09.01.2011 | 1. Mannschaft

Borussia macht das Triple perfekt

Der Stadtwerke Düsseldorf Wintercup wandert an den Niederrhein - Fortuna mit Pech in der Elfmeterlotterie

Borussia Mönchengladbach macht seinen Anhängern Mut für die anstehende Mission Klassenerhalt in der Bundesliga. Das Team von Michael Frontzeck triumphiert im Endspiel des Stadtwerke Düsseldorf Wintercup mit 5:3 nach Elfmeterschießen über den FC St. Pauli. Zuvor hatte die Elf vom Niederrhein - auch dank der starken Leistung der Winterneuzugänge - gegen den 1. FC Kaiserslautern mit einem verdienten 2:0-Erfolg aufhorchen lassen.Gastgeber Fortuna Düsseldorf waren die Strapazen vom einwöchigen Trainingslager in Spanien anzumerken. Die Mannschaft von Norbert Meier hielt sich sowohl im Auftaktmatch gegen St. Pauli als auch im kleinen Finale gegen Kaiserslautern schadlos und blieb gegen die namhaften Bundesligisten ohne Gegentor, unterlag allerdings beide Male unglücklich im Elfmeterschießen und musste sich somit mit dem letzten Platz begnügen.

 

1. Halbfinale: Fortuna Düsseldorf - FC St. Pauli 4:5 n.E. (0:0)

Fortuna unterliegt St. Pauli nach Elfmeterschießen - Langeneke verschießt

 

Dem frechen Slogan des Hauptsponsors "Wir liefern gern in andere Netze" ließ die heimische Fortuna im Eröffnungsspiel gegen den FC St. Pauli leider keine Taten folgen. 45 torlosen Minuten folgte das Elfmeterschießen, das die "Kiez-Kicker" dank eines Lattentreffers von Jens Langeneke für sich entscheiden konnten.

23.136 Zuschauer sahen eine Partie auf mäßigem Niveau, in der der Bundesligist die etwas reifere Spielanlage zeigte und vor allem über die agilen Kruse und Bartels den Weg zum Ziel suchte. Dank der umsichtigen Abwehrleistung der Elf von Norbert Meier konnte sich der Gast aus Hamburg jedoch nicht entscheidend in Szene setzen.

Die Fortuna, bei der sich Winterverpflichtung Adam Bodzek erstmals dem Düsseldorfer Anhang präsentierte und sich gut einfügte, war sichtlich bemüht, die klassenhöheren Paulianer zu ärgern, ohne sich herausragende Torchancen zu erspielen. Auf der Gegenseite kamen Volz (9.), Kruse und Bartels (27.) zu Gelegenheiten, ehe Bartels Fortunen-Keeper Ratajczak überwinden konnte - Vorlagengeber Gerald Asamoah hatte zuvor allerdings in Abseitsposition gestanden.

In den Schlussminuten steuerte die Partie dann zielsicher aufs Elfmeterschießen zu. Während alle fünf angetretenen Paulianer sicher verwandelten, scheiterte auf Düsseldorfer Seite ausgerechnet der etatmäßige Elfmeterschütze Jens Langeneke am Querbalken.

 

Fortuna Düsseldorf: Ratajczak - van den Bergh, Lukimya, Langeneke, Weber - Christ, Bodzek - Lambertz, Jovanovic, Fink - Torghelle
FC St. Pauli: Kessler - Oczipka, Gunesh, Eger, Volz - Bruns, Schultz - Kruse, Hennings, Bartels - Asamoah
Tore: 1:0 Christ, 1:1 Bruns, 2:1 Jovanovic, 2:2 Hennings, Langeneke trifft die Latte, 2:3 Kruse, 3:3 Fink, 3:4 Bartels, 4:4 Lambertz, 4:5 Asamoah

 

2. Halbfinale: Borussia Mönchengladbach - 1. FC Kaiserslautern 2:0

Gladbach bezwingt Kaiserslautern - Gute Vorstellung der Neuzugänge

 

Ein unterhaltsames und flottes Match lieferten sich die beiden Traditionsvereine aus Mönchengladbach und Kaiserslautern im zweiten Halbfinale - mit dem besseren Ende für den agilen und spielstarken Nachbarn vom Niederrhein, bei dem die drei Winterzugänge Martin Stranzl, Mike Hanke und Havard Nordtveit in der Anfangsformation standen.

