12.11.2021 | Verein

Ein Torwart mit "Mut zum Risiko"

F95-Podcast "Rot & Schweiß" mit Florian Kastenmeier

Es gibt eine neue Ausgabe des Fortuna-Podcasts auf die Ohren! Dieses Mal ist Florian Kastenmeier der Gast und spricht mit Moderator Oliver Bendt. Dabei geht es um seine Entwicklung und Spielweise als Torhüter, den Wechsel zur Fortuna und sein erstes Spiel im F95-Trikot mitsamt dessen hässlichen Folgen für ihn. Im Kontrast dazu erzählt er außerdem vom schön ruhigen Leben mit seiner Familie am Rand der Stadt.

Torhütern sagt man nach, sie müssen bekloppt sein, um sich freiwillig den scharfen Schüssen der Stürmer in den Weg zu stellen. "Seitdem ich Torwart bin, habe ich schon einen mehr an der Waffel", bestätigt Florian Kastenmeier diese Behauptung ein Stück weit. Dabei begann seine Karriere gar nicht zwischen den Pfosten. Anfangs war der kleine Kastenmeier selbst Stürmer, beim Spielen mit seinen Freunden auf dem Dorf gefiel ihm die Torwart-Position aber immer besser. Als in seinem Verein die Position des Keepers frei wurde, hat er sich daran versucht – und konnte auch von seinen Erfahrungen als Feldspieler profitieren: "Das Fußballerische ist heute extrem wichtig".

Aus einer Heimat Regensburg ging es für Florian 2013 in die Jugend des FC Augsburg – ein großer Schritt für den damals 16-Jährigen. "Ich bin da ganz gut alleine klarkommen", schätzt er die Zeit rückblickend ein. Von Augsburg aus ging’s dann nach Stuttgart zum VfB, wo Kastenmeier "den nächsten Step" aus Torwart machen und von der großartigen Stuttgarter Jugendarbeit profitieren wollte. Mit Erfolg: Das Angebot des Erstligisten Fortuna Düsseldorf landete bei ihm. "Es war ein gewisses Risiko dabei“, aus der Regionalligamannschaft des VfB direkt in der Bundesliga an den Start zu gehen. „Ich hatte aber das Gefühl, dass ich so weit bin."

Seine Premiere in der Rückrunde der Saison 2019/20 lief nicht so gut. Kastenmeier wurde angeköpft, von ihm prallte der Ball ins eigene Tor. Auf dem Feld konnte er die Szene schnell abschütteln, doch abseits des Platzes ging es damit erst los: Kastenmeier und seine noch junge Familie erhielten schreckliche Hass- und Drohnachrichten. "Social Media ist das Schlimmste für Fußballer, weil sich da jeder hinter einem Profil verstecken kann. Man darf nicht alles an sich ranlassen. Das sind einfach nur Idioten, die sich aufregen." Im Nachhinein hat er eine Menge gelernt: "Das Wichtigste ist, was der Trainer, der Torwarttrainer, die Eltern und die Frau sagen. Der Rest ist ziemlich egal."

Kastenmeiers Priorität liegt ganz klar in der Idylle eines ruhigen Familienlebens. Mit Frau und Tochter lebt er im Grünen: "Das Stadtleben ist nichts für uns." Seine Familie ist alles, was er braucht, sie erdet ihn im hektischen Fußball-Business. Das Lächeln seiner Tochter lässt dann auch das mieseste Spiel vergessen.

Wenn er sich zwischen Casillas und Buffon entscheiden müsste, hat Kastenmeier eine klare Präferenz. Ansonsten möchte er sich aber gar nicht so sehr an anderen Torhütern orientieren, sondern seinen eigenen Stil finden und spielen. "Dass man nie mit sich selbst zufrieden ist, sollte der Anspruch jedes Spielers sein", meint er und mit diesem Anspruch geht er auch in jedes Training. Hier ist er enorm akribisch und selbstkritisch. Allerdings etwas weniger als vor wenigen Jahren. Auch hier ist seine Familie sein Anker. Dadurch sie wisse er, was wirklich zählt. Das Lachen seiner Tochter und das Tapsen ihrer freudigen kleinen Schritte, wenn Florian Kastenmeier nach Hause kommt "ist das unfassbar Schöne an Kinder", meint der glückliche Vater.

Die neue Folge des Fortuna-Podcasts "Rot & Schweiß" gibt es zum Anhören auf der Website, in der F95-App oder auf Spotify

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