09.11.2010 | 1. Mannschaft

"Von den Rückschlägen nicht unterkriegen lassen"

RWO-Trainer Hans-Günter Bruns vor dem Derby am Freitag

Für Hans-Günter Bruns, Trainer von Rot-Weiß Oberhausen, ist das kommende Gastspiel seiner Mannschaft bei Fortuna Düsseldorf eine besondere Partie. Denn der gebürtige Mülheimer absolvierte in der Saison 1979/1980 insgesamt 15 Bundesliga-Einsätze für die Fortuna und holte mit den NRW-Landeshauptstädtern seinerzeit den DFB-Pokal - der letzte geschichtsträchtige Erfolg der Flingeraner. Danach verließ er die Rot-Weißen und heuerte als Profibeim FC Schalke 04, der SG Wattenscheid 09 und Borussia Mönchengladbach an. Außerdem stand er viermal im Aufgebot der Deutschen Nationalmannschaft.

Als Trainer wusste der markante Blondschopf beim SV Adler Osterfeld, beim VfB Speldorf und bei der SSVg Velbert an der Seitenlinie Akzente zu setzen, ehe er 2006 bei RWO seinen ersten Vertrag unterschrieb. Die "Kleeblätter" führte er auf direktem Wege aus der Oberliga Nordrhein bis in die 2. Liga. In der Spielzeit 2008/09 wechselte er bei Rot-Weiß auf die Position des Sportlichen Leiters und tauschte somit mit Jürgen Luginger die Aufgaben. Seit der Demission Lugingers (der ebenfalls bei der Fortuna während seiner aktiven Zeit gespielt hatte und nunmehr beim 1. FC Saarbrücken als Trainer arbeitet) hat Bruns seit Anfang Februar 2010 auch wieder die Position des obersten Übungsleiters inne. Vor dem Gastspiel bei seinem Ex-Verein sprachen wir mit ihm.

 

Zuletzt verlor Ihre Mannschaft bei Union Berlin (1:2) zum dritten Mal in Serie. Das entscheidende Gegentor fiel in der Nachspielzeit. Ihr Fazit?
Meine Mannschaft hatte nach zuvor zwei Niederlagen eine gute Reaktion gezeigt, die jedoch leider nicht mit einem Punktgewinn belohnt wurde. Vor dem entscheidenden Gegentor in letzter Sekunde hatten wir sogar zweimal die Chance, 2:1 in Führung zu gehen. So hat sich unsere Pechsträhne der letzten Wochen fortgesetzt.

 

Die Verletztenliste bei RWO ist mittlerweile ellenlang. Wie beurteilen Sie die Situation?
Wir dürfen uns von den Rückschlägen nicht unterkriegen lassen. Wenn man hinfällt, muss man immer wieder aufstehen. Und das machen wir auch. Unsere Verletztensituation ist allerdings schon extrem.

 

Wann rechnen Sie mit Besserung im "Lazarett"?
Im Moment müssen sich die Spieler, die auf dem Platz stehen, dagegen stemmen. Bis zur Winterpause wollen mir mindestens 20 Punkte auf dem Konto haben. Ich hoffe, dass einige Verletzte dann die komplette Vorbereitung auf die Rückrunde absolvieren können.

 

Seit fünf Partien hat RWO nicht mehr gewonnen und nur ein Tor erzielt. Was wird entscheidend sein, um wieder in die Spur zu kommen?
Da sind keine besonderen Dinge gefragt. Wir müssen normal weitermachen und auch aus den Niederlagen das Positive mitnehmen. Mit einem Erfolgserlebnis wird dann auch wieder das nötige Selbstbewusstsein zurückkehren.

 

Die Fortuna rangiert knapp vor den Abstiegsplätzen. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
In den ersten sechs Saison-Spielen hatte die Fortuna einen negativen Lauf erwischt. Dabei hatte Düsseldorf fünfmal nicht schlecht gespielt, hätte den Platz dabei sogar jeweils als Gewinner verlassen können. Nach einer solchen Negativ-Serie tut sich dann jede Mannschaft schwer. Zuletzt ist es der Fortuna gelungen, die Abwehrleistung zu stabilisieren. Vorne fehlt nach dem Abgang von Martin Harnik allerdings offenbar die Durchschlagskraft.

 

Was ist von Ihrer Mannschaft gefordert, um nicht mir leeren Händen nach Hause zu fahren?
Wir fahren grundsätzlich überall hin, um etwas Zählbares mitzunehmen. In solch einem Derby sind die Spieler immer noch einen Tick mehr motiviert. Gute Erinnerungen an Düsseldorf haben wir freilich nicht. In den vergangenen Duellen gab es für uns nicht so viel zu holen. Das wollen wir heute ändern."

 

Herr Bruns, vielen Dank für das Interview.

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