09.08.2005 |

Notizen aus der Regionalliga Nord

Die SG Wattenscheid 09 versteigert bei einem Internet-Auktionshaus einen Tag mit Stadionsprecher Michael Seiß. Der Meistbietende darf während der Partie gegen den Chemnitzer FC (10. September) zu Seiß in die Sprecherkabine.

Fortuna Düsseldorfs Gabriel Czajor ist nach auskuriertem Bänderriss wieder ins Training eingestiegen. Pino Canale, der beim Derby gegen Essen (2:4) wegen eines Trauerfalls in der Familie fehlte, kehrt am Mittwoch nach Düsseldorf zurück.

Der FC St. Pauli hat das Heimrecht in der Partie mit der Reserve des Hamburger SV auf Wunsch des Nachbarn getauscht. Die Mannschaft von Trainer Andreas Bergmann tritt nun am 19. Spieltag bei den "Rothosen" an und hat am letzten Spieltag Heimrecht.

Thomas Wolter, Trainer des SV Werder Bremen II, kann in dieser Woche drei Testspieler begrüßen. Torhüter Ivo Filipe da Costa Oliveiro stand zuletzt in Portugal zwischen den Pfosten, Stürmer Rafik Zoheir kickte beim französischen Club AJ Auxerre und der 19-jährige Offensivspieler Ali Avcioglu spielte in der Jugend von Tennis Borussia Berlin.

Die Partie des VfL Osnabrück bei Hertha BSC Berlin II (Mittwoch, 24. August) ist wegen nicht ausreichenden Flutlichts am Berliner Amateurstadion von 19.30 Uhr auf 18.00 Uhr vorverlegt worden.

Trotz des starken Saisonauftaktes mit sieben Punkten aus drei Spielen will sich Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena weiter verstärken. Der Tabellen-Dritte hat den Allrounder Michael Bochtler (29) vom Oberligisten FC Nöttingen im Visier. "Die Saison ist lang. Einen Spieler könnten wir noch brauchen", erklärte Präsident Rainer Zipfel. Unterdessen ist Sven Hartwig beim SV Babelsberg im Gespräch.

Nach der 1:3-Heimniederlage im Revier-Derby gegen die SG Wattenscheid 09 wartet Rot-Weiß Oberhausen weiter auf den ersten Saisonsieg. Nur Sead Mehic traf. Vor dem Spiel präsentierte RWO Cyrille-Florent Bella (LR Ahlen) als Neuzugang. Michael Ohnesorge, Abdul Iyodo und Orhan Özkaya erzielten die Wattenscheider Treffer im Niederrheinstadion. Der Aufsteiger feierte seinen zweiten Sieg innerhalb von nur vier Tagen und kletterte auf den neunten Tabellenplatz.

"Endlich haben wir mal zu Null gespielt", freute sich Pavel Dotchev, Trainer von Zweitliga-Absteiger Rot-Weiß Erfurt, über den 2:0-Sieg gegen den Hamburger SV II. Björn Brunnemann traf erst an seinem 25. Geburtstag zum 1:0, musste jedoch wenig später auf Grund eines Schlags auf den Knöchel verletzt vom Platz. gegen Andreas Anicic ausgetauscht werden. Nach drei Spieltagen befinden sich sechs Punkte auf dem Konto von Rot-Weiß Erfurt. Ein Start, der so nicht unbedingt zu erwarten gewesen wäre. Als Belohnung bekamen die Spieler von Trainer Pavel Dotchev bis Dienstag frei.

Bei der 0:1-Heimniederlage von Bayer 04 Leverkusen II gegen Holstein Kiel scheiterten Timo Röttger und Marcel Reichwein innerhalb von nur zwei Minuten mit zwei Foulelfmetern an Kiels Torhüter Simon Henzler. Die Bayer-Reserve wartet auf den ersten Saisonsieg.

Auf Grund von drei Vorfällen während der letzten Zweitliga-Saison verurteilte das DFB-Sportgericht Rot-Weiss Essen zu einer Gesamtgeldstrafe von 20 000 Euro. Fans hatten mit Gegenständen geworfen und Feuerwerkskörper abgeschossen.

Am zweiten Spieltag der Regionalliga Nord strömten bei neun Spielen insgesamt 63 115 Zuschauer in die Stadien. Trotz der geringen Kulissen in Köln (850) und Hamburg (700) betrug der Schnitt damit 7 013 Besucher. Die 100 000-Grenze ist schon geknackt.

"Wir hatten durch den Sieg in Köln Selbstvertrauen getankt. Doch durch den frühen Rückstand gegen St. Pauli sind wir wieder der Musik hinterher gelaufen", sagte Kickers Emdens Trainer Marc Fascher nach der 0:4-Niederlage gegen die Hamburger. "Beide Platzverweise waren berechtigt", urteilte Fascher über die Hinausstellungen von Markus Unger (Rot) und Hannes Wilking (Gelb-Rot).

Im Fußball-Westen fühlt sich Aufstiegsaspirant VfL Osnabrück pudelwohl. Am ersten Spieltag siegte die Truppe von Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz in Düsseldorf 2:1, am Freitag sah der komplette VfL-Kader in der Düsseldorfer LTU Arena den 4:2-Erfolg des großen Konkurrenten Rot-Weiss Essen - und Samstag unterstrichen die Lila-Weißen mit einem clever herausgespielten 4:1-Triumph beim Wuppertaler SV Borussia ihre Ambitionen.

