22.04.2010 | 1. Mannschaft

Düsseldorfer "Träumereien"

Fortuna vor dem Spiel auf der Bielefelder Alm

Der Großteil der Zuschauer dürfte am vergangenen Sonntag ein erfreuliches Déjà-vu-Erlebnis gehabt haben, als - just vor Anpfiff der Partie gegen 1860 München - statt der üblichen Stimmungsmusik die sanften Töne zu Robert Schumanns Klavierstück "Träumerei" in der ESPRIT arena erklangen - spielt das Ensemble von Chefdirigent Norbert Meier doch schon die komplette Saison einen traumhaften Fußball! Mit 52 Punkten belegen die Flingeraner als bester Aufsteiger einen hervorragenden vierten Platz. Und was vor der Saison die wenigsten für möglich gehalten hatten - drei Spieltage vor Saisonende bestehen immer noch Minimalchancen auf Relegationsplatz drei. Auf ihrer Zweitliga-Traumreise sind die Landeshauptstädter am kommenden Sonntag (25. April, 13.30 Uhr) in der Bielefelder Schüco-Arena zu Gast.

Wie schnell sich die Zeiten im Fußball doch ändern. Gut in die Saison gestartet, grüßte die Mannschaft aus Ostwestfalen in der Hinrunde lange Zeit von der Tabellenspitze. Alles deutete darauf hin, dass die Bielefelder ihrem Ruf als "Fahrstuhlmannschaft" (insgesamt 15 Auf- und Abstiege) wieder einmal gerecht werden würde und die Mannschaft schien auf dem besten Weg, die sofortige Rückkehr in die Belletage des deutschen Fußballs zu schaffen. Ein langer und kalter Winter ist seitdem vergangen und die Vorzeichen haben sich bei der Arminia einmal komplett gedreht. In der Zwischenzeit gab es einen zweifachen Wechsel auf der Trainerposition sowie einen vierfachen Punktabzug von Seiten der Deutschen-Fußball-Liga, wegen gravierenden Verstößen gegen die Bestimmungen im Nachlizenzierungsverfahren für die Spielzeit 2009/2010. Damit war schon früh in der Rückrunde auch die angestrebt Rückkehr in die Fußball-Bundesliga vom Tisch.

Die 1:2-Heimpleite im Montagsspiel der Zweiten Bundesliga gegen den designierten Erstliga-Aufsteiger aus Kaiserslautern, war für die Mannschaft von Trainer Frank Eulberg schon die fünfte Heimniederlage in der laufenden Saison. Und ginge es nach dem Wunsch der rot-weißen Anhängerschaft, könnte am Sonntag gleich die nächste folgen. Der Doppeltorschütze aus dem München-Spiel, Jens Langeneke, bewertet die Situation vor den letzten drei Saisonspielen so: "Wenn Augsburg patzt und wir gegen Bielefeld nicht alles geben - das wäre das Schlimmste." In Anbetracht des unverändert großen Rückstands von fünf Toren und fünf Punkten auf den FC Augsburg , muss in den restlichen drei Partien schon die maximale Punkteausbeute von neun Punkten her, um bei eventuellem Nervenflattern der Konkurrenz aus Augsburg (beim FSV Frankfurt) Nutznießer zu sein. Bei jetzt zwei hintereinander anstehenden Auswärtsspielen (in Bielefeld und Oberhausen) ein zugegebenermaßen waghalsiges Unterfangen, angesichts des bisher eher zaghaften Auftretens der Flingeraner auf fremden Plätzen (12 Punkte) in dieser Saison. Aber wie sagte Chefcoach Norbert Meier unlängst: "Zwei Auswärtsspiele hintereinander hatten wir bislang noch nicht. Vielleicht ändert das etwas."

Doch wie heißt es so schön: Unverhofft kommt oft. Wer hätte beispielsweise in der letzten Saison nach dem 5:5-Unentschieden in Braunschweig noch einen Pfifferling auf die Fortuna gesetzt? Der Glaube an das eigentlich Unvorstellbare ist, aufgrund der Erlebnisse in der Vorsaison, bei den Beteiligten im Umfeld der Fortuna noch vorhanden. "Die letzten Spiele in Braunschweig, in Aalen und gegen Bremen II sind bei allen noch in nachhaltiger Erinnerung", richtete der Vorstandsvorsitzende, Peter Frymuth, auf der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend einen zarten Hinweis in Richtung Konkurrenz, dass mit der Fortuna bis zur endgültigen Entscheidung noch zu rechnen sei.
Für Fans, die mit dem Sonderzug der Fortuna nach Bielefeld reisen wollen, aber noch keine Karten haben, gibt es bis Freitagmittag die Möglichkeit, diese in der Geschäftsstelle am Flinger Broich 87 zu erwerben. Am Spieltag selber können Kurzentschlossene, solange das Kontingent bis dahin noch nicht ausgeschöpft ist, Tickets für den Sonderzug auch direkt am Zugang zum Bahnsteig am Düsseldorfer Bahnhof kaufen. In Bielefeld ist auch noch mit einem ausreichenden Kartenkontingent zu rechnen. Zwar gibt es keine Gästekasse, aber die Kasse Nord-West wird geöffnet sein, wo die Karten für den Fortuna-Block B 1 verkauft werden.

 

Individualreisende, die mit dem Auto oder dem Bus nach Bielefeld fahren wollen, wird aufgrund der Anreise über die beiden hoch frequentierten Autobahnen A 1 und A 46, sowie der angespannten Parkplatzsituation rund um die Schüco-Arena eine frühzeitige Anreise angeraten. Der schnellste Reiseweg (2 Std.) führt über die A 46 an Wuppertal vorbei, gefolgt von 90 km auf der Autobahn A1 in Richtung Dortmund.

bundesliga.de

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