Vor dem Spiel gegen den FC St. Pauli - Appell an die Ehre der Spieler
Beim Pressegespräch vor dem Meisterschaftsspiel der Fortuna gegen den FC St. Pauli wollte Chefcoach Uwe Weidemann eigentlich die kürzeste Ansprache seiner Trainerkarriere halten. "In unserer jetzigen Situation ist die Marschrichtung eindeutig. Da bedarf es nicht vieler Worte." Er sagte, dass er in den letzten Tagen zwei Möglichkeiten hatte, mit seiner Mannschaft umzugehen: "Entweder konnte ich richtig drauf knallen oder mit Einzelgesprächen den Spielern Mut zusprechen. Ich habe mich für Variante zwei entschieden, weil alle gesehen haben, dass die Jungs verunsichert waren, da bringt es nichts, mit dem Hammer reinzuschlagen".
Doch Weidemann fordert nach zuletzt schwacher Leistung in Köln und im Pokal in Dinslaken endlich Taten von seiner Mannschaft. "Jetzt sind sie an der Reihe, weil man sonst sagen muss, sie hätten ihren Beruf verfehlt”. Gleichzeitig spricht er seinen Jungs für die morgige Begegnung gegen den FC St.Pauli den nötigen Mut zu. "Wir sollten uns an das sehr gute Spiel hier gegen FC St. Pauli in der letzten Saison erinnern. Ich denke, dass unser Gegner morgen ähnlich kompakt, gestaffelt und zweikampfstark auftreten wird, wie vor wenigen Monaten. Überdies haben sie haben sich noch verstärkt und derzeit eine glänzende Auswärtsbilanz, doch all das darf uns nicht interessieren".
Dass die aktuelle Situation auch am Trainer nicht spurlos vorbeigegangen ist, versteht sich von selbst, auch er hinterfragt seine Arbeit. "Ich muss mich natürlich angesichts der sportlichen Situation auch mit mir selbst beschäftigen. Ich habe mich bei der Mannschaft erkundigt, ob es an der Trainingsarbeit liegt, was die Spieler aber eindeutig verneinten."
In den vergangenen beiden Spielen habe sich sein Team zu viele Gedanken gemacht. Es sei egal, wie viele Fehler jemand macht, sondern "wir müssen füreinander da sein, dann stellt sich der Erfolg auch ein. Dabei kann man ruhig etwas Kleinschrittiger anfangen und ganz einfach Fußball spielen", so der Chefcoach.
Fehlen werden den Fortunen morgen die Spieler Ben Abelski, der weiter unter Mittelfußproblemen leidet, Jörg Albertz (Sperre), Gabriel Czajor (Einnahme von Antibiotika) und Pino Canale (Leistenoperation). Zur Verfügung steht hingegen Henri Heeren und Lukas Marzok wird aus der Zwoten den 18er-Kader ergänzen. (oh)