit der Freiburger U23: „Ich möchte meine Aufgabe in Freiburg unbedingt erfolgreich zu Ende bringen, denn wir haben hier die Möglichkeit, etwas Vereinshistorisches zu schaffen.“

… seinen Weg als aktiver Spieler: „Ich habe wie so viele andere Jungen auch als Fünfjähriger angefangen, Fußball im Verein zu spielen, und war vom Sport natürlich direkt begeistert. Ich habe aber auch recht schnell gemerkt, dass es nicht für den Profibereich reichen wird. Mit 15 oder 16 Jahren habe ich dann aber bei der VSG Altglienicke meine erste Jugendmannschaft trainiert. Die Trainer-Aufgabe hat sich in den folgenden Jahren einfach mehr und mehr verfestigt.“

… einen möglichen Umbruch in diesem Sommer: „Es erleichtert unseren Ablauf in den nächsten Wochen, dass die aktuelle Mannschaft keinen großen Umbruch benötigt, sondern nur punktuell verstärkt werden muss. In der Grundstruktur wird das Team zusammenbleiben. Ich konnte noch keine intensiven Gespräche mit meinen neuen Spielern führen, das folgt aber in den kommenden Tagen.“

… den möglichen Vorwurf, er sei zu unerfahren: „Die Aussage, ich hätte keine oder nur wenige Erfahrungen im Profibereich, ist natürlich legitim. Auf diesen Vorwurf möchte ich durch meine Arbeit und unsere Art, Fußball zu spielen, antworten. Ich konnte meine Erfahrungen bisher auch auf anderem Weg sammeln und glaube, dass man auch ohne bekanntes Gesicht eine Aufbruchsstimmung unter den Fans erzeugen kann.“

… Einflüsse von anderen Trainern: „Gerade in meinen ersten zwei Jahren in Freiburg war ich oft im Profitraining dabei und habe in dieser Zeit unglaublich viel von Christian Streich und seinem Trainerteam aufsaugen können. Im Rahmen meines Fußballlehrer-Lehrgangs habe ich bei Jürgen Klopp ein Praktikum absolviert und auch in Dortmund habe ich viele wichtige Eindrücke für mich sammeln können – vor allem im Umgang mit Spielern. Aber auch von meinen Kollegen in der Regionalliga kann man in Gesprächen viel lernen. All diese Eindrücke helfen einem, sein eigenes Trainerprofil zu schärfen.“

… die Stadt Düsseldorf: „Freiburg ist eine kleinere Stadt als Düsseldorf und auch als gebürtiger Berliner hatte ich noch nicht viel mit dem Karneval oder dem rheinischen Brauchtum zu tun. Aber ich werde mich darauf einlassen! Ich freue mich darauf, Düsseldorf kennenzulernen, sobald es im Rahmen der Corona-Pandemie möglich ist. Der Fokus liegt aber natürlich auf meiner Arbeit auf dem Trainingsplatz.“

... Adam Bodzek: „Adam ist ein erfahrener und wichtiger Spieler. Er hat in den letzten Wochen gezeigt, was noch immer in ihm steckt. In den nächsten Tagen wird es weitere Gespräche zwischen dem Verein und Adam geben. Wir werden dabei auch mit ihm seine Rolle besprechen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, in der kommenden Saison mit ihm zusammenzuarbeiten.“

… sein Trainerteam: „Als ich das erste Mal mit Thomas Kleine gesprochen habe, waren wir nach knapp zwei Minuten voll und ganz auf einer Wellenlänge. Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm und dem restlichen Trainerteam. Ich habe in der Vergangenheit gute Erfahrungen damit gemacht, kein zu großes Trainerteam zu haben. Deshalb werden wir es ein wenig verkleinern.“

Uwe Klein über …

… Axel Bellinghausen, der nicht mehr als Co-Trainer arbeiten, sondern eine neue Rolle bei der Fortuna einnehmen wird:
„Wir haben nach der Saison mit vielen Spielern und Mitgliedern aus dem Trainerteam und dem Staff gesprochen und Axel hat uns in diesem Rahmen geschildert, dass er seine Arbeit in Zukunft nicht primär auf dem Trainingsplatz sieht, sondern sich auch vorstellen kann, bei einem Verein wie der Fortuna eine andere Rolle auszufüllen. Wir sprechen in den kommenden Tagen mit Axel darüber, wie seine neue Aufgabe genau aussehen könnte. Ich habe erst vor wenigen Stunden mit Axel gesprochen und weiß, dass er sich auf seine neue Position freut.“

… Christian Preußer: „Wir freuen uns, dass sich Christian für uns entschieden hat. Im Rahmen unserer Trainersuche haben wir irgendwann unseren Kandidatenkreis verkleinert und entschlossen, dass er der richtige Trainer für uns ist. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und sind uns sicher, dass Christian in Düsseldorf erfolgreich sein kann.“

… den Transfersommer: „Es ist gut, dass der Umbruch in diesem Sommer nicht so groß ausfällt wie im letzten Jahr. Wir haben schon mit Christian über den aktuellen Kader gesprochen und wissen, wie er die Mannschaft einschätzt und wo er noch Handlungsbedarf sieht. Natürlich binden wir ihn in den kommenden Tagen und Wochen in unsere Spielersuchen ein und stellen ihm auch die potentiellen Neuzugänge vor, die wir auf unserer Liste haben. Dann entscheiden wir gemeinsam, wen wir nach Düsseldorf holen wollen.“

Klaus Allofs über …

… die Trainersuche:
„Wir sind froh, dass wir so schnell eine Nachfolgelösung für Uwe Rösler finden konnten. Wir hatten Kontakt zu unterschiedlichen Trainertypen, zu jungen und zu gestandenen. Wir haben in den letzten Tagen und Wochen sehr viele Gespräche geführt und letztlich ist unsere Wahl auf Christian gefallen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf unserer Trainersuche und dem Ergebnis.“

… die Zielsetzung für die neue Saison: „Wir werden wieder ambitioniert sein. Wie unser Ziel konkret lauten wird, können wir heute aber noch nicht sagen. Das hängt von mehreren Faktoren ab – von unserem endgültigen Kader, den Handlungen unserer Konkurrenten und dem finalen Teilnehmerfeld in der 2. Bundesliga.“

bundesliga.de

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