"Warum halb vier" am Donnerstag im WDR-Fernsehen
Der Film von Axel und Lars Pape über die Seele des Fußballs - mit 400 Fortuna-Fans
Es ist für Fortunen fast wie ein Ausflug in eine andere Zeit: Man schrieb November 2004 und die Erste Mannschaft spielte in der 4. Liga. An zwei lausig-kalten Herbstabenden waren Fans der Rot-Weißen ins Paul-Janes-Stadion gekommen, um sich mit lautstarken Gesängen aus dem Stadion-Repertoire als Komparsen für den Film "Warum halb vier" ins Zeug zu legen. Endlich etwas Aufmerksamkeit für die gefallene alte Dame aus Flingern, endlich eine Würdigung für die Ewigkeit durch einen Film. Die beiden Macher des Streifens, Axel und Lars Pape waren restlos begeistert, denn der Anhang sollte über sich hinauswachsen und aus Statisten wurde ein unvergesslicher Fan-Chor. Vielleicht einer der Ursprünge der heutigen Support-Kultur, in jedem Fall aber Herzstück des Films, der zeitlos ist.
Der wiederum läuft - nach seiner Kino-Premiere 2006 - am Donnerstagabend auch endlich im Fernsehen.
Die Handlung von "Warum halb vier" ist recht einfach auf den Punkt zu bringen: Es geht um den Fußball und das Fieber, das jeden Fan überkommt, wenn der Anpfiff naht, das sich langsam aufbaut über die Woche, und dann, im Stadion und in der Gemeinschaft mit den anderen, regelrecht ausbricht. Dabei haben die Papes keine Stereotypen und Plattitüden bemüht, sondern ein authentisches als auch facettenreiches Werk geschaffen, in denen Manni und Heinz die Hauptrolle spielen, die in einfachen Worten aus ihrer Sicht und in enger Anlehnung an ihren Gerresheimer Heimatverein klassenübergreifend die Philosophie dieser Sportart zu verdeutlichen verstehen.
Wenn dann auch noch ein Grande des deutschen Schauspiels, Joachim Król, oder aber anerkannte Fachleute, wie der immer etwas blasiert wirkende, aber absolut kompetente Philip Köster ausgiebig zu Wort kommen, dann entsteht eine Melange, die die Magie hervorruft, mit der man sich "Warum halb vier" nicht entziehen kann. Denn früher oder später stellt sich die Frage: Ist dies nur Film oder Wirklichkeit?
In den Rezensionen überschlugen sich seinerzeit die Medien mit Lob: "Wunderbare Dokumentation. Großartig. Sehenswert." resümierte das Hamburger Abendblatt, "‚Warum halb vier?’ erklärt die Fan-Liebe zum Fußball." schrieb Sport Bild, "Sehr berührend" empfand es der Tagesspiegel, und als "Beeindruckende Dokumentation über die deutsche Fußball-Fankultur" wertete die Westdeutsche Zeitung. Und TV Spielfil kündigt an "Faszination des Phänomens Fußball von der menschlichen Seite, in eindringlichen ruhigen Bildern". 85 Minuten Zeitgeschichte, in denen auch die Fortuna und ihre Fans - in einer Zeit, da das Selbstvertrauen eigentlich auf dem Nullpunkt hätte sein müssen - auf außergewöhnliche Weise gewürdigt werden.
Zu sehen ist "Warum halb vier" am kommenden Donnerstag, 3. Juni 2010, ab 23.10 Uhr im WDR.
Den Programmtipp findet man hier...
Zur Homepage des Films "Warum halb vier" geht es hier entlang...