17.02.2005 | Verein

Peter Meyer wird 65 - Fortunas ehemaliger Rekordstürmer feiert Jubiläum

174-mal stürmte er für die Fortuna und war dabei erfolgreich wie kein anderer: Bis heute führt Peter Meyer die ewige Torschützenliste des Vereins mit 119 Treffern an - im Trio mit zwei anderen Großen, die je für die Flingeraner dreistellig getroffen haben, nämlich der unvergessene und viel zu früh verstorbene Reiner Geye (116), sowie Hänschen Müller (113), der von 1947-1950 in 243 Begegnungen mit dem stilisierten "F95" auf der Brust die Farben des Vereins vertrat.

"Dä Pitter", wie Meyer gerufen wurde, vollendet am kommenden Freitag sein 65. Lebensjahr. Der waschechte Düsseldorfer, der schon immer als rheinische Frohnatur galt, hatte seinen Weg über Wersten 04 und die TuRU zur Fortuna gefunden. Dabei schien sein Weg als Stürmer nicht unbedingt vorgezeichnet, denn sein Idol war der Weltmeister-Torwart von 1954, Toni Turek. Seinen damaligen Übungsleitern müssen jedoch seine technischen Qualitäten ins Auge gefallen sein, so dass sie Meyer fortan als Spitze einsetzten: Mit Erfolg, denn er wurde Jahr für Jahr bester Schütze seines jeweiligen Teams.


Ab 1960 jagte Meyer bei der Fortuna dem Ball hinterher. Er war eine konstante Größe, auch wenn sein Trainer Kuno Klötzer, wie auch der heutige Ehrenpräsident Hans-Georg Noack oftmals Versuche unternahmen, den wegen seiner lockeren Lebensart vor allem bei den Fans beliebten PM zu disziplinieren. Höhepunkt dieser - letztlich nutzlosen Versuche - war das Engagement eines Privatdetektivs, der Meyer bei nächtlichen Ausflügen in die Düsseldorfer Altstadt überführen sollte: Der vermeintliche Spion war jedoch ebenfalls Fortuna-Fan und so versandeten die Nachforschungen.


Nicht zuletzt durch seinen unkonventionellen und schwer auszurechnenden Spielstil war Meyer einer der Wegbereiter für Fortunas ersten Aufstieg in die Bundesliga 1966. Gleich im ersten Spiel der höchsten Liga, damals mit Gerhardt, Hellingrath, Lungwitz, Steffen, Biskup, Hoffer und Köhnen sorgten die Flingeraner für eine kleine Sensation, als sie den erst wenige Wochen zuvor gekrönten Europacupsieger Borussia Dortmund auf eigenem Platz besiegten. Schütze des entscheidenden Treffers zum 1:2 in der 80. Minute: Peter Meyer. Leider sollte die Fortuna am Ende dieser Saison wieder den Weg in die Zweitklassigkeit antreten - womit auch etliche personelle Wechsel anstanden und Meyer sich dem Nachbarverein Borussia Mönchengladbach anschloss, wo er an der Seite von


Günther Netzer und Berti Vogts spielte. Leider kam er in der Saison 1969/1970 dann nur noch ein einziges Mal, am 23. August 1969, zum Einsatz, da er sich zuvor bei einem Demonstrationstraining in der Sportschule Wedau nach einem unglücklichen Zweikampf mit dem eigenen Keeper einen komplizierten Schien- und Wadenbeinbruch zuzog. Die Karriere eines außergewöhnlichen Spielers war so mit nur 29 Jahren unwiderruflich beendet.


Dä Pitter hat bis heute seine Wurzeln zur Fortuna nicht verloren. In Oberbilk leitet er - gemeinsam mit seinem ehemaligen Teamkameraden G. Sehl (der von 1955-1961 das rot-weiße Trikot trug) - eine Reparaturwerkstatt.


Fortuna Düsseldorf gratuliert recht herzlich zum 65. Geburtstag und wünscht auf diesem Wege weiterhin alles Gute. Mögen recht viel Glück und Gesundheit stetige Wegbegleiter unseres ehemaligen Goalgetters sein.


Stimmen ehemaliger Weggefährten von Peter Meyer:


Ehrenpräsident Hans-Georg Noack: "Peter Meyer war sicher eines der größten Talente, die je das Fortuna-Trikot trugen. Er war schnell, kampfstark, beidfüssig und schussgewaltig. Er war eine rheinische Frohnatur, die in der Mannschaft für Stimmung und positive Einstellung sorgte, Trainer und Betreuer manchmal aber auch zur Verzweiflung brachte. Schade, dass seine frühe Verletzung eine Karriere in der Nationalmannschaft, die er gerade erst begonnen hatte, zunichte machte."


Ex-Trainer Kuno Klötzer: "Für die Mannschaft, die wir damals hatten, war Peter Meyer ein sehr guter Mann, der sehr gut eins gegen eins spielen, sprich: dribbeln konnte und sich dadurch immer wieder in Schussmöglichkeit zu bringen vermochte. Eigentlich war er für einen Trainer leicht zu führen - auch wenn er des Öfteren über die Stränge geschlagen ist und so manches Sondertraining absolvieren durfte. Nach vierzig Jahren sagt man sicher, dass Gras über die meisten Dinge gewachsen ist, und so ist er mir als lustiger und netter Kerl in Erinnerung geblieben: Beliebt in der Mannschaft wie auch als Spaßmacher - ein typischer Düsseldorfer halt."


Fred Hesse, 297-facher Fortuna-Verteidiger von 1966-1971: "Ich habe nur ganz kurz mit Peter Meyer zusammen gespielt, kann mich an ihn aber als Vollblutstürmer erinnern, der links und rechts eine unheimliche Klebe hatte und dabei sehr schnell war. Er spielte sehr unbekümmert und hat so aus allen möglichen Situationen geschossen und viele Tore erzielt - so sollte ein Mittelstürmer sein, was ihn auch so gefährlich gemacht hat. Er war als Spieler nie unterzukriegen und bildete mit Jupp Hellingrath, sowie Horst Haefner ein ‘Dreigestirn’. Eingeweihte können dies auch heute noch mit einem Schmunzeln bestätigen."

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