Mit Kampf und Disziplin nach Hamburg
Beim Pressegespräch, zu dem Chefcoach Uwe Weidemann anlässlich des Meisterschaftsspiels der Fortuna bei der Zweitvertretung des Hamburger SV (So., 28.08.2005, 14.00 Uhr) eingeladen hatte, gab der 42-Jährige zu, erleichtert zu sein nach dem Sieg im wichtigen Spiel am vergangenen Dienstag. Dem Selbstbewusstsein seiner Spieler habe dies enorm gut getan.
"Man merkt auch, dass die Jungs wieder erhobenen Hauptes zum Training kommen. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich vor dem Spiel nicht drauf geschlagen habe, sondern sie auf sanfte Art motiviert habe."
Seine Mannschaft habe nun zwei Tage gehabt sich zu freuen, doch gelte es sich nun auf den Gegner am Wochenende zu konzentrieren. "Ich denke, sie sind klug und ordnen den Sieg richtig ein, denn letztlich haben wir auch weiterhin in fünf Spielen nur einen einzigen Sieg verbuchen können", sagte Weidemann, der jedoch von der Art und Weise, wie die Mannschaft das Spiel gegen den FC St. Pauli bestritten habe, optimistisch stimmt. "Wir haben gegen Pauli nichts zugelassen und nur so kann unsere Marschrichtung aussehen. Wir müssen Aggressivität aufkommen lassen und die Zweikämpfe für uns entscheiden. Das ist unser Spiel, nichts anderes." Überdies habe es am Dienstag auch läuferisch gestimmt.
Gleichzeitig warnte der Blondschopf davor, sich von dem Erfolg blenden zu lassen. Man müsse sich weniger an Pauli oder Lübeck orientieren, denn an anderen Mannschaften, wie beispielsweise der HSV II, "wo wir jetzt die Riesenchance haben nachzulegen und Anschluss an das Mittelfeld zu kriegen."
Mehrfach ging Weidemann auf die zurück liegende Begegnung ein und zog Parallelen. So empfand er es als positiv, dass die Mannschat auch nach der frühen Großchance durch Ivan Pusic nachgelegt habe. Selbst nach der 1:0-Führung habe er nicht das Gefühl gehabt, dass das Konzept zusammenbreche. Gleichzeitig zeigte der Coach Verständnis für Pauli, die seiens Erachtens sicherlich durch den Pokalfight am Wochenende zuvor müde gewesen seien. Um gleichzeitig anzufügen: "Aber wir haben sie gejagt und bekämpft. Und genau so muss es gegen jeden Gegner sein. Wir müssen zusehen, dass die andere Mannschaft aus dem Spiel heraus keine Chancen entwickeln kann und über den Kampf zu ihrem eigenen Rhythmus kommt." Die Zuordnung müsse stimmen, denn "das macht uns stark - das müssen die Jungs verinnerlichen."
Am Sonntag wird es - so bis dahin keine verletzungsbedingten Ausfälle zu beklagen sein werden - keine Veränderungen in der Aufstellung geben.
Alle Mann seien an Bord, lediglich Marcel Podszus (Schlag ins Gesäß) und Henri Heeren (Muskulatur Oberschenkel) hätten kleinere Probleme, die aber einen Einsatz in der AOL-Arena dennoch nicht gefährden sollten. Den Rückkehrer Heeren lobte der oberste Übungsleiter ausdrücklich, da er gegen Pauli einen wichtigen Beitrag zur Mannschaftsleistung beigetragen habe.
Pino Canale soll wahrscheinlich am nächsten Mittwoch nach seiner Leistenoperation seine Rehabilitionsmaßnahmen abgeschlossen haben. Er sei zwar heiß auf die Rückkehr zur Truppe, doch gibt es erst dann ein "go" von Uwe Weidemann, wenn er absolut schmerzfrei sei.
Ben Abelski ist momentan wieder in der Laufbelastung, aber bei ihm wird es dennoch noch eine Weile braucht, bis er zum normalen Training zurückkehrt.
Seit Donnerstag im Probetraining ist der 23-Jährige Stürmer Thomas Beck vom Schweizer Zweitligisten FC Chiasso. Nachdem er am ersten Tag einen guten Eindruck hinterlassen habe (Weidemann: "sehr ballsicher und gutes Spielverständnis."), wird er auch am Freitag nochmals an den Übungseinheiten teilnehmen. Der Trainer: "Wir machen keinen Hehl daraus, eine weitere Verpflichtung im Angriff tätigen zu wollen, werden aber, auch wenn die Wechselfrist am nächsten Mittwoch endet, mit Sicherheit keinen Schnellschuss paltzieren."