"Im Trainingslager braucht man keine Disko"
Claus Costa im Interview
Während die Fans ihren Sommerurlaub am Strand, in den Bergen oder einfach im heimischen Garten genießen, schinden sich ihre Idole für die neue Saison. Wie ein Trainingslager mit den Fortunen und unter der Leitung Norbert Meiers aussieht, weiß Claus Costa nur zu genau. Der 26-jährige Schlaks, der nun in seine fünfte Saison im 95er-Dress geht, fiebert - ebenso wie seine Kollegen - dem Anpfiff zur neuen Spielzeit entgegen. Im Interview erzählt er, warum es egal ist, ob man ein Trainingslager in der Eifel oder in Dubai macht und was die neue Saison verspricht.
Claus, die Vorbereitung ist vorbei, da müsste die Erleichterung ja groß sein.
Costa: Absolut. Wir sind alle heilfroh, dass es endlich losgeht. Die Frische ist da, man hat keine schweren Beine mehr und fühlt sich einfach gut. Wir sind heiß auf das erste Spiel.
Du gehst in dein fünftes Jahr bei der Fortuna und hast entsprechend viele Saisonvorbereitungen hinter dir. Wie ist dein Resümee der letzten Wochen?
Costa: Die Sommerpause war bedingt durch die WM extrem lang. Entsprechend hatten wir zu Beginn vier Wochen Urlaub, waren aber auch gleich zwei Mal im Trainingslager. Ansonsten ähnelten die Abläufe denen der letzten Jahre. Dabei macht eben Manches mehr Spaß, anderes ist halt notwendiges Übel.
Für "Sechser" spielt körperliche Fitness eine besondere Rolle. Musstest du mehr Gas geben als andere?
Costa: Wir arbeiten nach individualisierten Trainingsplänen, die unseren Anforderungen gerecht werden. So haben wir auch schon vor dem Trainingsstart einen eigenen Laufplan bekommen, um uns im Urlaub fit zu halten. Das ist schon okay. Einerseits, weil ich persönlich auf Sport nicht verzichten kann, andererseits, weil ich im Training natürlich von vorn herein entsprechend mithalten will.
Eure Trainingslager waren in der Eifel und im Westerwald. Nicht gerade die touristischen Highlights. Beneidet ihr die Kollegen, die derweil an der Costa Brava oder in Dubai waren?
Costa: Überhaupt nicht. Trainingslager ist ja kein Urlaub. Wir konnten überall hervorragend arbeiten und während der Vorbereitung spielt es keine Rolle, ob du eine Disco oder einen Biergarten im Ort hast.
Blieb also umso mehr Zeit, die lange Reihe neuer Mitspieler kennen zu lernen...
Costa: Richtig. Einerseits stand sowieso Teambuilding auf der Tagesordnung, bei der wir beispielsweise gemeinsam Flöße gebaut haben. Aber auch im Hotel blieb genügend Zeit, die neuen Jungs gut kennen zu lernen. Bei der Fortuna werden ohnehin Neuzugänge extrem gut integriert, da gab es, seit ich hier bin, nie Schwierigkeiten.
Nach der herausragenden letzten Saison, sind die Erwartungen im Umfeld gestiegen. Wie geht ihr in der Mannschaft mit dem Erwartungsdruck um?
Costa: Wir empfinden die Euphorie nicht als Belastung, im Gegenteil. Umso mehr Spaß macht es zu spielen. Außerdem wollen wir ja auch selber erfolgreich sein.
Allerdings habt ihr ein ganz schön happiges Auftaktprogramm vor der Brust...
Costa: Das stimmt zwar, spielt aber für uns keine besondere Rolle. Einerseits, weil man es sich eben nicht aussuchen kann und gegen jeden Gegner zweimal antreten muss. Andererseits ist sowieso kein "Fallobst" in der Liga, das man mal im Vorbeigehen vom Platz fegt. Wir haben zwei äußerst starke Absteiger aber auch die Aufsteiger bringen Qualität in die Liga.
Was hast du dir für persönliche Ziele gesteckt?
Costa: Ich möchte meine Leistung der Vorsaison bestätigen und meine Rolle im Team behaupten.
Gibt es etwas, auf das du dich in der neuen Saison besonders freust?
Costa: Ganz klar die Spiele gegen den VfL Bochum, für den ich acht Jahre gekickt hab. Das werden meine persönlichen Highlights. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf Koblenz...