"Wir sind immer bestrebt, alles für den Verein rauszuholen..."
Norbert Meier vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn
Elf Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz - das hört sich komfortabel an. Vier Spiele am Stück sind jedoch gerade bei der hohen Leistungsdichte in der Zweiten Liga schnell einmal verloren. Das weiß auch Fortuna-Trainer Norbert Meier und wird folglich nicht müde, darauf hinzuweisen, dass sich jede Nachlässigkeit auf der Zielgeraden der Saison verbietet. Auch im bevorstehenden Heimspiel gegen den SC Paderborn 07 (Samstag, 13 Uhr, ESPRIT arena).
Einmal mehr betont der Coach die Bedeutung der Leistung, dass sich sein Team aus der schweren Situation zu Saisonbeginn zurückgefightet hat und unterstreicht wiederholt mit Nachdruck ihren Wert: "Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass wir am Rosenmontag Achter sind - den hätte ich doch gleich zu Kaffee und Kuchen eingeladen!" Daraus sieht Meier eine Verpflichtung erwachsen, sich jetzt nicht fahrlässig zu einer Grundstimmung á la "Es geht um nichts mehr" verführen zu lassen. Er kündigt an, "mit der Faust dazwischenzuhauen", wenn er das Gefühl habe, dass sich Nachlässigkeiten einschlichen, "wir sind immer bestrebt, alles für den Verein rauszuholen."
Dies war in Augsburg zuletzt nicht in erhofftem Maße gelungen. Die 2:5-Niederlage beim Aufstiegsfavoriten sei aber aufgearbeitet. In diesem Zuge lobt Meier zunächst die Gegnerleistung - "manches kann man eben kaum verteidigen!" -, berichtet aber auch, dass die Fehler seiner Elf intern besprochen wurden, damit man auch aus der Pleite noch etwas mitnehmen könne.
Ebenso wie seine Fortuna musste der kommende Gegner aus Paderborn im letzten Spiel fünf Gegentore hinnehmen. Der "alte Mitstreiter", wie Meier die Ostwestfalen angesichts der gemeinsamen jüngeren Vergangenheit bezeichnet, komme gewiss mit dem Vorhaben nach Düsseldorf, seine derzeitige Phase, in der es offenbar nicht so rund läuft, zu beenden. "Das ist eine sehr gut organisierte Mannschaft mit äußerst gefährlichen Standards." Sein Team werde alles daran setzen, dagegenzuhalten. Das System, das Meier jüngst in Augsburg leicht modifiziert hatte, sei dabei zweitrangig, wichtiger sei das Zweikampfverhalten. Auf den Punkt bringt der Coach sein Vorhaben mit dem Fazit "Es ist weiterhin wichtig, Punkte zu sammeln!"
Verzichten muss gegen Paderborn dabei neben dem weiterhin verletzten Kapitän Andreas Lambertz auch Oliver Fink, der in Augsburg die fünfte Gelbe sah und gesperrt ist. Der Coach zuckt mit den Schultern: "Natürlich sind das zwei wichtige laufstarke Spieler, gerade im Spiel gegen den Ball. Aber damit muss man umgehen im Laufe einer Saison, dann müssen eben andere spielen." Den Kandidatenkreis für den Fink-Ersatz grenzt Meier auf Claus Costa und Marco Christ ein, die beide am Samstag im Kader stehen werden. Da auch Marcel Gaus unter der Woche nach Wadenprellung wieder ins Training zurückgekehrt ist, stehen abgesehen von Kapitän "Lumpi" sämtliche Kräfte zur Verfügung. Ein Umstand, der für die Begegnung mit dem SC Paderborn nicht nur den Trainer hoffnungsfroh stimmen dürfte.