"Den Verein den Mitgliedern komplett zurückgeben"
Zweite Ordentliche Mitgliederversammlung 2011 mit den Akzenten Kontinuität und Behutsamkeit
Der Wahl- und Versammlungsrhythmus der Mitglieder von Fortuna Düsseldorf folgt mittlerweile nicht mehr dem Kalenderjahr, sondern dem Geschäftsjahr, das sich an den klassischen Saisonverlauf anlehnt und am 1. Juli beginnt. Durch die Umstellung fand daher in diesem Jahr eine zweite Ordentliche Mitgliederversammlung statt - und dank der positiven wirtschaftlichen Situation und natürlich der erfreulichen sportlichen Schlagzeilen konnte die Vereinsführung gremienübergreifend Zufriedenheit und Zuversicht verbreiten.
Versammlungsleiter Dr. Dirk Kall und der Vorstand durften 251 Fortuna-Mitglieder - 230 davon waren stimmberechtigt - in der Aula der Heinrich-Heine-Gesamtschule begrüßen. Darunter Ehrenpräsident Hans-Georg Noack und das Trainerteam um Chefcoach Norbert Meier. Vorstandsvorsitzender Peter Frymuth blickte auf den seit der letzten Mitgliederversammlung verstrichenen Zeitraum zurück und bilanzierte, es sei durchaus "angenehm, zwischen zwei Versammlungen ungeschlagen geblieben zu sein!" Bereits die vergangene Spielzeit sei - bis auf kleine Schwierigkeiten zu Beginn - von Einigkeit, Zusammenhalt und hohem Engagement wie sportlicher Qualität geprägt gewesen. Finanzpolitik und wirtschaftliche Entwicklung passten ebenfalls; in diesem Bereich habe es eine "deutliche Verbesserung" gegeben.
Das war das Stichwort für Paul Jäger, den Vorstand Finanzen. Der nahm den gutgelaunten Tenor zwar zunächst auf, gemahnte aber, man möge doch auch weiterhin "den Ball flach halten. Ich höre schon wieder die Sirenen, wenn vereinzelt gesagt wird, ‘Wie, nur 25.000 Zuschauer?!‚ Leute, wir sind in der 2. Bundesliga. Das sind doch tolle Zahlen." Dabei hatte er für die Mitglieder eine Reihe guter Nachrichten im Gepäck. So sei es gelungen, das Minuskapital weiter zu verringern (auf mittlerweile 740.000 Euro und damit wie anvisiert unterhalb der Millionengrenze) und die Mitgliederzahlen weiter zu steigern. Die 7.000er-Marke habe man "fest im Visier". Insgesamt sei die wichtige Erkenntnis gewonnen worden, dass man "in der 2. Liga einen Verein gesund wirtschaften kann!" Künftig müsse das Augenmerk - wie bisher auch - darauf liegen, "bilanziell weiter die Schulden abzubauen und das Eigenkapital und die Vermögenslage weiterzuentwickeln".
Auch Peter Frymuth rief einmal mehr zu Kontinuität und Behutsamkeit in der Weiterentwicklung auf. Neben der Lizenzabteilung müsse dabei auch das Nachwuchsleistungszentrum weiter gefördert werden - dessen Leiter, Markus Hirte, der Vorstandsvorsitzende hervorragende Arbeit sowohl hinsichtlich der bloßen Resultate wie auch der Entwicklung einzelner Spieler attestierte. Zudem müsse auch die Infrastruktur in "administrativen und technischen Abläufen" ausgebaut werden, wie es derzeit bereits mit der Schaffung "außergewöhnlicher Trainingsbedingungen" in Zusammenarbeit mit der Stadt im Arena-Sportpark geschehe. Der Vorstandsvorsitzende lobte abschließend die gremienübergreifend vertrauensvolle und zielführende Arbeit in der Vereinsführung und schloss mit dem Appell, weiterhin "bodenständig zu bleiben, um zukünftige Rahmenbedingungen" nicht zu gefährden. Dabei blickte er optimistisch nach vorn: "Wenn wir es schaffen, aus dem noch vorhandenen Minuskapital von 740.000 Euro in absehbarer Zeit eine schwarze Eins zu machen, dann haben wir es geschafft, eine gute sportliche Entwicklung zu nehmen - und gleichzeitig den Verein komplett seinen Mitgliedern zurückzugeben."
Dr. Dirk Kall, Vorsitzender des Aufsichtsrats, bestätigte seinen Vorredner daraufhin - und zwar in jeder Hinsicht. Zunächst teilte auch er seine Freude über die Art und Weise der Zusammenarbeit der Gremien mit. Es gebe regelmäßige Sitzungen von Aufsichtsrat, Vorstand sowie gremienübergreifend von Kommissionen, die gekoppelt sind an fachspezifische Gespräche - auch mit weiteren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins. Peter Frymuth lobte er exemplarisch als "beispielhaft für den seit Jahren erfolgreichen, bescheidenen und selbstbewussten sowie professionellen Führungsstil." Die Zusammenarbeit mit Paul Jäger und Vorstand Sport Wolf Werner sei vorbildlich und sehr eng, und von den Ratschlägen und Kontakten Thomas Allofs‚ profitiere man bereits seit vielen Jahren. Zuletzt lobte Dr. Kall auch das neu hinzugestoßene jüngste Vorstandsmitglied Sven Mühlenbeck: "Wir brauchen keine Marktschreier, sondern Menschen, die machen, statt reden - Sven Mühlenbeck steht genau für diesen Typ." Zuletzt warb der Aufsichtsratsvorsitzende weiter um Behutsamkeit und Bedacht: "Wir dürfen nicht den Fehler machen, abzuheben. Wir gehen weiter Schritt für Schritt gemeinsam nach vorne" und bat "Werden Sie nicht ungeduldig - haben Sie Vertrauen!"
Nachdem Benno Beiroth, ehemaliger Spieler und Funktionär der Fortuna, stellvertretend für die Kassenprüfer seinen kurzen und knackigen Bericht abgeschlossen hatte, entlasteten die Mitglieder sämtliche in Frage kommenden Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder für den betreffenden Zeitraum des Rumpfgeschäftsjahres vom 1.1.2011 bis zum 30.6.2011, jeweils mit überwältigender Mehrheit. Ein deutliches Zeichen, dass die Mitgliederschaft der Fortuna den durchweg positiven Trend der letzten Monate honoriert und bereit ist, den von den Gremien gewählten und vorgegebenen Weg der Kontinuität und behutsamen Weiterentwicklung mitzutragen.