"Augsburg ist nicht nur Michael Thurk"
Chefcoach Norbert Meier vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg
So viel ist sicher: Der Fortuna steht beim Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg (Sonntag, 14.02., 13.30 Uhr) ein schwerer Gang bevor. Das weiß auch Norbert Meier, der in der Pressekonferenz vor dem Spiel seinen Eindruck wiedergab: "Die Augsburger haben von allen Gegnern in der ESPRIT arena bislang mit den stärksten Eindruck hinterlassen." Daher überraschte der Zusatz des Chefcoachs der Rot-Weißen kaum: "Wenn wir dort bestehen wollen, müssen wir eine außergewöhnlich gute Leistung abrufen."
Meier sieht seine Mannschaft dazu durchaus im Stande: "Der FCA wird gefordert sein. Wir haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen." Auch wenn die Partie auf dem Papier ein Duell um den Relegationsrang ist, beschwichtigt Meier: "Die Augsburger Zielsetzung liegt auf einem ganz anderen Level als die unsere. Aber wir fühlen uns in unserer Position nicht unwohl, warum sollten wir dort nicht noch länger bleiben wollen?"
Taufrisch sind die jüngsten Eindrücke, die das Düsseldorfer Trainerteam vom kommenden Gegner gesammelt hat. "Unabhängig von den drei Roten Karten für die Kölner - die Augsburger haben am Mittwoch gegen den FC absoluten Spitzenfußball gezeigt", schildert der Trainer seine Erkenntnisse vom 2:0-Pokalerfolg der Schwaben gegen den höherklassigen Gegner aus der Domstadt.
FCA-Coach Jos Luhukay verfüge über eine sehr ausgeglichene Mannschaft, die es ihm ermögliche, auf jedwede Situation angemessen zu reagieren, sagt Meier beim Blick auf den Gegner, "der Augsburger Kader ist auch über die Spieler Nummer 13, 14 oder 15 hinaus mit Top-Leuten besetzt."
Allen voran natürlich Torjäger Michael Thurk. Darauf angesprochen, ob und wie denn seine Hintermannschaft den mit 19 Treffern gefährlichsten Angreifer der Liga stoppen könne, gerät Meier ins Schwärmen. "Der Michael ist ein absolut positiver Junge. Ein Schlitzohr, ein Straßenfußballer, der nicht nur torgefährlich ist, sondern auch gut mitspielt, Bälle verteilt und ablegt." Aber nicht umsonst besitze man die beste Abwehr der Liga, als dass seine Jungs nicht auch diese Herausforderung meistern könnten. Ohnehin dürfe man sich nicht nur auf den quirligen Mittelstürmer der Augsburger konzentrieren. "Der FC Augsburg ist nicht nur Michael Thurk. Da sind mit Sandor Torghelle, Nando Rafael und vor allem Ibrahima Traore zahlreiche weitere brandgefährliche Spieler."
Derweil hofft Fortunas oberster Übungsleiter seinen eigenen Knipser vom Dienst, Martin Harnik, am Sonntag aufbieten zu können. Harnik hat nach seinem grippalen Infekt am Freitagmittag zum ersten Mal eine volle Trainingseinheit absolviert. Der Österreicher fühlt sich nach eigenem Bekunden noch etwas schlapp, ist aber guter Dinge im Spitzenspiel dabei sein zu können. Auf keinen Fall zum Einsatz kommen wird Ranisav Jovanovic, der sich gegen den MSV Duisburg einen Faserriss im linken Oberschenkel zugezogen hatte. Wie lange der Serbe nun fehlen wird, zeichnet sich noch nicht ab. Meier dazu: "Ich gehe nicht von sechs Wochen aus, wie es vereinzelt nachzulesen war. Das wäre fatal für ihn. Rani wüsste gar nicht, was er in der ganzen Zeit machen soll." Als "denkbarste Variante", ihn am Sonntag zu ersetzen, könnte Winter-Neuzugang Torsten Oehrl zum Zuge kommen.
Zurück im Kader ist Rechtsverteidiger Christian Weber, der seine Gelbsperre gegen den MSV abgesessen hat. Mittelfeldmann Oliver Fink hingegen wird aus selbigem Grund die Reise nach Augsburg gar nicht erst antreten. Ebenso wie Torhüter Michael Melka, der nach neuerlichen Problemen mit seinem Fuß erst am Dienstag wieder das Training aufnehmen wird.
Unabhängig davon, wer nun am Sonntag in der Impuls-Arena auflaufen wird, Meiers Marschrichtung steht fest: "Wir müssen unsere Stärken einbringen, über die Zweikämpfe ins Spiel finden, wenig Fehler machen und hochkonzentriert sein." Aber, so weiß auch der Fußballlehrer, grau ist alle Theorie: "Das haben sich die Kölner sicher auch gedacht."
Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Lutz Wagner. An den erfahrenen Referee aus dem hessischen Kriftel dürften die Fortunen beste Erinnerungen haben. Er leitete das erste Saisonspiel der Flingeraner, das bekanntlich 3:0 gegen den SC Paderborn gewonnen wurde. Doch selbst wenn den Rot-Weißen in Augsburg ein ähnlicher Coup gelingen würde, legt sich Meier fest: An Rosenmontag wird trainiert.