16.11.2011 | Verein

Happy Birthday, Wolfgang Kleff!

Fortunas ehemaliger Torhüter feiert heute seinen 65. Geburtstag

Zwei Jahre lang stand „Otto“ in den 1980er Jahren bei der Fortuna im Tor. In 59 Spielen kam er von 1982-84 in der Bundesliga zum Einsatz. Besonders in Erinnerung sind vor allem seine humorigen Einlagen während vieler Spiele, die ihm nicht zuletzt aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem Blödelbarden aus Ostfriesland, Otto Waalkes, den Spitznamen eingebracht haben. Aber auch als Schlussmann wusste der frühere deutsche Nationaltorwart (6 Länderspiele von 1971-73, in denen er ungeschlagen blieb) zu überzeugen und erlebte unter anderem zwei Sternstunden in der Vereinsgeschichte der Rot-Weißen.

„Vielleicht war ich damals meiner Zeit ein wenig voraus. Zuallererst wollen die Leute natürlich Fußball sehen und am besten noch eine erfolgreiche Mannschaft dazu. Aber sie möchten auch eine Form der Unterhaltung und zu ihren Stars eine gewisse Nähe haben. Wenn ich zum Beispiel mal einen Ball aus dem Seitenaus geholt habe, dann habe ich auch mal auf Zurufe geantwortet. Ich war immer dazu in der Lage, dass ich in solch einer kleinen Unterbrechung unterhaltsam sein konnte, um mich dann wieder voll zu konzentrieren“, sagte Wolfgang „Otto“ Kleff selbst im Nachhinein zu seinen Torwartleistungen auf der Linie und den Improvisationskünsten als Komiker am Rande eines Fußballspiels.

 

Von Mönchengladbach über Berlin nach Düsseldorf

Sportlich hatte er, als er im Sommer 1982 im Alter von 35 Jahren zur Fortuna kam, die größten Karriereerfolge eigentlich schon hinter sich. Denn in den 1970er Jahren gewann er am Mönchengladbacher Bökelberg mit der legendären Fohlen-Elf gleich fünf Deutsche Meisterschaften, holte einmal den DFB-Pokal sowie den UEFA-Pokal. 1979 wechselte er zu Hertha BSC, zumal er zuvor seinen Stammplatz bei der Borussia aufgrund einer langwierigen Leistenverletzung an seinen Namensvetter Wolfgang Kneib verloren hatte. Doch das Intermezzo in Berlin währte nur ein Jahr, dann holte ihn sein ehemaliger Mitspieler Jupp Heynckes als neuer Borussia-Coach zurück. Zwei Jahre lang spielte Kleff nochmals in Mönchengladbach, bevor er dort endgültig Abschied nahm und ein paar Kilometer weiter in die NRW-Landeshauptstadt zur Fortuna wechselte. Denn „zum alten Eisen“ gehörte er noch längst nicht, was er in Düsseldorf fortan eindrucksvoll demonstrieren sollte.

 

Das Rheinstadion stand innerhalb von 14 Tagen zweimal Kopf

In seiner ersten Saison kam es bereits zu einem Wiedersehen mit seiner Borussia und damit zum Derby. In Düsseldorf gewann die Fortuna mit 2:1 (Tore: Atli Edvaldsson und Manfred Bockenfeld). Am Saisonende landete Kleff mit den Flingeranern auf dem 9. Platz. Deutlich spektakulärer gestaltete sich in der darauf folgenden Spielzeit das Heimspiel gegen den Nachbarn. Vor über 60.000 Zuschauern im Rheinstadion gelang am 20. Januar 1984 einer vor allem in der ersten Halbzeit furios aufspielenden Mannschaft von Trainer Willibert Kremer ein glanzvoller 4:1-Triumph. Der isländische Torjäger Atli Edvaldsson, Rechtsverteidiger Manni Bockenfeld, sonst eher für die Flanken von dieser Seite verantwortlich, sein offensiver Partner auf diesem Flügel, Rudi Bommer, sowie der andere Torjäger der Fortuna zu jener Zeit, Günter „Schädel“ Thiele, sorgten bereits vor dem Pausentee für die komfortable Führung. Im zweiten Durchgang musste sich Kleff lediglich seinem früheren Teamkollegen Norbert Ringels beim Ehrentreffer geschlagen geben.

Nur zwei Wochen später folgte an gleicher Stätte gegen den FC Bayern München ein Heimsieg in exakt gleicher Höhe: 4:1! Wiederum strömten mehr als 60.000 Besucher ins WM-Stadion von 1974, in die charakteristische Betonschüssel nach Stockum. Diesmal eröffnete Ralf Dusend, seines Zeichens einer der schnellsten Bundesligaspieler seiner Zeit auf der linken Außenbahn der Fortuna, den Torreigen. Einmal mehr ließ das Sturmduo Thiele / Edvaldsson jeweils einen Treffer folgen und der Münchener Norbert Nachtweih besorgte per Eigentor den Rest. Bernd Dürnberger gelang zwischenzeitlich der 1:3-Anschusstreffer für die Mannschaft von Trainerlegende Udo Lattek.

 

Ein erinnerungswürdiger Abgang

Nach zwei Düsseldorfer Jahren verabschiedete sich Kleff zunächst vom Profi-Fußball. Und sein Abgang nach seinem letzten Spiel für die Fortuna sorgte für Schlagzeilen, wurde aber teilweise missverstanden, wie er viele Jahre später klar stellte: „Nach meiner Auswechslung habe ich den Fans gegeben, was sie haben wollten: Handschuhe, Trikot, Schuhe und und und. Dann stand ich mit nacktem Oberkörper da und habe gerufen: ´Wollt Ihr die Hose auch noch?` Alle haben ´Ja` geschrien, aber ganz ausziehen wolle ich sie dann doch nicht...“

Insgesamt stand Wolfgang Kleff von 1968 bis 86 für Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC Berlin, Fortuna Düsseldorf und den VfL Bochum in 433 Bundesligaspielen im Tor. Dazu kommen 56 Partien in der 2. Bundesliga für RW Oberhausen und den FSV Salmrohr, denn sein ursprünglicher Plan nach seinem Engagement bei der Fortuna, eine Blumenzucht auf einer Farm an der Elfenbeinküste aufzuziehen, zerschlug sich damals ziemlich schnell. Aber Schluss war damit für den passionierten Fußballtorwart noch lange nicht. In der Folgezeit stand er bei einigen Amateurvereinen im Tor und letztmals sogar im zarten Alter von 61 Jahren beim Mittelrhein-Landesligisten 1. FC Rheinbach.
Doch vor vier Jahren war der Spaß des (Fußballer-)Lebens abrupt vorbei. Kleff erlitt einen Schlaganfall. Vor zwei Jahren wurde ihm ein Mini-Defibrilator aufgrund seiner massiven Herzprobleme eingesetzt. Seit seinem 28. Lebensjahr litt er an Herzrhythmusstörungen.

 

Heute feiert Wolfgang „Otto“ Kleff seinen 65.Geburtstag. Dazu gratuliert der Verein Fortuna Düsseldorf ganz herzlich, wünscht alles Gute und vor allem Gesundheit für die Zukunft!

bundesliga.de

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