27.10.2005 | 1. Mannschaft

Konzentriert gegen starke Berliner Hertha

Beim Pressegespräch am Nachmittag bestätigte Uwe Weidemann, seines Zeichens Chefcoach der Fortuna, dass die Stimmung im Team derzeit gut sei, wobei seine Schutzbefohlenen keinerlei Ambitionen verspüren ließen, überschwänglich zu werden. Sie wüssten sehr wohl, in welcher Situation sie sich derzeit befänden.

Des Trainers größte Hoffnung sei, "dass wir an die Leistung gegen Bayer Leverkusen anknüpfen können." Denn Weidemann schätzt den Gegner am kommenden Wochenende als "das stärkste Team der Zweitvertretungen" ein. Sein Rezept für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends lautet daher erneut, dass seine Mannschaft genauso kompakt und sicher stehen müsse wie in den vergangenen Spielen. Herthas Zweitvertretung hält der 43-Jährige Blondschopf deshalb für so stark, weil "sie in spielerischer und taktischer Hinsicht sehr gut geschult sind. Wir dürfen nicht mit den Berlinern spielen wollen, sondern wir müssen sie bekämpfen." Denn wenn man sie ins Spiel kommen ließe, könnten sie auch ihre Qualitäten entwickeln, was mit bösen Folgen enden könne. Nach den bisherigen Spielbeobachtungen bleibt für Weidemann offen mit Aufstellung er am Samstag tatsächlich im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion zu rechnen habe: "Es ist immer ungewiss, wer aus der Ersten, dem Bundesliga-Team, abgestellt wird." Letztlich habe dies seinen Mannen aber egal zu sein. Man müsse sich auf das eigene Spiel konzentrieren.
In den letzten vier Spielen mit sieben Punkten und dem Weiterkommen im Pokal habe man wir nur zwei Gegentore bekommen. Dies zeige, dass sich sein Team stabilisiert habe und besser aufgestellt sei als in den ersten Spielen dieser Saison. "Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten und Qualitäten ist zurück gekehrt." Oder, wie Kapitän Dirk Böcker unlängst in einem Interview sagte, dass die Ergebnisse der jüngsten Vergangenheit "die Mannschaft wieder an die Leistungen der Rückrunde der letzten Saison anknüpfen lässt."
Positiv wusste der Trainer auch zu erwähnen, dass man im Pokalspiel gegen Oberhausen einmal mehr mit einer neuen Innenverteidigung gespielt habe: "So ergeben sich Alternativen und es wird ein gewisser Druck aufgebaut."
Zuversichtlich zeigte sich der oberste Übungsleiter, dass Oliver Barth und Erdal Eraslan am Samstag spielen können. Hingegen habe sich bei den Langzeitverletzten Ben Abelski, Henri Heeren, Gabriel Czajor, Jörg Albertz und Julius Steegmann noch keine Trendwendung ergeben. Sie werden auch weiterhin nicht zur Verfügung stehen. Über den Einsatz von Ermin Melunovic solle das Abschlusstraining Donnerstagnachmittag entscheiden. "Ich mache mir aber dennoch keine Sorgen, mit 18 gesunden Spielern die Reise an die Spree anzutreten."
Uwe Weidemann gibt sich vor dem Spiel gegen die heimstarken Berliner keiner Illusion hin: "Wir wissen alle, dass, wenn wir in Berlin nicht punkten, wir ganz schnell wieder auf einem Abstiegsplatz stehen." Dennoch sei seine Mannschaft auf einem guten Weg in Richtung Anschluss ans Mittelfeld und mit aller Konzentration sei das Konzept weiter zu verfolgen, "was mitunter ein Drahtseilakt sein kann."

Weidemann: Nulle ist ab sofort frei gestellt

Was die Personalie Carsten Nulle angeht, fand Weidemann ebenfalls klare Worte: "Er ist ab sofort frei gestellt." In seiner Krankheitsphase haben sich Patrick Deuß und Dennis Prostka weiter gut entwickelt und sehr gut mitgearbeitet. "Wir haben ihm darauf hin gesagt, er wird zunächst einmal im Verbandsliga-Team zum Einsatz kommen." Daraufhin sei es Nulles Wunsch gewesen, sich anderweitig umzusehen und sich bei einem anderen Club fitzuhalten. Weidemann: "Sollte Carsten anderswo ein Engagement angeboten bekommen, werden wir ihm keine Steine in den Weg legen."

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