18.08.2019 | 1. Mannschaft

Eine echte Einheit

IM FOKUS: Teamgeist einmal mehr ein erheblicher Faktor zum Sieg

Siegreiche Mannschaften sprechen nach Spielen häufig davon, dass es ein Sieg der ganzen Mannschaft wäre und wie sehr jeder für den anderen kämpfe. Bei der Fortuna hat man in den letzten Jahren und auch beim Auftaktsieg in Bremen das Gefühl gewonnen, dass das Mannschaftsgefühl über die branchenüblichen Phrasen hinausgeht.

„Von dem Moment an, in dem wir das Stadion betreten haben, hatte ich das Gefühl, dass wir als eine echte Einheit auftreten“, schilderte Andre Hoffmann nach der Partie seine Gedanken. Auf dem Rasen arbeiteten alle Spieler ohne Pause für die Mannschaft, was Eindruck beim neuen Torhüter hinterließ: „Es war inspirierend zu sehen, wie die Jungs gerannt und gekämpft haben. So wollte ich mir bei meinen Paraden noch mehr Mühe geben, um meinen Teil zu dieser Mannschaftsleistung beizutragen“, sagte Zack Steffen. Für Trainer Friedhelm Funkel kam der ausgeprägte Teamgedanke nicht überraschend: „Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass wir unseren Teamgeist über den Sommer mit in die neue Saison nehmen.“

Doch das Mannschaftsgefühl geht über die elf Spieler auf dem Rasen hinaus. Ein kurzer Rückblick auf die Sommerpause: Auf einer gemeinsamen Abschlussfahrt tragen auf einem Foto knapp zehn Spieler sowie mehrere Mitglieder des Trainer- und Funktionsteams Trikots mit der Nummer 22. Die gehört Kevin Stöger, der sich im letzten Saisonspiel bekanntlich das Kreuzband gerissen hatte. Ein wenig fühlte man sich daran zurückerinnert, als Kaan Ayhan nach seinem Tor zum 3:1 das Trikot von Aymen Barkok hochhielt und seinem Teamkollegen, der sich in der letzten Woche eine Schultereckgelenksprengung zugezogen hat, seinen Treffer widmete.

Auch diese Geste war gewissermaßen eine Mannschaftsleistung: „Oliver Fink hat vor dem Spiel zu mir gesagt, ich solle zur Bank kommen, wenn ich ein Tor schieße – sie hätten da etwas vorbereitet. Warum er das ausgerechnet mir gesagt hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht“, erklärte Ayhan lachend. „Als ich nach meinem Treffer in diese Richtung lief, habe ich gesehen, dass ein Trikot auf mich zugeflogen kam. Man hätte noch mehrere Trikots hochhalten können, weil ja nicht nur Aymen verletzt fehlt“, erinnerte Ayhan, der dann noch einmal bekräftigte: „Wir sprechen oft genug davon, dass wir viele tolle Jungs im Kader haben. Da ist es wichtig, als Mannschaft so ein Signal zu senden, dass wir die Verletzten nicht nur auf dem Platz vermissen, sondern auch als Mitspieler in der Kabine. Ich hoffe, dass es für Aymen einen positiven Effekt hat und er ein bisschen lächeln konnte.“

Eine echte Einheit zu sein, bedeutet also nicht nur, auf dem Platz füreinander zu arbeiten. Es bedeutet, die verletzten Spieler einzubinden. Es bedeutet, dass Nana Ampomah auf Instagram zeigte, wie er seine Mannschaft vor dem Fernseher anfeuerte. Es bedeutet, U23-Spieler Shinta Appelkamp bei seiner ersten Kadernominierung in der Bundesliga zu integrieren. Und es bedeutet, Aymen Barkoks Trikot dazuzulegen, wenn man nach dem Spiel vor der Fankurve mit ausgelassener Stimmung den ersten Sieg im Bremer Stadion seit 42 Jahren feiert.

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