Mit schwacher Offensive im Abstiegskampf 
Die Nürnberger erleben keine einfache Saison. Das Gründungsmitglied der Bundesliga steht derzeit auf dem 14. Tabellenplatz, nur drei Punkte über dem Relegationsplatz zur 3. Liga. Der Tabellenrang ist Resultat der vergangenen Wochen: Die letzten fünf Spiele inklusive des Pokal-Viertelfinals konnten nicht gewonnen werden. Vergangenen Samstag mussten sie gegen Holstein Kiel eine 1:2-Niederlage hinnehmen. Davor spielten sie gegen den KSC unentschieden, erst ein Tor in der vierten Minute der Nachspielzeit sicherte den Punkt. Das Tor schoss Kwadwo Duah, Topscorer und -torschütze des Clubs. Neben seinen bis dato neun Saisontoren glänzt er zusätzlich als drittschnellster Spieler der Liga, nur der Paderborner Sirlord Conteh und Bielefelds Bryan Lasme kamen auf höhere Geschwindigkeiten. Jedoch sieht es allgemein eher dürftig in der Offensive der Franken aus. Mit erst 24 Toren nach 28 Ligaspielen hat nur Hansa Rostock mit einem Tor weniger einen noch ungefährlicheren Angriff. Vielleicht ein Grund, weshalb Trainer Dieter Hecking in den vergangenen Spielen von Viererkette auf eine Dreier-/Fünferkette umstellte. 

Doppelrolle für Hecking 
Hecking belegt seit Mitte Februar gleich zwei hochrangige Posten im Verein. Der 58-Jährige ist seit der Saison 2020/21 Sportvorstand in Nürnberg. Nach der Freistellung von Trainer Markus Weinzierl vor zwei Monaten übernahm Hecking die Rolle des Coachs – allerdings nur als Interimstrainer bis Saisonende. Schon in den Jahren 2009 bis 2012 stand Hecking in Diensten der Nürnberger, die damals aber noch in der Bundesliga spielten. Weinzierl, welcher bei den beiden Siegen des Clubs gegen die Fortuna am Seitenrand stand, war allerdings bereits der zweite Trainer in dieser Saison. Robert Klauß trainierte die Franken bis Oktober 2022. 

Der aktuelle Trainer muss gegen die Fortuna definitiv auf seinen Mittelfeldmann Jens Castrop, der in seiner Jugend für F95 spielte, verzichten. Der 19-Jährige stand bislang bei 26 von 28 Spielen auf dem Platz. In der vergangenen Woche sah er allerdings nach Notbremse eine rote Karte – und ist nun für zwei Spiele gesperrt. 

Vorherige Spiele diese Saison 
Die Fortunen wissen bereits, auf welche Mannschaft sie am Samstag treffen. Beim Hinspiel in Stockum mussten sie eine 0:1-Niederlage einstecken, erst vor gut zweieinhalb Monate trafen beide Teams im Pokal aufeinander. Nach 120 Minuten ging es ins Elfmeterschießen, die Nürnberger konnten dieses mit 5:3 für sich entscheiden, verloren aber im Viertelfinale gegen den VfB Stuttgart. Die Zeichen für einen Fortuna-Sieg im dritten Anlauf stehen gut: Die Rot-Weißen liegen zehn Tabellenplätze vor den „Clubberern” und kommen mit sieben Spielen ohne Niederlage ins Max-Morlock-Stadion.