15.07.2011 | Verein

Herzlichen Glückwunsch Dieter Herzog!

Der frühere Fortuna-Angreifer feiert heute seinen 65. Geburtstag

Es war eine ganz spezielle Abschiedsgala, wie er sie nicht besser hätte initiieren können. Am 12. Juni 1976 schoss Dieter Herzog in seinem allerletzten Spiel im Fortuna-Trikot die Rot-Weißen am 33. Spieltag mit einem lupenreinen Hattrick in der Schlussviertelstunde zum 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern und damit zum vorzeitigen Klassenerhalt. Danach wechselte er zum ambitionierten Zweitligisten Bayer Leverkusen, mit dem er Jahre später in die Fußball-Bundesliga und somit auch ins Rheinstadion zurückkehren sollte. Zuvor hatte der Linksaußen aber sechs aufregende und erfolgreiche Jahre in Düsseldorf erlebt. Höhepunkt war dabei natürlich der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 mit der deutschen Nationalmannschaft!

1970 war der gebürtige Oberhausener aus Duisburg von den Sportfreunden Hamborn 07 zum Regionalligisten in die Landeshauptstadt gewechselt. Zugleich hatte es in Düsseldorf einen Wechsel auf dem Trainerstuhl gegeben. Unter dem neuen Coach Heinz Lucas sollte für Herzog und die Fortuna eine neue Zeitrechnung beginnen. Nur ein Jahr später gelang bereits der Bundesligaaufstieg. Der Linksaußen bildete fortan mit Reiner Geye auf der rechten Mittelfeldseite eine starke Flügelzange, wie sie bundesweit ihresgleichen suchte. Der wendige Herzog war aber nicht nur als Vorbereiter stark, sondern kam auch selbst häufig zum erfolgreichen Torabschluss: 7 - 3 - 13 - 8 - 9. So lautete die persönliche Torausbeute in seinen fünf Düsseldorfer Bundesligajahren.

 

Ein steiler Aufstieg mit dem Bundesadler auf der Brust

Solche Fähigkeiten blieben natürlich nicht unbemerkt. Bundestrainer Helmut Schön wurde auf ihn aufmerksam und nominierte Herzog 1974 für die Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land. Seinen Einstand feierte er bei zwei Freundschaftsspielen im Frühjahr. "Diese Berufung habe ich auch der gesamten Mannschaft von Fortuna zu verdanken. Ohne meine Jungs wäre ich nie soweit gekommen", sagte er damals bescheiden. Die WM-Premiere folgte dann ausgerechnet  am 26. Juni im ersten Spiel der 2. Finalrunde beim 2:0-Erfolg über Jugoslawien. Es fand nämlich in seinem "Wohnzimmer" und zwar im Düsseldorfer Rheinstadion vor über 67.000 begeisterten Zuschauern statt! Vorausgegangen war die peinliche 0:1-Niederlage der BRD im letzten Vorrundenspiel gegen die DDR, nach der sich Schön gezwungen sah, seine Mannschaft umzukrempeln. Dieter Herzog profitierte von den Wechselspielen und löste den Frankfurter Jürgen Grabowski ab. Es folgte am 3. Juli der 4:2-Erfolg über Schweden - nochmals im voll besetzten Rheinstadion, und erneut stand der Düsseldorfer Profi mit der Nummer 18 in der Anfangsformation. Danach musste er sich aber wieder mit dem Sitzplatz auf der harten Reservebank begnügen, weil der Bundestrainer nun wieder seinem Zimmergenossen Grabowski den Vorzug gab. Am Ende wurde er dann ein Weltmeister "zweiter Klasse", wie er selbst wieder sehr offen und ehrlich zugab: "So muss man es sehen." Seine Tage in der Nationalmannschaft waren jedoch gezählt. Mit seinem fünften Länderspiel am 4. September 1974 beim 2:1-Sieg in der Schweiz beendete er seine internationale Karriere in der DFB-Elf - und das in einem reinen "Düsseldorfer" Sturm, der neben ihm noch mit Reiner Geye (der den Siegtreffer erzielte) und Wolfgang Seel besetzt war!

 

Meilensteine in der Vereinsgeschichte

In der Bundesliga bedeuteten die Jahre 1973 und 74 für ihn und die Fortuna ebenso eine erste Glanzzeit dieser Dekade. Immerhin wurden die Flingerer zweimal in Folge Dritter in der Endtabelle. Es folgten erste Auftritte im Europapokal. Zugleich stellte er in dieser Zeit einen Rekord auf, indem er von August 1970 bis November 1974 genau 158 Punktspiele in Folge bestritt. Eine Sternstunde erlebten dann "nur" 32.000 Zuschauer am 33. Spieltag der Saison 1974/75 im Rheinstadion. An jenem unvergesslichen 7. Juni 1975 rang die Fortuna den FC Bayern München in einer denkwürdigen Begegnung mit 6:5 nieder - nach einem 2:4-Halbzeitrückstand durch drei Treffer "von kleines dickes Müller", nämlich Nationalstürmer Gerd Müller. Siegtorschütze für die Düsseldorfer war in der 72. Spielminute: Dieter Herzog! Doch ein Jahr später wurde dem Weltmeister nur noch ein neuer Vertrag zu deutlich reduzierten Bezügen angeboten, weil der damals 30-Jährige zuletzt in seiner Form geschwankt hatte. Somit wechselte er im Sommer 1976 für eine Ablösesumme von 200.000 D-Mark (ca. 100.000 Euro) zum TSV Bayer Leverkusen. Für Fortuna Düsseldorf hatte Dieter Herzog insgesamt 53 Tore erzielt (40 davon in der Bundesliga) und kam auf 201 Spiele (167).

 

Das Karriereende und die Zeit danach

Sein letztes Bundesligaspiel für Leverkusen absolvierte er am 21. Mai 1983 im Alter von 36 Jahren - es war eine 0:4-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf... Insgesamt stehen für ihn von 1971 bis 1983 in der 1. Bundesliga 250 Spiele mit 46 Toren zu Buche.

Nach seiner aktiven Profi-Laufbahn war er im Scouting für den Werksklub aktiv sowie im Bereich der Kundenbetreuung bei den Spielbesuchen.

 

Heute feiert Dieter Herzog seinen 65.Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht alles Gute und vor allem Gesundheit für die Zukunft! (ah)

bundesliga.de

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