Der Blick geht nach vorne
Uwe Weidemann im PressgesprächBeim gestrigen Pressegespräch, anlässlich der Partie bei den Amateuren des 1. FC Köln, wollte Fortunas Chefcoach Uwe Weidemann lediglich ein kurzes Fazit zum Spiel gegen Osnabrück ziehen: "Wer nur die Schuld beim Schiri sucht, hat das Gesamtproblem nicht erkannt." Dennoch ging Weidemann nochmals in die Analyse der Schlüsselszene in der 94. Minute: Der Schiedsrichter-Assistent, der nach der strittigen Szene, bei der Laurent Guthleber von einem Osnabrücker Spieler gefoult worden war, hatte bekanntlich bereits auf Torabstoß entschieden - Schiedsrichter Manuel Gräfe überstimmte diesen jedoch und entschied auf Strafstoß.
"Hier wäre es die Aufgabe des Assis gewesen einzuschreiten" befand der Fortune, "und ich hoffe, dass uns die zwei Punkte am Ende nicht fehlen werden."
Man müsse nun weiterhin nach vorne schauen und kämpfen, um im Abstiegskampf bestehen zu können. In Hinblick auf das heutige Spiel unterstellt er den Kölner, dass sie "nach der 0:5-Klatsche vom vergangenen Wochenende mit der entsprechenden Wut im Bauch antreten." Um sogleich zu ergänzen: "Das sollte bei meiner Mannschaft aber ebenso der Fall sein."
Im Training habe die Mannschaft zwar einerseits verärgert, aber andererseits auch selbstkritisch reagiert. Das Thema "Chancenverwertung" sei leidig und brauche nicht mehr weiter erörtert werden.
Weidemann: "Ich war in den ersten 25 Minuten sehr zufrieden - doch dann erfolgte ein gewisser Knick." Die Einzelkritik, die er dann beispielsweise an Pasini und Bellinghausen übte, fiel jedoch weiterhin sehr moderat aus. "Die Fehler im Spiel sehen mitunter wie Kleinigkeiten aus, können aber immer wieder eine umgehende Strafe zur Folge haben."
In Hinblick auf den nächsten Gegner geht Weidemann davon aus, dass die Kölner möglicherweise mit einigen Profis auflaufen werden. Schließlich habe es in den letzten Tagen einige Kommentare in der Presse bezüglich des "Osterurlaubs" der Zweitliga-Kicker gegeben. "Doch darf uns das nicht weiter interessieren. Wir müssen zusehen, im Spiel die Initiative zu übernehmen. Wir wollen, nein, wir müssen in Köln gewinnen." Was kein leichtes Unterfangen sein wird, denn "die Kölner werden sicherlich viel Druck zu machen versuchen."
Unter dem Eindruck von 47 Gegentoren, die zweitschlechteste Bilanz eines Mitbewerbers in der laufenden Saison, sieht Weidemann die Defensive als anfällig, was zu nutzen gilt. Und weiterhin ist sich der oberste Übungsleiter klar: "Wenn wir morgen gewinnen, dann sind die Kölner ebenfalls im Abstiegskampf."
Bei der morgigen Aufstellung werde es vor allem "nach vorne" Veränderungen geben. "Das heißt jedoch nicht, dass wir offensiv ausgerichtet sind." Weidemann gab zu, dass er auch am Samstag zwei Akteure ausgemacht habe, mit denen er schon über einen längeren Zeitraum unzufrieden sei.
Lobend erwähnte er Mile Bozic, dem seine kurze Auszeit wohl ganz gut getan habe - um sogleich der Spekulation entgegenzutreten, dass dies bedeute, dass Bocchio abgelöst würde.
Zum Stand der anderen Rekonvaleszenten macht Andreas Lambertz erst die besten Fortschritte: Er ist nunmehr wieder im Lauftraining und es ist damit zu rechnen, dass er nach dem Spiel in Hamburg wieder am Mannschaftstraining teilnimmt.
Am Freitagmorgen wird die Mannschaft im Übrigen in Richtung Hamburg abfahren, wo nachmittags noch eine Trainingseinheit auf dem Programm steht. Am Samstag findet dann das Meisterschaftsspiel bei der Amateurvertretung des Hamburger SV statt. Der Veranstaltungsort stand auch heute noch nicht definitiv fest. (tk)