„Wenn man mehr will, muss man seine Chancen besser nutzen“
MIXED ZONE: Die Stimmen zum 2:2-Remis auf der Bielefelder Alm
Die Fortuna holte am Ostersonntag nur einen Punkt – auf der Bielefelder Alm gab es ein 2:2-Unentschieden. Was die Beteiligten zum Spiel zu sagen hatten …
Daniel Thioune, Cheftrainer: „Ich war nicht davon ausgegangen, dass wir hier gegen eine Fünfterkette spielen – das war schon eine Überraschung. Die Anlage des Gegners war, auf die großen Jungs in der Box zu spielen, und zu vielen Luftduellen zu kommen. Es war anspruchsvoll, das zu verteidigen, das hat man beim 0:1 gesehen, wo Fabian Klos abschließt. Das hat uns aber nicht aus dem Tritt gebracht. Es war ein gefälliges, gutes Auswärtsspiel von uns, in dem wir früher hätten ausgleichen müssen. Paraden, die Latte und der Pfosten haben mehr Tore verhindert. In der zweiten Halbzeit drehen wir dann die Partie. Doch die Arminia hat nochmal das Gaspedal gefunden und uns tief hinten reingedrückt. Wir haben unsere Konter auf der anderen Seite nicht gut gesetzt. Es war ein gefälliger Auftritt, aber wenn man mehr will, muss man seine Chancen besser nutzen.“
Uwe Koschinat, Trainer Arminia Bielefeld: „Unter dem Strich sind wir sehr, sehr glücklich über den Punkt. Ich würde ihn aufgrund des Spielverlaufs als gewonnenen Punkt ansehen. Wir haben heute gesehen, was eine Spitzenmannschaft auf den Platz bringen kann. Wir wollten Düsseldorf mit einer flexiblen Spielanlage bearbeiten. Obwohl wir auf der letzten Linie permanent Überzahl hatten, hat man gesehen, wie sicher Düsseldorf im Passspiel ist, und wie weh einem ihre permanenten Positionswechsel tun können. Wir standen unter Druck, haben unsere Möglichkeit aber eiskalt genutzt und sind unverdient in Führung gegangen. In der Pause mussten wir zwangsweise umstellen und kassieren direkt den Ausgleich. Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment dafür machen, dass sie sich gegen einen sehr starken und dominanten Gegner ins Spiel zurückgekämpft hat. Wir haben hintenraus viel Power und Mentalität ins Spiel gebracht und sind zum Ausgleich gekommen. Es war ein wichtiger Punkt gegen eine absolute Spitzenmannschaft.“
Daniel Ginczek: „Wir haben nicht viel zugelassen, hatten viele Chancen, gehen aber trotzdem mit dem 0:1 in die Kabine. Wir waren aber eigentlich gut im Spiel, haben ein gutes Auswärtsspiel gezeigt und das Spiel gedreht – durch zwei super Tore. Dass wir hier nach dem 0:1 noch wiederkommen, zeigt auch den Charakter der Mannschaft. Was uns schon länger begleitet ist, dass wir so ein Ergebnis mal über die Zeit retten. Man hat heute gemerkt, dass die Alm ein Hexenkessel ist und das hier alles möglich ist, bis der Schiedsrichter abpfeift.“
Felix Klaus: „Wenn du hier 0:1 zurückliegst, musst du erstmal zurückkommen. Das wäre uns vielleicht vor ein paar Wochen noch nicht gelungen, doch wir haben uns dagegengestemmt. Am Ende muss man sagen, dass wir das Spiel einfach irgendwie 2:1 gewinnen müssen. Dass uns das nicht gelungen ist, ist schon etwas enttäuschend. Es war wie in der letzten Woche, als wir 2:1 geführt und ein gutes Spiel gezeigt haben. Wenn du hier führst und über 70 Minuten die bessere Mannschaft bist – auch fußballerisch – dann musst du auch gewinnen. Das gelingt uns zu selten, und deswegen stehen wir da, wo wir stehen.“
Andre Hoffmann: „Bei uns allen ist Enttäuschung da, das hat man nach dem Abpfiff gemerkt. Die Leistung hätte heute mehr ermöglicht. Ich glaube, dass wir gerade in der ersten Halbzeit mehr Möglichkeiten hatten und mehr als nur zwei Tore hätten erzielen können. Aber als Verteidiger sage ich auch, dass wir das Spiel nach dem 2:1 nicht mehr aus der Hand geben dürfen, sondern es über die Runden bringen müssen. Es war eine gute Leistung und ein reifer Auftritt, aber es fühlt sich nicht gut an, dass wir nur einen Punkt mitgenommen haben.“