Düsseldorfer Serientäter
Heimsträhnen der Düsseldorfer Fortuna - damals und heute
Das 2:1 über den VfL Osnabrück am vergangenen Sonntag hat Vereinsarchivar Marco Langer genötigt, einen Eintrag in den Akten der Klubhistorie von F95 umzuschreiben. Noch nie gelangen der Fortuna im Profifußball neun Siege am Stück!
Die amerikanische Fernsehserie "Guiding Light" wird vermutlich ein unerreichtes Vorbild bleiben, bildete sie doch in nicht weniger als 15.762 aufeinanderfolgenden Fällen einen Quell der Freude in vielen Wohnzimmern. Die Sequenz von neun Siegen, die die Düsseldorfer Fortuna in ihrem Wohnzimmer, der ESPRIT arena, aneinanderreihte, ist allerdings gewiss mindestens ebenso aller Ehren wert. Schließlich gelang ein solches Kunststück noch nie zuvor einer Profimannschaft der Rot-Weißen.
Nichtsdestotrotz hat der kenntnisreiche Wächter des geschriebenen Wortes, Marco Langer, wieder zahllose Bücher aufgeschlagen, ebensoviele Tabellen durchforstet und dabei allerhand Lesenswertes über die am längsten währenden Glückssträhnen in der Landeshauptstadt zusammengetragen. Wettbewerbs- bzw. saisonübergreifend gelangen neun Heimerfolge hintereinander nämlich sehr wohl bereits - wenngleich zu Amateurzeiten.
So sah die Saison 1993/1994 der Amateur-Oberliga Nordrhein sage und schreibe 16 F95-Siege in 18 Heimspielen. Die letzten acht davon wurden allesamt in Folge errungen, hinzu kam ein neunter Erfolg in der anschließenden Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga (an der übrigens interessanterweise auch der kommende Gegner der Fortuna, der FC Augsburg, teilnahm!).
23 Jahre zuvor, in der Spielzeit 1970/1971, bezwang man in der Regionalliga West ebenfalls neun Gastmannschaften in Serie. Das Torverhältnis damals: satte 24:3, besser noch als die Bilanz der aktuellen Strähne, die bei ebenfalls drei Gegentreffern "nur" 21 Buden ausweist. Das gleiche Kunststück gelang außerdem 1965/1966 (bei gar 24:2 Toren). Saisonübergreifend sahen die Spielzeiten 1964/1965/1966 (34:10) und 1956/1957/1958 (28:6) ebenfalls schon einmal neun Begegnungen hintereinander, in denen die Flingeraner keinen einzigen Punkt von dannen ziehen ließen.