„Haben das Zeug dazu, ganz weit zu kommen“
Klaus Allofs im Interview vor der anstehenden EURO 2024
Am heutigen Freitag (14. Juni) beginnt die EURO 2024 in Deutschland. Und was es heißt, bei einer Europameisterschaft mitzuspielen (und am Ende sogar den Titel zu gewinnen), weiß kaum einer besser als Klaus Allofs – Europameister von 1980. Im Interview spricht der F95-Sportvorstand über die Vorfreude auf das Turnier, die Bedeutung für die Stadt Düsseldorf und die Chancen der DFB-Elf.
Klaus, heute beginnt die EURO 2024 in Deutschland. Freust Du Dich schon auf die EM?
Nach einer aufregenden Saison mit der Fortuna könnte man denken, dass man vielleicht genug vom Fußball hat. Aber ich bin ja unbelehrbar und habe mich dem Fußball verschrieben, so dass ich mich natürlich auch riesig auf diese großen Turniere freue – egal, ob das eine Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft ist. Besonders eine EM im eigenen Land und dann noch mit Düsseldorf als Austragungsort von fünf Spielen: Das ist etwas, dem ich entgegenfiebere!
Du hast es angesprochen: Auch in Düsseldorf werden fünf Spiele ausgetragen. Welche Bedeutung hat es aus Deiner Sicht für die Stadt, dass die EM auch hier in Düsseldorf und in unserer Arena stattfindet?
Es ist eine Auszeichnung für diesen Standort, in einem Land mit so vielen guten Stadien ausgesucht zu werden. Ich glaube, den Zuschlag hat es sicherlich auch deshalb gegeben, weil die Stadt Düsseldorf sehr attraktiv ist und einladend für die Gäste sein wird, die uns besuchen. Es ist toll, Spiele in der eigenen Stadt zu haben und einfach eine sehr gute Gelegenheit für Düsseldorf, sich positiv darzustellen.
Du hast 1980 selbst die Europameisterschaft gewonnen und durch Deine Tore auch viel dazu beigetragen, den Pokal in den Händen zu halten. Wie siehst Du die Titelchancen für die DFB-Auswahl?
Ich bin zuversichtlich, aber ob man am Ende wirklich den Titel holt, das ist nicht immer eine Sache der Qualität. In so einem Turnier braucht man auch ein bisschen Glück. Was unser Potential angeht, da bin ich schon überzeugt, dass wir das Zeug dazu haben, ganz weit zu kommen – sprich Halbfinale, Finale. Eine EM im eigenen Land verursacht auf der einen Seite eine Drucksituation und hohe Erwartungshaltung, aber auf der anderen Seite kann das die Spieler nochmal mehr mitnehmen und beflügeln.
Gibt es eine Mannschaft, der Du eine Überraschung zutraust?
Wir haben in den Vorbereitungsspielen gesehen, dass die Türkei sehr gut spielen kann und, dass die Schweiz und Österreich keine kleinen Nationen mehr sind. Es wird spannend zu sehen sein, wie sie in ihren Gruppen zurechtkommen und sich über das ganze Turnier entwickeln können. Wenn man überhaupt von Überraschungen reden will, dann würde ich diese drei nennen.
Und welches Land hat dann am Ende den Pokal in der Hand?
Deutschland ist für mich der Favorit und natürlich das Team, dem ich es wünsche. Aber natürlich muss man auch bei so einer Nation wie Frankreich erwarten – auch, wenn wir sie gerade noch geschlagen haben – dass sie bei der Qualität und Quantität an Spielern die besten Voraussetzungen haben. Spanien ist selbstverständlich auch zu nennen.