Keine 60 Sekunden dauerte es, bis Mohamadou Idrissou einen Eckstoß von Marco Reus per Linksschuss verwertete und die Fohlenelf damit in Führung brachte. Während der FCK große Probleme im Spiel nach vorne hatte und Logan Bailly nicht ernstlich beschäftigen konnte, entwickelte die Auswahl von Michael Frontzeck vor allem über die Außenpositionen mit dem starken Idrissou immer wieder Druck. Martin Stranzl, der genau wie Mike Hanke eine sehr ansprechende Vorstellung ablieferte, erhöhte per Abstauber, stand dabei allerdings irregulär im Abseits, so dass der Treffer keine Anerkennung fand.

Nach 32 Minuten war die Partie für FCK-Keeper Sippel dann beendet. Nach einer wunderbaren Kombination über de Camargo und den lauf- und kombinationsfreudigen Hanke legte Reus die Kugel am Kaiserslauterer Torwart vorbei, der sich 20 Meter vor dem Tor nur mit einer Notbremse zu helfen wusste.

Nachwuchsmann Marco Knaller ersetzte Sippel und erlebte einen denkbar unglücklichen Einstand: 41 Minuten waren gespielt, als Knaller aus seinem Tor eilte, um einen Rückpass per Fuß weiterzuleiten. Das Abspiel geriet allerdings viel zu schwach und Igor de Camargo grätschte das Leder aus 20 Metern zum 2:0-Endstand ins verwaiste Tor.

 

Borussia Mönchengladbach: Bailly - Daems, Stranzl, Brouwers, Levels - Neustädter, Nordtveit - Idrissou, Reus - de Camargo, Hanke
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Jessen, Amedick, Rodnei, Kirch - Petsos, de Wit (32. Knaller) - Ilicevic, Moravek, Amri - Nemec
Tore: 1:0 Idrissou (1.), 2:0 de Camargo (41.)

 

Spiel um Platz 3: Fortuna Düsseldorf - 1. FC Kaiserslautern 2:4 n.E. (0:0)

Knaller hechtet Lautern zu Platz 3 - Lambertz und Fink verschießen

 

Im "kleinen Finale" trafen die Unterlegenen der Halbfinals aufeinander und einigten sich nach 45 torlosen Minuten auf ein Elfmeterschießen. FCK-Ersatztorwart Marco Knaller machte seinen Patzer aus dem Gladbach-Spiel mit zwei gehaltenen Elfmetern wett und sicherte dem Erstligisten damit den Bronzerang.

Zuvor gelang es der Fortuna zum zweiten Mal an diesem Tage, gegen eine namhafte Bundesligaoffensive zu Null zu spielen. Die Partie begann mit einem Distanzschuss von Sascha Dum (2.) und einer Gelegenheit für FCK-Angreifer Erwin Hoffer (5.) schwungvoll, beruhigte sich jedoch alsbald wieder. Die Roten Teufel zeigten kein gesteigertes Interesse an Offensivbemühungen, so dass die umsichtige und gut organisierte Fortuna recht mühelos den Ball vom Tor fernhalten konnte. Nach vorne ergab sich nach acht Minuten dann auch eine gute Gelegenheit: Fink marschierte mit dem Ball am Fuß über links in den Strafraum und zielte aufs kurze Eck, Knaller machte jedoch per Fußabwehr reaktionsschnell die Chance zunichte.

