Wir müssen frech nach vorne spielen
Beim Pressegespräch vor dem letzten Meisterschaftsspiel des Jahres gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig konnte Interimstrainer Uwe Weidemann einige positive Schlüsse aus der Arbeit der Woche ziehen: "Wir haben im Training gut gearbeitet und konnten uns in einigen Punkten weiter entwickeln. Vor allem in unserer Spielform konnten wir Akzente setzen."
Weidemann betonte, dass durch den Sieg am vergangenen Wochenende gegen Preußen Münster "allen ein Stein vom Herzen gefallen ist." Dies sei auch für die anderen Mannschaften in der Liga ein psychologisch wichtiges Zeichen, dass man mit der Fortuna sehr wohl noch zu rechnen habe. Umgekehrt dürfe man sich allerdings jetzt nicht selbstzufrieden zurücklehnen, denn auch in dieser Partie seien lediglich drei Punkte gewonnen worden. Insgesamt bilanzierte der ehemalige DDR-Nationalspieler aber eine Spielanlage, die "besser aussah als in den Begegnungen zuvor."
Der Coach hatte unter der Woche die Nachholpartie der Blau-Gelben in Dortmund beobachten können. "Ich konnte keine wesentlichen Schlüsse ziehen. Die Braunschweiger sind früh in Führung gegangen und haben danach das Ergebnis verwaltet." Allerdings lobte er die gute Raumaufteilung und Kompaktheit des Gegners am kommenden Samstag. "Wir dürfen nicht wie das Kaninchen vor der Schlange auftreten, sondern müssen auch frech nach vorne spielen." Schließlich habe Fortuna auch das Hinspiel gewinnen können. "Wenn wir sie unter Druck setzen, machen sie auch Fehler - und das müssen wir versuchen auszunutzen. Aufgrund der Übungseinheiten in dieser Woche bin ich einigermaßen optimistisch gestimmt, was diesen Punkt angeht." Er hob allerdings gleichzeitig hervor, dass die Flingeraner insbesondere in der Abwehr sehr konzentriert arbeiten müssen, um den Gastgebern keine Räume zu geben. "Hier sehe ich noch einige kleinere Defizite."
Es sei ein sehr schweres Spiel, bei dem die heimstarke Eintracht auch durch die große Zuschauerkulisse regelrecht beflügelt werden könne. Doch seine Mannschaft, da sei er sicher, wolle alles geben. Denn: "Ein Sieg gegen den Tabellenführer wäre natürlich ein deutlicher Fortschritt in der positiven Entwicklung und könnte uns sogar vom Abstiegsplatz wegbefördern. Daher freue ich mich persönlich sehr auf das Spiel." Uwe Weidemann hatte bekanntlich vor ziemlich genau drei Jahren, damals noch selbst als Aktiver, ein herausragendes Spiel in Braunschweig abgeliefert, das die Fortuna mit 2:1 gewann.
Mit der Sieger-Elf von Samstag will Weidemann auch in Braunschweig antreten: "Siege sprechen für sich - insofern bin ich auch für eine nahezu unveränderte Aufstellung."
Dennoch hatte er einige Anmerkungen zum Personal zu machen: Nicht im Team vertreten sein werden die Stürmer Walter Otta (Muskelfaserriss) und Frank Mayer (gesperrt nach der fünften gelben Karte). Im Sturm ist somit neben Marcel Podszus auch Gustav Policella vorgesehen. Außerdem wird Andy Neumeyer den Weg nach Niedersachsen antreten. Weiterhin wird Víctor Lorenzón, der immer noch nicht 100%ig fit sei, zuhause bleiben. Weidemann: "Wir werden mit zwei Stürmern aufwarten, weil wir uns ruhig etwas zutrauen sollten." Und sein Team werde wohl alles daran setzen, dieses Spiel zu gewinnen.
Ebenfalls nicht mitreisen werden Murat Gümüstas - er wird wie Nicolaj Hust und Sergii Tytartchuk am Sonntag in der Zwoten zum Rückrundenstart bei TuSpo Richrath antreten.
Nach dem Spiel am Samstag wird die Mannschaft die Heimreise antreten. Am Sonntag wird es dann noch eine Mannschaftsbesprechung geben und ein Trainingsplan für die "freie" Zeit ausgegeben. Trainingsauftakt wird - entgegen ersten Plänen - bereits am 7. Januar 2005 sein. Uwe Weidemann: "Man braucht eine gewisse Vorlaufzeit, um zum Spiel gegen den FC Bayern am 18. Januar mit einer angemessenen Form auftreten zu können." Die Verletzten werden im Übrigen eine verkürzte Urlaubszeit hinnehmen müssen, da sie ihre Reha-Programme fortführen werden. (tk)