Gallig und entschlossen sein
Norbert Meier vor dem Schlagerspiel in Bochum
Auch wenn die Tabelle "lediglich" Platz 3 und Platz 9 für die beiden Beteiligten ausweist, dürfen sich die Fußballfreunde an Rhein und Ruhr mit einiger Berechtigung auf ein Spitzenspiel freuen - zumindest, wenn man den Verlauf der jüngeren Vergangenheit zu Rate zieht: Die Begegnung zwischen dem VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf (Freitag, 18 Uhr, rewirpowerSTADION) steht, statistisch betrachtet, für das Aufeinandertreffen der beiden besten Zweitligaclubs der letzten 9 Spieltage. 20 Punkte holte das Team von Norbert Meier in diesem Zeitraum, gar fünf Zähler mehr die Auswahl von Friedhelm Funkel.
"Ich habe immer gesagt, dass die noch ganz oben dabei sein werden", verlieh Norbert Meier seiner Wertschätzung für sportliche Entwicklung des Vereins aus dem Herzen des Ruhrgebiets Ausdruck. Friedhelm Funkel, mit dem ihn seit vergangenen Zweitligaduellen eine Arbeitsfreundschaft verbindet, verfüge über eine personell blendend aufgestellte Mannschaft. Der Kader des VfL Bochum biete "große Variationsmöglichkeiten" und alle Optionen, um im Spielverlauf flexibel reagieren zu können.
Norbert Meier macht keinen Hehl daraus, dass er sich auf die gute Kulisse an der Castroper Straße freut, zu der auch rund 4.000 Schlachtenbummler aus der Landeshauptstadt ihr Scherflein beitragen werden. Dementsprechend wolle sein Team auch zu Werke gehen: "Wir wollen auch auswärts mal dreckig sein und was mitnehmen", gab der Coach die Marschroute vor und verwies auf den FC St. Pauli, der tags zuvor mit List und Tücke drei Punkte vom HSV stibitzt hatte. "Man muss diese Galligkeit und Entschlossenheit haben - vor allem gegen einen Gegner, der allgemein in der Favoritenrolle gesehen wird", führte Meier die Parallelen der bevorstehenden Auswärtsaufgabe zum Coup der Kiez-Kicker weiter aus.
Hinsichtlich der Einsatzchancen des unter der Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrten Trios Assani Lukimya, Patrick Zoundi und Thomas Bröker wollte sich der Chefcoach noch nicht in die Karten blicken lassen, wenngleich er den Rückkehrern die grundlegende Spielfitness attestierte: "Ihnen ist kaum anzumerken, dass sie teils beträchtliche Zeit in der Reha verbracht haben. Aber ich glaube kaum, dass wir mit allen drei jüngst angeschlagenen Akteuren nach Bochum fahren werden." Andreas Lambertz soll nach seinem Innenbandriss derweil in der nächsten Woche wieder leichtes Bewegungstraining aufnehmen.
Schon länger wieder dabei ist Nachwuchsstürmer Marco Königs, der am vergangenen Wochenende bei der Zweitvertretung erstmals zum Einsatz kam und auch am Samstag bei der Partie gegen SV Eintracht Trier weiter Spielpraxis sammeln soll. Meier wies darauf hin, dass er plane, die "Zwote" in ihrer prekären Situation "nach Möglichkeit zu unterstützen, auch wenn das bisher aufgrund von Verletzungen und dem Terminplan nicht möglich war." Ein Ansinnen, das in Hinblick auf den Regionalliga-Verbleib der Mannschaft von Goran Vucic, nicht nur den Fans der Zwoten gefallen dürfte.