Fortuna gewinnt 3:0 beim SFD
Deutschland Ende Januar 2006 - eine Kühlkammer mit strahlend blauem Himmel und eisigen Temperaturen. Dazu ein schwer bespielbarer Rasenplatz, der tief gefroren, an der Oberflache aber durch die strahlende Sonne leicht aufgeweicht war. Unter diesen Vorzeichen gastierte Fortuna am Dienstagnachmittag im Sportpark Niederheid beim Verein für Sport und Freizeit von 1975 Düsseldorf-Süd e.V., kurz SFD genannt. Das Regionalligateam war vom A-Kreisligisten anlässlich seines 30-jährigen Jubiläums eingeladen worden und die Fortunen gewannen das Freundschaftsspiel gegen die Nachbarn aus dem Düsseldorfer Süden mit 3:0.
Kompensieren mussten die Flingeraner die Ausfälle vieler etablierter Kräfte (Jörg Albertz, Oliver Barth, Gerrit Bürk, Pino Canale, Marcus Feinbier, Tim Kruse, Andreas Lambertz und Marcel Podszus), was ambitionierten Spielern des Verbandsliga-Teams die Möglichkeit gab, sich bei dieser Gelegenheit für höhere Weihen zu empfehlen.
Trotzdem war das Team gut aufgestellt, das an diesem Tag von Co-Trainer Uwe Klein sowie Goran Vucic, Trainer der zweiten Mannschaft, gecoacht wurde. Gleich in der ersten Viertelstunde ergaben sich vor etwa 150 Zuschauer für die Flingeraner gute Chancen zur Führung: Ivan Pusic verpasste nur knapp die Führung, nachdem er von Engin Kizilaslan mit dem Ball im Sechzehnmeterraum bedient worden war und das Spielgerät aus etwa 12 Metern an die Latte klatschte. Die nächste Chance hatte Hamza Cakir, der sich zehn Minuten später gegen zwei Gegenspieler behauptet konnte und von der 16m-Linie ebenfalls nur die Begrenzung des Gehäuses traf.
Auch nach diesen beiden "Warnschüssen" agierte die Fortuna sehr offensiv und SFD-Torhüter von Kannen sollte noch einige Gelegenheiten bekommen, sein Können unter Beweis zu stellen. Zeitweise waren die beiden Innenverteidiger Erdal Eraslan und Julius Steegmann die einzigen Akteure der Mannschaft, die nicht in das Offensivgeschehen eingegriffen. Bei Standardsituationen der in blau gekleideten Fortunen war der Eraslan sogar der Einzige, der sich in der Nähe der Mittellinie aufhielt, da "Jule" Steegmann zwischenzeitlich im gegnerischen Strafraum seine Kopfballstärke ausspielen wollte.
Dieser Offensivdrang bescherte dem SFD-Stürmer Löper nach einem Ballverlust im Mittelfeld die einzige nennenswerte Chance für den Gastgeber: Er lief fast 20 Meter alleine auf Torwart Pat Deuß zu, scheiterte aber, weil er den Ball über den Querbalken hämmerte.
In den Minuten 21 und 27 trafen Ermin Melunovic, der sich gut mit seinem Sturmpartner Pusic ergänzte, wie auch Hamza Cakir das Tor, doch der Linienrichter beschied in beiden Szenen auf abseits.
Erst kurz vor der Halbzeitpause, man schrieb die 39. Minute, hatten die Spiel bestimmenden Kicker aus Flingern das erste für die Statistik bedeutsame Erfolgergebnis. Ivan Pusic schoss den Ball nach einer tollen Kombination von Ahmet Cebe und Melunovic am Keeper vorbei in die Maschen und verbuchte so das späte 1:0. Schon drei Minuten später erzielte Melunovic nach einer tollen Flanke von Henri Heeren, der auf der rechten Außenbahn eine gute Partie machte, das 2:0.
Nach dem obligatorischen Pausentee betrat eine von Grund auf neu formierte Fortuna-Elf den Platz. Lediglich Pat Deuß, sowie Deniz Dogan und Steegmann waren aus der Startformation übrig geblieben. Die Folge: Die zweite dreiviertel Stunde brachte - hüben wie drüben - kaum nennenswerte Torraumszenen. So dauerte es bis zur 71. Spielminute, als Denis Wolf eine schön heraus gespielte Chance nur knapp vergab, als er den Ball aus kürzester Distanz bündig am linken Torpfosten vorbeilegte. Dennoch fiel zwei Minuten später dann ein weiterer Treffer. Lucas Marzok versuchte zunächst sein Glück mit einem Weitschuss aus etwa 20 Metern, den der mittlerweile eingewechselte Keeper Vrajoteris noch abklatschen konnte, doch auf den Abpraller reagierte Redouan "Ede"Yotla geistesgegenwärtig und verwandelte souverän zum 3:0-Endstand.
Spieler und Zuschauer waren unter dem Eindruck der unwirtlichen Temperaturen sicherlich nicht unglücklich, als der der Unparteiische das Lokalderby pünktlich abpfiff.
Nach dem Spiel sagte Co-Trainer Uwe Klein, dass "es sehr wichtig war, dass sich kein Spieler bei den schwierigen Platzverhältnissen verletzt hat." Er war zwar angetan von der Leistung der Spieler der Verbandsliga-Vertretung, sah aber auch, "dass einige besonders glänzen wollten und ihnen genau dabei unnötige Fehler unterlaufen sind, die sie in ihrem gewohnten Umfeld nicht machen."
Am Mittwochabend wartet mit Darmstadt 98 im Stadion am Böllenfalltor der nächste Testspielgegner auf die Fortuna. Möglicherweise wird dann auch marcus Feinbier wieder für die Fortuna stürmen, der am Dienstag mit Chefcoach Uwe Weidemann eine Sondertrainingseinheit absolviert hatte. Anpfiff in Darmstadt ist um 19.00 Uhr. (kn)
Fortuna Düsseldorf
1. Halbzeit:
22 Deuß; 5 Heeren, 18 Eraslan, 16 Steegmann, 6 Dogan, 13 Kizilaslan, 4 Böcker, 21 Cakir, 15 Cebe, 24 Melunovic, 19 Pusic
2. Halbzeit:
22 Deuß; 16 Steegmann, 6 Dogan, 10 Czajor, 11 Wolf, 27 Nounouh, 25 Marzok, 14 Atulahi, 8 Yotla, 7 Ouass, 33 Gökbayrak
SFD 75
1 von Kannen (46. Vrajoteris); 2 Schmitz, 3 Höfchen, 4 Lakbir, 5 Zimmermann (69. Grunert), 6 Wadenbach (46. Lüdemann), 7 Weber (46. Kayhan), 8 Üniye (46. Oukakass), 9 Löper (46. Weihrauch), 12 Celik, 14 Sesterhenn (46.10 El-Khattotoui)
Tore: 0:1 Pusic (39.), 0:2 Melunovic (42.), 0:3 Dogan (73.)
Zuschauer: 150