Absage liegt in der Luft
Chefcoach Massimo Morales machte am Donnerstag beim Pressegespräch vor dem Meisterschaftsspiel im Stadion an der Gellertstraße in Chemnitz den Eindruck, einen guten Draht zu Petrus zu haben. "Wenn ich mir das Wetter so anschaue, glaube ich persönlich nicht, dass das Spiel am Samstag in Chemnitz stattfindet". In der Tat, die Wahrscheinlichkeit einer Absage des Spiels ist in den letzten Stunden größer geworden. Der anhaltende Dauerregen, der auch den Osten der Republik überzieht, würde den Platz wahrscheinlich ohnehin schon schwer bespielbar machen.
Setzt nun auch noch der angekündigte Schneefall ein, könnte man ein Fußballspiel unter diesen Umständen sicherlich vergessen. Das letzte Wort wird, wie immer in solchen Fällen, die Platzkommission in Chemnitz haben. Diese wir das Heimstadion des Chemnitzer FC am Freitag unter die Lupe nehmen und um die Mittagszeit eine Entscheidung treffen.
Dem obersten Übungsleiter der Fortuna käme eine Absage nicht ungelegen. Schließlich sind Axel Bellinghausen, Tim Kruse und Carsten Nulle angeschlagen, Victor Bocchio noch gesperrt und das gesamte Potential der Mannschaft wäre unter solchen Umständen sicherlich schwer abzurufen.
Die Entwicklung der letzten Wochen sieht der Italiener durchaus positiv. "Wir haben jetzt drei Spiele nicht verloren und eine Verbesserung ist klar erkennbar." Gleichzeitig mahnt er zur Geduld, denn der Erfolg komme eben nicht über Nacht, sondern müsse hart erarbeitet werden. Dass es bei dieser Arbeit auf dem Trainingsplatz hin und wieder etwas lauter werde, stört Morales nicht. "Motivation kommt selten durch tiefenpsychologische Gespräche. Wir sind alle Fußballer, also brauchen meine Jungs manchmal eine klare und deutliche Ansprache."
Diese scheint bezogen auf das Spiel am letzten Samstag gegen Zweiligaabsteiger Lübeck durchaus gefruchtet zu haben. Die Mannschaft spielte 30 Minuten gut, schoss das 1. Tor. Auf die schwächere Phase, in der Fortuna nach Fehlern zwei Tore kassieren musste, reagierte das Team nach Ansicht von Morales sehr gut und kam durch Engin Kizilaslan noch zum verdienten Ausgleich. Die Moral der Truppe um Interims-Kapitän Dirk Böcker scheint also zu stimmen. (oh/tk)