21.12.2009 | 1. Mannschaft

Wenn David dem Goliath ein Bein stellt

Stadtwerke Düsseldorf-Arbeitsdirektor Rainer Pennekamp zum Wintercup 2010

Die Stadtwerke Düsseldorf - ein Begriff, der in der Landeshauptstadt jedem Kind etwas sagt. Doch das "kommunale Versorgungsunternehmen", das in den Bereichen Strom-, Erdgas-, Trinkwasser- und Fernwärmeversorgung tätig ist, beschränkt sich schon seit langem nicht mehr auf Dienstleistungen innerhalb der 580.000-Einwohner-Metropole. Seit vielen Jahren im Range eines Hauptsponsors der Fortuna sind die Stadtwerke Düsseldorf in den letzten, auch mitunter nicht ganz so rosigen Jahren durch ein lebhaftes Engagement immer wieder positiv in Erscheinung getreten, das weit über ein "normales" Sponsoring hinausging. Stellvertretend seien die im Fortuna-Look designte Straßenbahn oder das kürzlich erst vorgestellte Trafohäuschen an der Kaiserswerther Straße genannt.

Auch die Schirmherrschaft über den am 10. Januar 2010 zum vierten Mal stattfindenden Stadtwerke Düsseldorf Wintercup hat das Unternehmen übernommen. Ein Turnier, das mittlerweile zu einer ernstzunehmenden Veranstaltung herangereift ist, an dem traditionell Vereine von Rang und Namen teilnehmen.
Wir sprachen mit Rainer Pennekamp, Arbeitsdirektor der Stadtwerke Düsseldorf, vor dem Turnier über die Beweggründe sich derart für die Rot-Weißen zu engagieren.


Herr Pennekamp, hätten Sie damit gerechnet, dass sich der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup irgendwann einmal derart gut etablieren würde?
Die Fortuna ist seinerzeit mit einem soliden Konzept für ein Winterturnier an uns herangetreten, von dem wir von Anfang an überzeugt waren. Daher haben wir uns aus verschiedenen, guten Gründen für das Namenspatronat der Veranstaltung entschieden. Von daher sind wir nicht überrascht, dass der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup zum Erfolg wurde. Gleichzeitig sehen wir mit einem gewissen Stolz, dass der Bekanntheitsgrad über die Jahre gestiegen ist und sich der Wintercup, mit dem sich auch die Fans identifizieren, inzwischen als feste Größe im Düsseldorfer Sportkalender etabliert hat.

 

Welche guten Gründe waren seinerzeit ausschlaggebend?
Da gab es verschiedene Faktoren, die dazu beitrugen, dass der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup erfolgreich werden konnte. Zum einen ist es der ideale Zeitpunkt. Alle teilnehmenden Mannschaften stehen kurz vor Wiederaufnahme der Meisterschaft. Keine Woche vor dem ersten Pflichtspiel stellt der Wintercup eine Art Generalprobe dar, bei der die Trainer noch einmal den Leistungsstand ihrer Spieler unter Wettkampfbedingungen testen können. Für die Akteure der zweiten Reihe besteht überdies die Möglichkeit, sich für die Stammelf zu empfehlen. Zum anderen bietet die ESPRIT arena als eine der modernsten Anlagen Europas natürlich einmalige Bedingungen, denn hier kann witterungsunabhängig gespielt werden - bei geschlossenem Dach und dennoch auf Naturrasen. Dies bietet auch den Zuschauern den größtmöglichen Komfort. Zu guter Letzt dürfte die Variabilität für die anderen Vereine ausschlaggebend sein: Jede Mannschaft muss sich in kürzester Zeit auf jeweils zwei Gegner einstellen und spielt dennoch insgesamt nicht länger als 90 Minuten - also von der Länge her wie eine normale Begegnung, die den Trainern beste Optionen einräumt, taktische und personelle Varianten auszutesten.


Sie haben abermals betont, dass Sie sich auf die Neuauflage des Turniers freuen. Dies klang nicht wie Zweckoptimismus, sondern nach tiefer Überzeugung...
Wir begleiten den Stadtwerke Düsseldorf Wintercup seit der ersten Stunde und haben die positive Resonanz darauf immer wieder sehr genau spüren und messen können. Die Rahmenbedingungen passen und bieten eine sehr gute Plattform für attraktiven Fußballsport. Dies und eine ausgesprochen gute Atmosphäre sind die Basis für eine gelungene Veranstaltung.


Es ist immerhin die vierte Auflage des Stadtwerke Düsseldorf Wintercup...
Bei der wir gerne eine zentrale Rolle als Namenspatron einnehmen. Die ursprüngliche Idee, die so genannte fußballlose Zeit attraktiv zu überbrücken, dürfte bei den Teilnehmern diesmal noch mehr vom Leistungsgedanken geprägt sein. Denn der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup ist nicht einer von vielen Terminen in einer langen Winterpause, sondern wird angesichts der nicht einmal vier Wochen dauernden Wettkampf-Unterbrechung eine noch zentralere Bedeutung im Vorfeld des Rückrundenauftaktes haben.