In der Folgezeit verlagerte sich das Spielgeschehen immer mehr ins Mittelfeld, ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Als Thomas Bröker nach 27 Spielminuten sehenswert auf Maximilian Beister durchsteckte, hätte die Fortuna sogar in Führung gehen können, Knaller verkürzte allerdings gut den Winkel und parierte den Flachschuss des jungen Angreifers. Hoffer vergab wenig später noch eine gute Kopfballgelegenheit (32.). Es folgten zehn Minuten gepflegten Mittelfeldgeplänkels, ehe der gute Schiedsrichter Stefan Glasmacher aus Bonn zum Strafstoßschießen bat. Zwar konnte Ratajczak den unplatzierten Versuch von Bastian Schulz parieren; sein Gegenüber Knaller behielt jedoch gleich zweimal - gegen Fink und Lambertz - die Oberhand und sicherte seinen Farben somit den dritten Rang.

 

Fortuna Düsseldorf: Ratajczak - Dum, Tiago, Langeneke, Schwertfeger - Bodzek (21. Lambertz), Fink - Zoundi, Bröker - Gaus, Beister
1. FC Kaiserslautern: Knaller - Bugera, Amedick, Abel, Fuchs - Walch, Bilek, Schulz, Amri - Micanski, Hoffer
Tore: 0:1 Bilek, Knaller hält gegen Fink, Ratajczak hält gegen Schulz, Knaller hält gegen Lambertz, 0:2 Ilicevic, 1:2 Gaus, 1:3 Fuchs, 2:3 Dum, 2:4 Abel

 

Finale: FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach 3:5 n.E. (0:0)

Bäcker entscheidet wie im Vorjahr den Stadtwerke Düsseldorf Wintercup - Endspiel torlos

 

Auch das "große Finale" zwischen dem FC St. Pauli und Borussia Mönchengladbach fand nach der regulären Spielzeit keinen Sieger. Im entscheidenden Elfmeterschießen sicherten sich schlussendlich die "Fohlen" bei ihrer dritten Teilnahme zum dritten Male den Stadtwerke Düsseldorf Wintercup.

Während Michael Frontzeck das Endspiel zum Experimentieren nutzte und eine komplett andere Mannschaft als im Halbfinale ins Rennen schickte, vertraute Holger Stanislawski auf einen Großteil seiner ersten Elf. Die Änderungen schienen den Fohlen zunächst nicht zu bekommen, denn St. Pauli legte munter los. Kruse (5., 6.) brachte das Spielgerät aber wie Rothenbach (9.) und Ebbers (12.)  nicht am gut aufgelegten Heimeroth vorbei, Naki zielte nach schöner Einzelleistung zudem knapp links vorbei (16.). Erst nach gut zwanzig Minuten fand Gladbach zu mehr Sicherheit und die Angriffswellen der Norddeutschen verebbten zusehends.

So musste dann das dritte Elfmeterschießen des Tages herhalten, um den Sieger zu küren, und wie schon im Halbfinale der Fortunen spielte die Latte Schicksal. Gleich der erste Schütze von St. Pauli, Matthias Lehmann, traf lediglich den Querbalken. Da sich kein weiterer Akteur einen Fehlschuss erlaubte, war es Youngster Fabian Bäcker vorbehalten, den entscheidenden Strafstoß zu verwandeln. Bäcker hatte bereits im Vorjahr an gleicher Stelle den Siegtreffer (damals das 1:0 gegen Gastgeber Düsseldorf) erzielt.

 

FC St. Pauli: Pliquett - Oczipka (21. Volz), Zambrano, Gunesch, Rothenbach - Boll, Lehmann - Kruse (21. Sukuta-Pasu), Takyi, Naki - Ebbers
Borussia Mönchengladbach: Heimeroth - Wissing, Anderson, Jantschke, Schachten - Marx, Bradley - Arango, Herrmann - Matmour, Bäcker
Tore: 0:1 Marx, Lehmann trifft die Latte, 0:2 Bradley, 1:2 Ebbers, 1:3 Schachten, 2:3 Takyi, 2:4 Jantschke, 3:4 Sukuta-Pasu, 3:5 Bäcker

 

 

Fotos: Christof Wolff

bundesliga.de

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