Nach diesem Schmunzler zum Auftakt kam der oberste Übungsleiter jedoch sogleich auf den Punkt: Am Samstag treffen demnach zwei Mannschaften aufeinander, die mit der bisherigen Punktausbeute nicht zufrieden sein können. "Motivation dürfte also auf beiden Seiten in ausreichendem Maße vorhanden sein."">

10.03.2005 | 1. Mannschaft

Reichlich Motivation vor dem Spiel gegen den WSV

Uwe Weidemann beim PressegesprächDa soll mal einer sagen, Fußballer seien nicht abergläubisch: Beim heutigen Pressegespräch vor dem Meisterschaftsspiel gegen den Wuppertaler SV am Samstag, 12. März 2005, in der LTU arena nahm Chefcoach Uwe Weidemann erstmals gemeinsam mit den anwesenden Journalisten eine Mahlzeit zu sich. Weidemann: "Nicht, dass ich zu Hause nichts bekommen würde, aber bei den Gesprächen vor den letzten Spielen habe ich nie mitgegessen - vielleicht verbessert sich durch diese Veränderung ja unsere Punkteausbeute."
Nach diesem Schmunzler zum Auftakt kam der oberste Übungsleiter jedoch sogleich auf den Punkt: Am Samstag treffen demnach zwei Mannschaften aufeinander, die mit der bisherigen Punktausbeute nicht zufrieden sein können. "Motivation dürfte also auf beiden Seiten in ausreichendem Maße vorhanden sein."

Weidemann hadert immer noch mit zwei fehlenden Punkten aus dem Spiel gegen Uerdingen, um sogleich klarzustellen: "Wir haben die drei Punkte dieses Jahres schließlich nicht ermauert, sondern nach vorne gespielt." Doch auch die Begegnung des letzten Wochenendes hatte er noch nicht ganz abgehakt: "Wenn gegen Hertha in 8. Min. ein Tor fällt, dann wäre der Spielverlauf sicherlich ein anderer gewesen." So musste das Team um Kapitän Böcker zwar nur einen einzigen Gegentreffer hinnehmen - hat aber leider auch nur fünf erzielt. Weidemann bringt es auf den Punkt: "Schlechte Chancenverwertung bei gutem Spiel - andersherum wäre es besser."

Deswegen gab es gestern speziell für die Angreifer eine Sondereinheit, in der Abschlüsse geübt wurden - "auch um die Blockade im Kopf vielleicht zu lösen. Ich hab den Spielern gesagt, dass die Stürmer in der Kritik stehen, weil sie nicht genügend Tore machen. Es ist aber auch anderen Mannschaftsteilen nicht verboten, Tore zu erzielen", sagte der Coach in Hinblick auf eine mögliche Verkrampfung seiner Schützlinge.


Angesprochen auf den veränderten Spielort ist Weidemann zuversichtlich und ließ ebenfalls etwas Aberglauben durchblitzen: "Wir haben bisher in der LTU arena sehr gute Spiele absolviert - sowohl gegen Berlin als auch gegen München. Hoffentlich lässt sich an dieser Stelle unsere Serie fortsetzen."

Weidemann wünscht sich ein aggressives Auftreten von der ersten Minute an wie in Uerdingen, "wo wir uns sehr viele Torchancen erarbeitet haben, aber leider keine Tore." Frei nach Huub Stevens meinte er weiter, dass hinten die Null stehen müsse und man nach vorne vielleicht mit einem überschaubaren Risiko auch mal etwas riskieren müsste. Wobei Weidemann davon ausgeht, dass der WSV als sehr kompakte Mannschaft auftreten wird, die gerade das Mittelfeld sehr eng machen werden. "Dort dürfen wir die Bälle nicht verlieren - da müssen wir höllisch Obacht geben." Überdies spricht die bisherige Auswärtsbilanz der Bergischen (drei Siege, vier Unentschieden und vier Niederlagen) für sich.


Auch am kommenden Samstag nicht auflaufen wird Andreas Lambertz. Er laboriert immer noch an einer Achillessehnenreizung und soll geschont werden. Walter Otta hat Probleme mit der Wade. Dadurch werden Julius Steegmann und Murat Gümstas aus der Zwoten erneut in den Kader berufen.

Der Coach schätzt, dass es am Samstag ein reines Kampfspiel geben wird, bei dem er seinen Spielern weiterhin das volle Vertrauen ausspricht, auch wenn die Stürmer besonders gefordert sein werden. "Wir müssen es schaffen, dass wir unser Spiel variabel gestalten, um möglichst oft ein Überzahlspiel zu erwirken. Dann sollte es auch mit den Treffern klappen."

Ebenfalls befragt, wie er der Begegnung mit Uwe Fuchs, der Weidemann Anfang 2002 trainiert hatte, entgegensieht, sagte der Blondschopf: "Wir werden uns begrüßen, ein wenig plaudern und dann wird er hoffentlich die drei Punkte hier lassen."


Schiedsrichter der Partie wird im Übrigen Thorsten Schriever (Otterndorf) sein, der in dieser Saison auch schon die Begegnung der Fortuna gegen Werder Bremen gepfiffen hat. Die Rot-Weißen gewannen damals bekanntlich mit 2:0 - aber man ist ja nicht abergläubisch. (tk)

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