Was auch erklärt, warum es immer wieder namhafte Clubs in die ESPRIT arena zieht...
Man darf dabei auch nicht vergessen, dass die anderen Vereine auf eine Fortuna treffen, die inzwischen aufgestiegen ist und die, zu unser aller Freude, eine herausragende Vorrunde gespielt hat. Das macht es den anderen Clubs noch leichter, sich für eine Teilnahme am Stadtwerke Düsseldorf Wintercup zu entscheiden. Dies konnte man auch gut am frühzeitig feststehenden Teilnehmerfeld erkennen.


Welche Rolle werden Ihrer Ansicht nach die Rot-Weißen in diesem Jahr spielen?
Die Fortunen werden sich gewiss mächtig ins Zeug legen müssen - wie schon in den vergangenen Jahren zuvor. Dass sich die Jungs nicht zu verstecken brauchen, haben sie doch schon in den letzten Jahren, als auch in der laufenden Saison bewiesen - im Pokal gegen den Hamburger SV, auf dem Betzenberg gegen den 1. FC Kaiserslautern oder auch im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Ob es reichen wird, erneut den Pokal nach Düsseldorf zu holen, hängt sicherlich auch von der Tagesform und einem Quäntchen Glück ab.


Wobei die Herausforderung groß ist...
Wenn man den amtierenden Meister mit dem VfL Wolfsburg, den aktuellen Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen und einen Traditionsverein wie Borussia Mönchengladbach, der bis heute einen herausragenden Ruf genießt, zu Gast hat, dann kann dies nur den Ehrgeiz beim unterklassigen Verein auslösen. Die Herausforderung, den vermeintlich Großen bei einer solchen Gelegenheit einmal ein Bein zu stellen, ist natürlich verlockend und lässt manchen über sich hinaus wachsen. Das erinnert ein wenig an die David-gegen-Goliath-Konstellation, mit der schon so manche Überraschung gelungen ist - wie man immer wieder im DFB-Pokal sehen kann. Und die bisherige Bilanz spricht doch für den Gastgeber: Von sechs Spielen hat die Fortuna bislang vier gewonnen.


Sie sprechen mit sichtlicher Begeisterung über die sportliche Bedeutung des Turniers. Wie sieht die wirtschaftliche Seite aus, mit der Sie sich für den Stadtwerke Düsseldorf Wintercup entschieden haben...
Wir sehen uns in der Rolle als Sponsor und nicht als Mäzen der Fortuna. Dies betrifft nicht nur dieses Turnier. Wir wissen um die Leistungen und die positiven Rückmeldungen auf unser Engagement während der ganzen Saison - insbesondere in dem überaus erfolgreichen Jahr 2009. Fortuna hat sich gemausert und durch harte Arbeit den Weg zurück nach oben angetreten. Das eröffnet dem Verein nach langer Zeit die Möglichkeit, ein erstklassiges Produkt zu werden, das das Publikum auch außerhalb der Stadtgrenzen anspricht. Der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup ist ein Teil eines Ganzen mit dem wir auch die Hoffnung verbinden, diese Veranstaltung weiterführen zu können - was sicherlich auch im Sinne der Fans wäre, die sich freuen, an dieser Stelle derart hochkarätigen Fußball geboten zu bekommen.


Die Stadtwerke Düsseldorf haben aber nicht nur im Leistungs-, sondern auch im Breitensport eine äußerst wichtige Funktion...
Natürlich, denn wir  sind ein traditionsreiches Düsseldorfer Unternehmen, das sich den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt und der Region verpflichtet fühlt. Ein Beispiel ist unsere langjährige Partnerschaft mit dem Stadtsportbund, mit dem wir gemeinsam ein Zeichen im Breitensport setzen wollen. Dass uns die Fortuna als Flingeraner Verein besonders am Herzen liegt, mag in seinen Wurzeln in der unmittelbaren Nachbarschaft begründet liegen. Fortuna ist allerdings auch einer der Leuchttürme im städtischen Sport, Fußball ist immer ein Top-Thema, und geht es der Fortuna gut, dann können auch die anderen Vereine Düsseldorfs davon profitieren. Immer wichtiger wird der Anspruch, als echte Sportstadt wahrgenommen zu werden. Auch in diesem Punkt wollen wir - aus Überzeugung im Übrigen - unseren Beitrag leisten.

 

Ihre Wurzeln liegen zwar außerhalb Düsseldorfs, aber es ist unverkennbar, dass sie mit der Stadt und der Fortuna durchaus sympathisieren...
Das ist richtig. Schließlich verfolge ich das Geschehen bei der Fortuna seit fast 30 Jahren. Ich bin früher schon zu Spielen ins Rheinstadion gegangen, dann ins Paul-Janes-Stadion und heute in die ESPRIT arena. Irgendwann wird man angesteckt von der Atmosphäre, von dem Gefühl und man ertappt sich, wie die Objektivität weicht und man ganz allmählich mitfiebert. Wobei ich zugebe, dass meine Frau in der Frühzeit eine gewisse Überzeugungsarbeit geleistet hat, da sie wesentlich länger schon ein Fan der Fortuna war als ich.

 

Rainer Pennekamp, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude an der Fortuna.

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