„Eine großartige Gelegenheit“

Lisa Weiß über ihren Start als neue Koordinatorin Sport Mädchen- und Frauenfußball

Am vergangenen Montag ist Lisa Weiß offiziell als neue Koordinatorin Sport Mädchen- und Frauenfußball bei der Fortuna gestartet. Im Interview mit www.f95.de spricht die ehemalige Profifußballerin über ihre ersten Tage bei den Flingeranern und welche Bedeutung ihre neue Rolle für sie hat.

Lisa, in dieser Woche bist Du offiziell als neue Koordinatorin Sport Mädchen- und Frauenfußball bei der Fortuna gestartet. Wie waren denn die ersten Tage für Dich und wie hast Du Dich eingelebt?
Die ersten Tage waren durchaus aufregend. Für mich hat ein neuer Lebensabschnitt begonnen, auf den ich mich unglaublich freue. Ich wurde sehr herzlich empfangen und hatte schon in den ersten Tagen das Gefühl, dass die Fortuna wie eine große Familie ist. Alle sind sehr ambitioniert und ich freue mich, meinen Teil im Verein beizutragen.

Du hast ja im Vorfeld bereits gesagt, dass es für Dich als gebürtige Düsseldorferin, als Fan, nochmal etwas ganz Besonderes ist, bei Deinem Herzensverein anzufangen. War das für Dich auch nochmal ein Faktor, der vor Deinem Start hier die Vorfreude gesteigert hat?
Auf jeden Fall. Die Fortuna ist mein Verein seit Kindesbeinen. Dass ich jetzt in dieser Rolle bin und den Mädchen- und Frauenfußball bei der Fortuna mit aufbauen kann, ist eine großartige Gelegenheit. Ich bin auch ein Stück weit stolz darauf, dass ich meinen Weg so gegangen bin und letztendlich jetzt hier sitzen und dem Ganzen meine Handschrift mitgeben kann. Ich freue mich sehr, dass der Verein die ersten Schritte gegangen ist, und es liegt mir sehr am Herzen, dass das Thema Mädchen- und Frauenfußball von allen in der Fortuna-Familie ernst genommen wird und bei dem alle an einem Strang ziehen und sich gegenseitig unterstützen - ganz im Sinne von „Fortuna für alle“.

Dein offizieller Titel lautet Koordinatorin Sport Mädchen- und Frauenfußball. Kannst Du schon näher skizzieren, welche Aufgaben zukünftig in Deinen Bereich fallen werden?
Im Detail müssen Lisa Peters (siehe Anmerkung) und ich noch die konkreten Themenfelder besprechen und aufteilen, aber ich werde mich unter anderem mit der Konzeptionierung unserer sportlichen Philosophie beschäftigen, der Ausgestaltung und Verbesserung der sportlichen Prozesse. Außerdem bin ich verantwortlich für die Personalplanung des sportlichen Bereichs. Ich werde mich aber jetzt nicht auf den Platz stellen und den Trainern sagen: ‚Mach die und die Übung‘, sondern ich möchte eher das, was ich die letzten Jahre an Erfahrungen gesammelt habe, weitergeben. Wir wollen es den Mädels so einfach wie möglich machen und die besten Bedingungen schaffen, um professionell zu arbeiten und dann einen gemeinsamen Weg zu gehen, der hoffentlich weit nach oben führt.

Konntest Du bereits in einen engen Austausch mit den Trainern der beiden Teams, Laura Neboli und Anestis Tsentemeidis, gehen?
Laura und Anestis habe ich im letzten Monat schon getroffen und kennengelernt. In den kommenden Wochen wollen wir gemeinsam eine Strategie für unseren Weg entwickeln. Laura kenne ich auch noch aus Essener Zeiten. Sie war damals Trainerin von der Zweiten Mannschaft. Ich glaube, wir haben insgesamt ein junges und ambitioniertes Team, das viel Leidenschaft mitbringt, um unsere Mädels nach vorne zu bringen.

Kannst Du denn schon etwas zu konkreten Zielen für die kommende Saison sagen?
Ich bin immer noch Sportlerin und sehr ambitioniert - ich würde mir wünschen, die Fortuna so weit wie möglich nach oben zu bringen. Dabei ist es aber unser Wunsch, die Abteilung behutsam und strukturiert aufzubauen.

Du hast ja bereits „Fortuna für alle“  angesprochen. Ende April hat der Verein die neue strategische Ausrichtung vorgestellt. Du warst damals noch beim VfL Wolfsburg aktiv. Wie hast Du das als Außenstehende wahrgenommen?

Ich war sehr überrascht als die Meldung kam, aber das Konzept finde ich sehr interessant. Ich wurde damals schon von vielen Leuten angesprochen und habe sehr positives Feedback wahrgenommen. Alle sind sehr begeistert und neugierig, wie das Konzept vonstattengeht.

Was bedeutet das für den Verein und auch konkret für die Abteilung Mädchen- und Frauenfußball, in die ja auch ein Teil der Einnahmen investiert werden soll?
Diese Pläne finde ich sehr gut und sind ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Beide Mannschaften der Abteilung laufen in der kommenden Saison auch mit dem Schriftzug „Fortuna für alle“ auf der Brust auf. Das ist eine tolle Möglichkeit, um das Thema in unserem Umfeld weiter zu pushen. Ich hoffe, dass wir „Fortuna für alle“ weitertragen und auch leben.

Wie sehen denn in den nächsten Wochen die weiteren Schritte für Dich in deiner neuen Rolle aus? Was möchtest du angehen?
Mir ist erstmal wichtig, die Mannschaften kennenzulernen und auch, dass die Mädels einen Eindruck von mir bekommen und wissen, dass sie jederzeit mit Fragen, Wünschen und Anregungen zu mir kommen können. Den Kennlernprozess finde ich sehr wichtig, damit wir gemeinsam eine Strategie entwickeln, wie wir in den nächsten Jahren langfristig erfolgreich sein können.


Anmerkung: Lisa-Marie Peters ist bereits seit der vergangenen Saison als Koordinatorin Mädchen- und Frauenfußball bei der Fortuna tätig und damit seit Beginn an dem Aufbau und der Entwicklung der Abteilung maßgeblich beteiligt.