24.09.2004 | 1. Mannschaft

Wir wollen zeigen, was in uns steckt

"Wir haben eine harte Woche nach unserer schlimmen Niederlage in Osnabrück hinter uns", eröffnete Fortunas Cheftrainer Massimo Morales das heutige Pressegespräch anlässlich des Meisterschaftsspiels gegen die Amateure des Hamburger SV. Sicher seien die Osnabrücker stark gewesen und haben derzeit einen guten Lauf, wie auch das knappe gegen den FC Bayern München im DFB-Pokal gezeigt habe, aber "wir waren am letzten Samstag nur zehn Minuten auf dem Platz" und als Mannschaft sei die Truppe um Kapitän Markus Lösch schon einmal gar nicht aufgetreten.

Überdies hat der Trainer festgestellt, dass "das Feuer der Leidenschaft in den Augen der Spieler fehlte. Ich muss meinen Spielern nur in die Augen schauen, dann weiß ich, mit welcher Leistung ich auf dem Platz rechnen kann."

Morales vermisst immer noch die notwendige Konzentration, mit der einige Spieler ans Werk gingen. Das Training sei immer ein Spiegelbild der Leistung, die auch am Spieltag abgerufen werden könne - kurzum: je härter und aufmerksamer ich meine Übungseinheiten unter der Woche mache, umso besser ist auch die Einstellung am Wochenende. Er lobte zwar das Selbstbewusstsein, mit dem die Mannschaft auftrete, aber er monierte gleichzeitig, dass dies nicht einhergehen dürfe mit Selbstüberschätzung: "Man kann nicht beliebig eine halbe Stunde vor dem Spiel seine Leistung abrufen. Dazu bedarf es einer längeren Phase, um sich entsprechend zu motivieren und richtig einzustellen." Er betonte ausdrücklich, dass er nicht davon ausgehe, dass die Mannschaft ein Spiel absichtlich verliert. "Die Jungs wären ja dumm, wenn sie gegen den Trainer spielten und absichtlich ein Spiel verlieren. Denn dann verlieren sie nicht nur die Punkte und an Ansehen, sondern auch die fällige Prämie."


So sieht er seine wesentliche Aufgabe, die Arbeitsphilosophie, wie er sie eingangs beschrieben hat, nämlich mit Fitness, taktischem Konzept und der richtigen mentalen Einstellung, noch mehr bei den Spielern zu vertiefen. Dies habe in der vergangenen Saison überwiegend gut geklappt und muss offensichtlich in dieser Spielzeit noch nachbearbeitet werden.


Der oberste Übungsleiter vermied ausdrücklich, eine persönliche Schuldzuweisung vorzunehmen. "Ich demontiere doch keine Spieler, denn ich denke weiterhin, dass die Mannschaft ein großes Potenzial hat, das sie nur abrufen muss." Er unterstrich, dass eine derartige Anschuldigung ohnehin an den Tatsachen vorbeiginge, da Fortuna schließlich bislang nicht nur zwei Punkte erkämpft hat und am Tabellenende steht, sondern gegen ernstzunehmende Gegner wichtige Punkte eingefahren habe.

"Das Spiel gegen den Tabellenersten ist optimal: Morgen gibt es keine Alibis und keine Ausreden. Morgen können und müssen wir uns rehabilitieren - das sind wir alleine schon unseren Fans schuldig." Ohne dies als Ausrede gewertet sehen zu wollen beklagte Morales die Termindichte der letzten Wochen und die enorme körperliche Leistung, die seinen Spielern damit abverlangt werde: "Es ist nicht normal, dass wir in zwei Monaten 15 Spiele absolvieren müssen und im Oktober gerade mal drei Partien angesetzt wurden."


Am morgigen Samstag werden Nicolaj Hust und Víctor Lorenzón verletzungsbedingt in keinem Fall spielen. Marcel Ndjeng hatte gestern pausiert und der Trainer will am Samstag entscheiden, welche Startelf er im Paul-Janes-Stadion auflaufen lassen wird. "Axel Bellinghausen macht gute Fortschritte im Training - ich muss schauen, ob er für die Startformation in Frage kommt." Auch der letzte Neuzugang, Walter Otta, komme im Training immer besser ins Spiel. Sonderlob erhielt Youngster Andreas Lambertz, der "sich prächtig entwickelt hat und inzwischen zu einem der Leistungsträger des Teams aufgestiegen ist." Marcel Podszus habe sich nunmehr ebenfalls erholt und habe ein gutes Training absolviert, wie auch Thomas Hoersen am Samstag einsatzbereit sei. "Ich hoffe nur, dass er heute nicht noch mit seinem Hund spazieren geht." Der Trainer sprach damit auf die Bisswunde an, die Hoersen unlängst durch seinen eigenen Labrador erlitten hatte. "Wir wollen am Samstag zeigen, was in uns steckt. Ich hoffe, dass sie gelingt, sonst werden wir uns in der nächsten Woche über ernsthafte Konsequenzen Gedanken machen müssen.

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