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16.09.2005 | 1. Mannschaft

Wechsel im Tor von Fortuna - Deuß kommt für Nulle

Im Pressegespräch am Freitagmittag sagte Chefcoach Uwe Weidemann rückblickend, dass der Punktgewinn in Erfurt unter anderen Umständen sicherlich zufrieden stellend gewesen wäre. So aber empfindet Weidemann das Ergebnis immer noch wie eine Niederlage. "Ich war über das Zustandekommen des 2:2 verärgert. Wenn man so früh 0:1 zurückliegt, dann den Ausgleich schießt und ab Minute 30 in Unterzahl spielt, wäre ich zur Halbzeit zufrieden gewesen über den einen Punkt. Wenn wir aber dann auch noch kurz vor Schluss das 2:1 mit der einzigen nennenswerten Chance der zweiten Halbzeit erzielen, dann müssen wir den Sieg nach Hause bringen."

Fakt sei, dass die Fortuna zwar vier Spiele nicht verloren habe, man aber drei davon auch nicht habe gewinnen können. Dies sei, auch unter dem Eindruck der Spielverläufe, keine gute Bilanz. Mit Emden komme nun ein Gegner, der sehr unangenehm sei. Es handele sich um eine sehr kompakt agierende Mannschaft, die auswärts bereits sechs Punkte erkämpft habe. "Ich denke, dass die Kickers sich zurückziehen werden, sie werden uns das Spiel machen lassen wollen und selbst auf Konter lauern. Wir müssen Druck erzeugen und sie zwingen Fehler zu machen." Hierzu sei, wie immer, die volle Konzentration gefordert, denn "es ist ganz wichtig die drei Punkte zu erspielen und so endlich den Anschluss zum Mittelfeld herzustellen", so Weidemann.
Die Umsetzung eines Sieges bereitet dem obersten Übungsleiter indes das größte Kopfzerbrechen, weil ihm viele Spieler am Samstag nicht zur Verfügung stehen werden. Denn neben den Gesperrten Jörg Albertz und Oliver Barth, sowie den Langzeitverletzten Ahmet Cebe und Ben Abelski, muss der 43-Jährige auf weitere Akteure verzichten. "Die gesamte linke Seite fällt aus. Henri Heeren musste am Freitagmorgen einen Test abbrechen und Lukas Marzok hat Adduktoren- bzw. Leistenprobleme. Auch Gerrit Bürk ist leider noch nicht so weit, dass er für einen Einsatz in Frage käme. Da müssen wir wohl improvisieren."
Ausdrücklich erfreute ihn, dass Kapitän Dirk Böcker im zentralen defensiven Mittelfeld in Erfurt eine sehr gute Partie abgeliefert hatte. Auf dieser Position soll er auch gegen Kickers Emden zum Einsatz kommen. Tim Kruse wird dann wohl weiter hinten agieren als gewohnt.
"Ich nehme die ganze Mannschaft in die Pflicht, diese Defizite zu kompensieren. Ich will die Aggressivität sehen, die meine Jungs am Dienstagnachmittag im Training gezeigt hat. Bei der an diesem Tag gewählten Spielform hat mir die Mannschaft sehr gut gefallen", sagte der Blondschopf, ohne dabei genauere Details zu verraten. Überdies wollte er noch das abschließende Training am Freitagnachmittag abwarten.
Etwas überraschend kam die Ankündigung, dass am Samstag Patrick Deuß erstmals in dieser Saison das Tor hüten wird. Weidemann begründete dies damit, dass Carsten Nulle in den bisherigen Partien "mitunter das Quäntchen Glück fehlte. Wir machen immer noch zu viele entscheidende Fehler in jedem Spiel - und daran hatte auch Carsten seinen Anteil." Überdies habe in seinen Augen Keeper Nulle sowohl bei den Gegentoren in Hamburg als auch Erfurt nicht gut ausgesehen. Gleichzeitig drückte er die Hoffnung aus, dass "Carsten Nulle diese Entscheidung, die ihn sicherlich nicht erfreuen wird, ebenso fair hinnimmt, wie es Pat bislang gemacht hat." Die Entscheidung sei nicht endgültiger Natur, denn auch in der Nationalmannschaft herrsche schließlich das Rotationsprinzip.
Die Aussage, dass Emdens Trainer Marc Fascher von Fortuna als einem Gegner sprach, der auf gleicher Wellenlänge liege, entgegnete Weidemann, dass ihm dies recht sei, wenn der Gegner selbstbewusst auftrete. Denn: "Entscheidend wird sein, dass Fortuna ihr eigenes Spiel gestaltet." (tk)

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