"Fortuna powert über 90 Minuten"
FCI-Trainer Benno Möhlmann vor dem Gastspiel in Düsseldorf
Benno Möhlmann, Trainer des FC Ingolstadt 04, hofft beim Auftritt seiner Mannschaft in Düsseldorf am kommenden Freitagabend (ESPRIT arena, 18.00 Uhr) auf ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk. Schließlich feierte der Ex-Profi am vergangenen Montag seinen 57. Geburtstag. Einen Tag zuvor hatten die Ingolstädter ihrem Trainer schon einmal als "Vorab-Geschenk" das Weiterkommen im DFB-Pokal beschert.
Beim Regionalliga-Absteiger FC Oberneuland (4:1) landete der FCI den ersten Saison-Sieg. Kuriosum am Rande: Der gebürtige Norddeutsche Möhlmann, zwölf Jahre und fast 300 Spiele Fußballprofi bei Werder Bremen und dem Hamburger SV, wohnt nur fünf Minuten vom FCO-Stadion entfernt. Für ihn persönlich somit eigentlich ein Heimspiel...
So gut der Pokal lief, so wenig lief es bislang in der Liga rund. Dem 0:2 in St. Pauli folgte ein 0:0 gegen den FC Erzgebirge Aue. Unter der Woche sprachen wir mit Benno Möhlmann, der von 1980 bis 1988, dem Jahr als Werder den Meistertitel gewann, mit Fortunas Chefcoach Norbert Meier zusammengespielt hatte.
Im DFB-Pokal kam Ihre Mannschaft beim Oberligisten FC Oberneuland zu einem 4:1. Gibt der Sieg Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben?
Es war zunächst einmal wichtig, dass wir unsere Zielsetzung mit dem Weiterkommen erfüllt haben. Die Tore heben das Selbstbewusstsein der Offensivspieler. Allerdings war ich - über die gesamte Spielzeit gesehen - nicht ganz zufrieden. Nach dem 2:0 haben wir zum Beispiel nicht weitergemacht. Denn wir hätten die Partie schon in der ersten Halbzeit deutlich für uns entscheiden können. Das Anschlusstor hätten wir uns ersparen und es uns leichter machen können.
Wie wichtig ist der Pokal-Wettbewerb für den FC Ingolstadt 04?
Für uns ist es eine gute Möglichkeit, den FCI durch wenige Partien in den Fokus zu rücken. Außerdem geht es auch darum, zusätzliches Budget für den Verein zu erspielen.
In der Liga lief es für Ingolstadt bei nur einem Punkt aus zwei Partien noch nicht nach Plan. Woran hapert es?
Wir sind noch nicht in der Verfassung aus der Rückrunde der abgelaufenen Saison. Es geht vor allem darum, entschlossener in die Zweikämpfe zu gehen und effektiver die Chancen zu nutzen.
Sie haben die gute Rückrunde angesprochen. Einige Experten sehen den FCI sogar als Geheimfavoriten. Was ist für den FCI in dieser Spielzeit möglich?
Die Rechnung mit der Rückrunde der letzten Spielzeit geht nicht auf. Wir haben aus der zweiten Saison-Hälfte 25 Punkte geholt. Wenn ich das verdoppele, bin ich bei 50 Zählern. Das reicht wohl kaum für den Aufstieg. Wir müssen sehen, dass wir so schnell wie möglich die 40 Punkte-Marke erreichen und mit den unteren Tabellenregionen möglichst wenig zu tun haben.
Am Freitag tritt Ingolstadt in der ESPRIT arena an. Wie schätzen Sie die Mannschaft Ihres ehemaligen Mannschaftskameraden und heutigen Chefcoachs der Fortunen, Norbert Meier, ein?
Die Fortuna ist extrem heimstark. Die Mannschaft powert über 90 Minuten und geht ein hohes Tempo. Die Unterstützung von den Rängen ist sehr gut.
Was muss Ihre Mannschaft im Vergleich zu den beiden ersten Liga-Partien besser machen, um zu punkten?
Wir werden heute bestimmt keine zwölf Chancen bekommen. Aber drei oder vier Möglichkeiten traue ich uns zu. Die gilt es dann zu nutzen.
Herr Möhlmann, wir danken für das Interview.