Der VfL Osnabrück landete beim 4:1 in Wuppertal den zweiten Auswärtssieg im zweiten Spiel in der Fremde. Dabei hielt Torhüter Tino Berbig bereits den zweiten Elfmeter, der gegen den VfL verhängt wurde.

Nach dem 1:0-Erfolg bei der Reserve von Bayer 04 Leverkusen hat Holstein Kiel sieben Punkte auf dem Konto, obwohl die "Störche" erst zwei Tore erzielt haben. Neben dem FC St. Pauli ist der KSV die einzige Mannschaft der Liga, die noch keinen Gegentreffer hinnehmen musste.

Der SV Werder Bremen II, der an diesem Spieltag spielfrei hatte, ist die einzige Mannschaft der Liga, die noch kein Tor erzielen konnte. Samstag, 13. August, (14.00 Uhr) kommt RW Erfurt.

Cyrille-Florent Bella (zuletzt LR Ahlen) unterschrieb bei Rot-Weiß Oberhausen einen Zwei-Jahres-Vertrag. "Er wird uns mit seiner Erfahrung und seiner Präsenz entscheidend weiterhelfen", ist sich RWO-Trainer Harry Pleß sicher.
Am Rande des 2:1-Sieges des SC Preußen Münster gegen den Chemnitzer FC bekamen die Preußen von den Sachsen als Dankeschön für das 5:5 gegen Borussia Dortmund II am 38. Spieltag der letzten Saison, das dem CFC den Klassenerhalt sicherte, zwei Kästen Bier spendiert.
Im dritten Saisonspiel hat es Hertha BSC Berlins U23 erwischt. Nach dem 1:0 gegen Preußen Münster und dem 3:1 in Chemnitz verloren die Jungs von Trainer Karsten Heine gegen Carl-Zeiss-Jena 1:3. Negativer Höhepunkt aus Hertha-Sicht: Die Gelb-Rote Karte für Sejad Salihovic. Der diesmal glücklose Stürmer sah in der ersten Hälfte Gelb wegen eines Foulspiels und leistete sich in der 68. Minute noch ein unnötiges Ballwegschlagen. "Es hat uns kalt erwischt. Das war eigene Dummheit im Abwehrverhalten. Damit haben wir Jena in die Karten gespielt. Das war die schlechteste Leistung, die wir seit langem geboten haben", resümierte Karsten Heine.

Unfaßbar! Gleich bei seinem Einstand als neuer Torjäger von Preußen Münster erlebte der Niederländer Paul Weerman (28) am 3. Spieltag alle Höhen und Tiefen des Fußballer-Lebens. Erst am Freitag verpflichtet, am Samstag dann gleich zweifacher Torschütze beim wichtigen 2:1-Heimsieg gegen den Chemnitzer FC - und schließlich nach einem Allerweltsfoul im Mittelfeld plötzlich mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Bei dieser Entscheidung lag Schiedsrichter Frank Willenborg (Friesothe) in seinem ersten Drittliga-Spiel daneben - und brachte die Preußen-Fans mächtig auf die Palme. "Unglaublich", konnte es Weerman nicht fassen. Kaum hat Münster einen Torjäger, ist der jetzt erst mal wieder gesperrt.

In sieben Profi-Jahren beim VfL Bochum erzielte Michael Bemben bei 121 Einsätzen drei Treffer. Nun schlug der Rechtsverteidiger in seinem dritten Spiel für Rot-Weiss Essen gleich drei Mal zu, war beim 4:2-Sieg in Düsseldorf der Matchwinner. "Das ist mir zuletzt in der Jugend gelungen", grinste Bemben, der neben zwei sehenswerten Freistößen und einem sicher verwandelten Elfmeter sein Treffer-Konto in der LTU Arena sogar noch hätte aufstocken können. Beim zweiten Strafstoß innerhalb von fünf Minuten verzichtete der 29-Jährige auf Zuruf eines Teamkollegen zu Gunsten von Holger Wehlage, dann klatschte noch ein 25 Meter-Hammer ans Lattenkreuz. "Das wäre auch des Guten zuviel gewesen", meinte der bescheidene Bemben, der noch lange nach dem Schlußpfiff allein von den Fans in der Kurve gefeiert wurde. Während RWE oben dran bleibt, steht die Fortuna ohne jeden Punktgewinn auf einem Abstiegsplatz. Trainer Uwe Weidemann gab sich aber trotzig: "Wenn wir so weitermachen, muß sich der Erfolg einstellen."

"Wir hatten durch den Sieg in Köln Selbstvertrauen getankt. Doch durch den frühen Rückstand gegen St. Pauli sind wir wieder der Musik hinterher gelaufen", sagte Marc Fascher, Trainer des BSV Kickers Emden, nach der 0:4-Niederlage gegen die Hamburger. "Beide Platzverweise waren berechtigt", urteilt Fascher über die Hinausstellungen von Markus Unger (Rot) und Hannes Wilking (Gelb-Rot).

Knapp 9 700 Dauerkarten hat der FC St. Pauli bisher abgesetzt. Für das nächste Heimspiel gegen den VfB Lübeck (Samstag, 13. August, 14.00 Uhr) wurden bereits 14 400 Tickets verkauft.
MSPW

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