08.04.2005 | 1. Mannschaft

Hamburg die Zweite

Beim gestrigen Pressegespräch räumte Chefcoach Uwe Weidemann ein, dass "das Spiel beim Hamburger SV sicherlich die schlechteste Saisonleistung war - aber wir haben die drei Punkte gemacht." Der Fußball sei eben nicht berechenbar und sei eben eine Partie zustande gekommen, die wenig Glanz und Klasse hatte. Umgekehrt betonte Weidemann, dass man die Hausherren kaum hatte ihr Spiel entwickeln lassen und das Wichtigste ohnehin sei, dass "die Mannschaft den Glauben daran gewonnen haben dürfte, auch in einem nicht so guten Spiel die Punkte machen zu können."

Deutlich hob er hervor, dass man nicht vergessen dürfe, dass Fortuna bislang weiterhin ein bis zwei Spiele mehr als die Konkurrenten absolviert hat und sich die Tabelle weiterhin sehr verzerrt darstellt.
Unter dem Eindruck von drei Spielen innerhalb von acht Tagen sei diese Woche sehr dosiert trainiert worden. Allerdings scheint der Konkurrenzkampf im Augenblick größer zu werden, da viele Spieler sehr fit sind, so dass der eine oder andere nicht im Kader der Ersten stehen wird. Wer indes am Wochenende für die Zwote aufläuft wollte Weidemann auch erst nach dem Abschlusstraining bekannt geben.
"Ich glaube nicht, dass die Mannschaft gegen St. Pauli nochmals eine solche Leistung wie am vergangenen Wochenende abrufen wird", ist sich der Coach sicher, auch wenn er den gegnerische Verein, der sich gerne mit leicht anarchistischem Charme präsentiert, sehr stark einschätzt: "Wir treffen auf eine Mannschaft, die sehr leidenschaftlich und aggressiv kämpft, 90 Minuten Druck macht und sich nach dem Sieg im Nachholspiel am vergangenen Mittwoch sicher noch mit dem Thema Aufstieg beschäftigt. Es wird also sehr schwer werden." Die Paulianer haben drei bis vier hoch gewachsene Spieler, die sehr scharf attackieren und zu Fehlern zwingen. Er rechne mit einer offensiv aufspielenden Gästemannschaft, die ihre Chancen suchen werde.
Latent verärgert zeigte sich Weidemann immer noch über "die zwei verschenkten Punkte gegen Osnabrück. Insgesamt sei er aber nach den nicht gerade leichten Spielen gegen Osnabrück, Köln und den HSV mit den fünf erkämpften Punkten zufrieden. "Hätte mir das vorher jemand garantiert, dann hätte ich das sofort unterschrieben." Nach Weidemanns Rechnung sind für den Klassenerhalt noch vier Siege nötig. "Am besten wir fangen heute mit dem ersten Sieg an. Ich denke, dass die Jungs das auch richtig einordnen können."
Wegen einer Erkältung wird am heutigen Abend Hamza Cakir definitiv ausfallen. Eng wird es auch, was den Einsatz von Ndjeng angeht, da dieser Probleme mit dem Sprunggelenk hat. Den Ersatz für Ndjeng wollte er nicht benennen. Der Vermutung, Ndjeng könnte nach seinen Leistungen in den letzten Wochen auch mental eine Pause gebrauchen, widersprach Weidemann: "Wer hat denn immer wieder maßgebliche Akzente in den Spielen gesetzt!?" Ob Andreas Lambertz zum Zuge kommen wird, wollte Uwe Weidemann noch nicht genauer erörtern. "Lumpi ist erst seit Mittwoch wieder im Training - aber mit seiner Einstellung könnte er zur Not auch 45 Minuten spielen."
Hoffnungsfroh zeigte sich der Trainer in Bezug auf die Leistung von Frank Mayer, der zwar einen Tag wegen Erkältung pausieren musste, aber seit Mittwoch wieder sehr gut mittrainiert hat: "Die Blockade im Kopf scheint nach seinem Siegtor in Hamburg gelöst zu sein." (tk)

bundesliga.de

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