„Für uns ist in dieser Liga jedes Spiel ein Kracher“
Cheftrainer Norbert Meier im Interview
Seit vier Tagen bereitet sich die Fortuna auf die neue Saison in der 1. Bundesliga vor. Chefcoach Norbert Meier und sein Trainerteam haben einige schweißtreibende Trainings-Einheiten für den neu formierten Kader zusammengestellt. Im Interview erzählt Meier über seine Vorfreunde auf die kommende Spielzeit.
Norbert Meier, was ist vor dieser Saison, die Sie und Ihre Mannschaft in der 1. Bundesliga bestreiten werden, anders als in den Vorjahren?
Der Trainingsauftakt ist immer ähnlich. Das, was anders ist, sind viele neue Gesichter. Es ist eine relativ große Anzahl an neuen Spielern. Ein Akteur hat sich noch einmal extra bei mir vorgestellt. Da habe ich zu ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen machen muss, weil wir nicht 50 Spieler im Kader haben. Ich weiß schon, wer er ist und wie er heißt. Ich habe in der ersten Ansprache in der Kabine sofort gesagt, dass alles, was sie bisher über mich gehört haben, stimmt.
Sind Sie froh, dass der Saisonstart in der 1. Bundesliga drei Wochen später ist als im Unterhaus?
Auf jeden Fall. Wir brauchen die Zeit, da wir die Mannschaft einschwören müssen. Das Team muss widerstandsfähig sein und den Zusammenhalt haben, den wir auch in den letzten Jahren immer hatten. Die Jungs werden sich an vieles gewöhnen müssen. Das ist nicht immer so einfach, wenn du so viele Neuzugänge integrieren musst.
Ist Ihnen schon bewusst, dass Sie sich derzeit auf die Beletage des deutschen Fußballs vorbereiten?
Das kommt mit der Zeit. Je größer der Erholungsfaktor wird, desto mehr wird einem bewusst, was wir erreicht haben. Es gibt heutzutage viele Computer-Spezialisten, aber ich bin jemand, der arbeitet noch mit Aktenordnern. Und diesmal durfte ich auf diesen „Saison 2012/2013 Fortuna Düsseldorf 1. Bundesliga“ schreiben. Dann merkt man es erst, dass es soweit ist. Außerdem hat man es auch am großen Auflauf der Zuschauer beim ersten Training gesehen. Das war schon beachtlich.
Der Bundesliga-Spielplan ist seit einigen Tagen veröffentlicht. Hätten Sie zum Start lieber einen echten Kracher gehabt?
Für uns ist in dieser Liga jedes Spiel ein Kracher. Natürlich meint man, dass die eine Paarung vom Namen her interessanter ist als die andere. Aber wir haben im Vorfeld der letzten Saison nicht das Ziel 1. Bundesliga ausgegeben. Wir haben es dennoch mit ganz vielen Mühen, damit meine ich nur die sportlichen und nicht die nach den Relegationsspielen, geschafft. Und nun sind wir dort angekommen, wo es, was die Ligazugehörigkeit angeht, höher nicht mehr geht. Also sollten wir uns auf jedes Spiel freuen.
Wie sieht Ihr bisheriger Eindruck von Ihrem Team aus?
Alle sind gut gelaunt, das ist am Anfang der Vorbereitung immer so. Jeder Einzelne hat große Hoffnungen und ist der Meinung, dass er am ersten Spieltag auf dem Platz steht. Das ist auch gut so. Wir müssen sehen, wie wir das alles hinbekommen.
Gab es bei so vielen Neuzugängen schon erste Team-Buildings-Maßnahmen?
Wir haben erst einmal Wert darauf gelegt, dass sich jeder Einzelne kurz vorstellt. Da sind nicht nur die Neuen aufgestanden, weil diese Anzahl größer ist als die derjenigen, die hier geblieben sind. Also mussten alle aufstehen, damit es kurzfristig mit der Ansprache mit dem Vornamen funktioniert. Ich mag es nicht, wenn sich Spieler mit dem Nachnamen ansprechen. Das ist zwar in der heutigen Jugend so gängig, aber ich hasse das. Das ist für mich kein respektvoller Umgang, deshalb werde ich das in unserem Kreis nicht mitmachen.
Mit welchem Gefühl werden Sie in die neue Saison gehen?
Wir können uns alle darüber freuen, dass wir in der 1. Bundesliga spielen dürfen. Es war nicht abzusehen, dass wir den Aufstieg schaffen. Es hat sich zum Ende der abgelaufenen Spielzeit eine Möglichkeit geboten und wir haben diese genutzt. Das ist fantastisch.