Weidemann freut sich auf das Spiel gegen Jena
Das vorletzte Meisterschaftsspiel dieser Saison beschert Fortunas Regionalliga-Team noch einmal eine weitere Reise zu einem Auswärtsspiel - nämlich in den Osten der Republik zum FC Carl-Zeiss Jena. Die Gastgeber stehen kurz davor, nach acht Jahren Abstinenz, in den Profifußball zurückzukehren - mit einem bemerkenswerten Durchmarsch von der Oberliga in die Zweite Bundesliga. Seit 14 Spielen sind die Blau-Gelb-Weißen ungeschlagen und damit die überragende Mannschaft der Rückrunde.
Dennoch ist Uwe Weidemann, Chefcoach der Rot-Weißen, fest gewillt, auch diese Fahrt mit dem nötigen Ernst anzugehen und sieht keinerlei Veranlassung, die Punkte in seiner ehemaligen Heimat zu lassen.
"Das Spiel in Jena wird einschwerer Gang, denn der FC Carl-Zeiss hat seit Ewigkeiten nicht mehr verloren. Und ich denke, dass wir ausreichend gewarnt sein sollten, wenn mein Kollege vor laufender Kamera eindeutige Aussagen trifft." Deren Trainer Heiko Weber hatte am vergangenen Wochenende in einem Interview unmittelbar nach dem 0:0 bei VfB Lübeck eine klare Ansage gemacht: "Wir werden um unser Leben rennen gegen die Fortuna!". Weidemann weiß diese Worte zwar sehr wohl zu gewichten. Andererseits sieht er keinen Grund, warum sein Team sich an diesem Samstag verstecken sollte. "Ich habe noch gut unser Spiel hier in Düsseldorf im Gedächtnis. Es eine tolle Partie - von beiden Seiten. Und wenn wir ähnlich couragiert auftreten, mache ich mir erst einmal wenig Sorgen." Fortuna hatte diese Partie im Paul-Janes-Stadion mit 3:1 gewonnen.
Eigentlich war Fortunas Coach davon ausgegangen, dass 60 Punkte ausreichen sollten, um den 5. Platz in der Regionalliga Nord zu erreichen. "Auch wenn ich mich wiederhole: Dieses Ziel habe ich nicht aus den Augen verloren." Eine realistische Chance auf diese Platzierung besteht vor allem deshalb, weil der FC St. Pauli an diesem Wochenende spielfrei ist. "Wir sollten zumindest einen Teilerfolg erzielen."
Den Gegner schätzt Weidemann als durchgängig stark ein - "sie stehen sehr kompakt, haben eine sehr gute Defensive und nach vorne sind sie brandgefährlich." Dem FC Carl-Zeiss, der als die Überraschungsmannschaft der Saison gilt, hatten nicht wenige prophezeit, dass sie im Laufe der Saison einen Einbruch erleiden würden. Dies aber trat nicht ein und so benötigen die Jenenser einen einzigen Punkt um an diesem 37. Spieltag den Aufstieg perfekt zu machen. Weidemann: "Ich freue mich ganz ehrlich auf dieses Spiel, auf das ausverkaufe Haus und zwei hoch motivierte Teams, die guten Fußball spielen können. Es ist sicherlich attraktiver gegen ein Team wie Jena zu spielen als jemanden, der sich im Niemandsland der Tabelle befindet." Zweifelsfrei liege der psychologische Vorteil bei den Hausherren, aber "wir haben auch den Lübeckern schon einmal die Aufstiegsfeier vermasselt", gibt der 42-Jährige Trainer der Rot-Weißen zu bedenken.
Ermin Melunovic fällt für einen Einsatz am Samstag definitiv aus. Es bleibe zu hoffen, dass er zumindest bis Sonntag für die Zweite Mannschaft fit sein wird. So, wie ohnehin der eine oder andere vielleicht nicht im Kader sein werde, weil er für die Reserve der Rot-Weißen benötigt wird. Wie beispielsweise Julius Steegmann, der in den letzten Wochen nachweislich "sehr gute Leistungen abrufen konnte." Auch Ivan Pusic wird möglicherweise gegen den FCCZ nur einen Kurzeinsatz absolvieren, um dann am nächsten Tagen gegen die Ratinger über die volle Distanz spielen zu können. Weidemann: "Wenn die Konstellation nicht so wäre wie momentan gegeben, würde ich so manchem auch mal die Chance in der Ersten zu spielen geben. Doch wir haben mit unserer Reserve gegen Goch und Straelen derart viele Anstrengungen unternommen - das wollen wir nicht durch Unbedachtheit wegschmeißen."
Als sicher gilt indes, dass Oliver Barth in Jena auflaufen wird, nachdem er die Reha abgeschlossen hat und seit Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainiert. Die Abfahrt der Flingeraner nach Jena ist für Freitagmorgen 9.30 Uhr terminiert.
Ausdrücklich wiesen die Gastgeber darauf hin, dass eine Fahrt nach Jena ohne Ticket sinnlos sei. "Das Ernst-Abbe-Sportfeld ist restlos ausverkauft", so Pressesprecher Andreas Trautmann "und somit wird es auch am Samstag keine Karten mehr im Verkauf geben." Wer keine Karte hat, sollte in heimischer Umgebung die Live-Übertragung von Antenne Düsseldorf ab 14 Uhr verfolgen - Andreas Hecker wird auch diesmal vom Ort des Geschehens informieren.