"Die Löwen sind sehr gut in Form - aber wir auch!"
Norbert Meier im Pressegespräch vor dem Spiel gegen den TSV 1860 München
"Haben Sie schon unser Raumschiff gesehen?" fragt Norbert Meier in die anwesende Journalistenrunde und genießt mit schelmischem Grinsen die fragenden Blicke. Der Fortuna-Trainer meint nicht etwa einen weltalltauglichen Ersatz für den Mannschaftsbus, sondern deutet auf den vollautomatischen Rasenmäher, der seelenruhig seine Kreise über das Grün in der ESPRIT arena zieht. Der Untergrund dürfte zum Anpfiff (Freitag, 18.00 Uhr) also in Topform sein. Wie Meier seine Jungs auf die ebenfalls glänzend aufgelegten "Löwen" einstellt, verrät er vorab.
"Das ist eine sehr spielstarke Mannschaft!" platzt es aus ihm heraus, als er mit der Frage konfrontiert wird, ob die Auswahl von Reiner Maurer für ihn eine Art Überraschung darstellt. Bereits im Vorjahr sei das der Fall gewesen, es handele sich um eine "sehr gute Mannschaft" mit "genügend Jungs, die schon Bundesliga gespielt haben!" Wie aus der Pistole geschossen zählt Meier Beispiele auf: "Halfar! Lauth! Kiraly! Die sind schon namentlich super besetzt, und sind dann auch noch sehr gut in Form. Das ist die Mannschaft der Stunde." Das sind die Sechz’ger zweifellos, wurden doch in den letzten beiden Partien erst indisponierte Cottbusser mit 5:0 und dann die nicht weniger bemitleidenswerten Erzgebirgler aus Aue mit 4:0 ordentlich von der Maurer-Equipe verdroschen. Meier, beeindruckt, schlussfolgert: "Ohne den nötigen Einsatz und Willen gewinnst Du da gar nichts! Da müssen wir von der ersten Minute an hellwach sein und bestrebt, unsere Dinge in unserem Stadion durchzusetzen."
Natürlich ist auch dem Chefcoach der Rot-Weißen bewusst, dass seine Mannschaft so schlecht nicht in die Saison gestartet ist, weshalb er durchaus auch eigene Ansprüche ableitet. Man habe bereits gezeigt, dass man Fußball spielen könne. Aber: "Zum Fußballspielen muss man nun mal den Ball haben! Und den muss man sich erarbeiten. Das bedeutet: Taktisch gut stehen und die Zweikämpfe annehmen. Dann kann man Fußball spielen!" Schließlich merkt er an: "Wir sind ja auch sehr gut in Form!" Hinter den Einsätzen von Jens Langeneke und Oliver Fink, die aufgrund leichter Blessuren nur eingeschränkt trainieren konnten, steht gleichwohl noch ein Fragezeichen, das sich erst am Spieltag selber klären wird.
Die zurückliegende Begegnung in Frankfurt gefiel dem obersten Übungsleiter, wie zu erwarten, übrigens erst nach den ersten "zwanzig sehr schweren Minuten". Danach habe man sich ins Spiel zurückgearbeitet, vor allem auch von der Art und Weise her, Fußball zu spielen. Der eine Punkt, den man aus Hessen entführte, sei demzufolge vollauf verdient gewesen. Die Frage nach den Auswirkungen der doch recht kurzen Regenerationsphase beantwortete Meier indes mit eigenen Erfahrungsberichten: "Als Spieler war ich froh, wenn wir alle drei Tage gespielt haben. Dann musste ich nicht so viel trainieren. Das ist doch auch schön für die Jungs." Das Motto könnte also auch lauten, die Spielfreude aus dem Frankfurtspiel konserviert zu haben und an den "Löwen" auszulassen. Die gut 25.000 erwarteten Zuschauer dürften im Erfolgsfall genau wie Norbert Meier ihre Freude daran haben.